Kapitel 30

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Mein Fieber senkte sich wieder, und mir ging es schnell wieder besser. Five war erleichtert deswegen. Er hatte sich nämlich große Sorgen gemacht und befürchtet, dass wir ins Krankenhaus mussten.

Trotzdem werde ich meinen Plan umsetzen. Komme was wolle.

Gerade kämmte ich im Bad meine Haare, als ich wieder Franny schreien hörte. Seufzend legte ich die Haarbürste weg und rannte ins große Wohnzimmer.

„Mein Engel, was hast du denn?" fragte ich und nahm sie auf meine Arme. Sie schrie schon seit Stunden, wirklich seit Stunden. Und ich wusste nicht was sie hatte.

Hunger hatte sie keinen, Durst auch nicht. Sie hatte alles was sie brauchte. Hatte sie vielleicht Schmerzen? Ich musste dringend mit ihr hier weg und sie zu einem Arzt bringen, das wusste ich.

„Alles gut?" kam Five nun ebenfalls ins Wohnzimmer. Heimlich verdrehte ich meine Augen.

„Keine Ahnung" sagte ich monoton und wiegte sie leicht.

Ich musste dringend mit ihr weg. Noch heute Nacht.

-

Es war bereits nach Mitternacht. Five schlief neben mir ruhig, doch ich war hellwach. Ich schaute nochmal zu ihm, ehe ich mich langsam aus seinen Armen befreite und leise aufstand.

Ich trat ebenfalls sehr leise in den Flur, schloss die Tür, und lief dann nach unten. Hinter der Couch stand immer noch meine gepackte Tasche. Ich hatte sie heute gepackt gehabt, und hatte sie natürlich hinter der Couch versteckt gehabt.

Langsam nahm ich die Tasche und checkte nochmal alles. Dann zog ich mir einen langen, schwarzen Pulli mit Kapuze über mich und nahm die Tasche. Schnell, trotzdem leise, ging ich wieder hoch in Franny's Zimmer. Sie war natürlich wach.

„Hallo, mein Schatz" lächelte ich leise und hob sie aus dem Bettchen. „Na, Lust ein Abenteuer zu erleben?"

Sie grinste mich breit an und brabbelte leise. Schnell wickelte ich sie in eine Decke ein, legte sie dann in ihre Baby-Schale und gab ihr ihren Schnuller.

Nun...es war soweit.

Five ‚vertraute' mir in den letzten Wochen schon so sehr, dass er Nachts nicht mehr abschloss wie am Anfang. Ich nahm die Tasche auf meinen einen Arm, Franny auf meinen anderen Arm und lief dann leise durch den Flur.

Unten wieder angekommen, öffnete ich leise das Fenster im Wohnzimmer. Da vor war eine Veranda. Dort draußen stellte ich Franny ab, kletterte dann selbst und nahm sie wieder hoch.

Nun packte mich das Adrenalin. Ich zog mir die schwarze Kapuze über, und rannte dann mit der Baby-Schale los. So schnell wie ich konnte.

Ich kannte die Gegend nicht, hier waren auch nur ein paar Häuser. Der Mond schien hell. Ich rannte in den Wald herein, mit Hoffnung auf eine Stadt oder ein Dorf.

Und wenn alles klappt...bin ich höchstens morgen früh mit Franny wieder bei Dad und liege auf der Couch.

...

psychopath love (five hargreeves)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt