Kapitel 71

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Langsam ging ich vor dem Grab meines Vaters auf meine Knie, und vergrub mein verweintes Gesicht in meinen Händen. Die Beerdigung war gestern.

,,Es tut mir so leid..." flüsterte ich weinend. ,,Ich war die letzten Jahre nicht bei dir, Dad. Ich war bei ihm. Dad...bitte...verzeih mir das"

Jetzt hatte ich beide Elternteile verloren

Als ich damals mit 16 Jahren ja das erste mal von Five entführt worden war, hatte er ja meine Mom umgebracht. Und das...das werde ich ihm niemals verzeihen, egal wie sehr ich ihn liebe.

Und jetzt...und jetzt auch noch Dad? Ich realisierte es nicht. Aber ich hatte ein schlechtes Gewissen, da ich ja bei Five war, und nicht bei ihm. Ich wusste ja nichtmal dass er eine Krankheit hatte!

Als meine Mom damals gestorben war, war es eine schlimme Zeit. Five wollte mit mir reden und sich entschuldigen, doch ich ließ ihn damals nicht an mich.

Nein, ich hatte damals niemanden an mich gelassen

Die ganze Zeit hatte ich dort gelitten, und es war eine schlimme Zeit. Ich hatte mich selber in dem Zimmer von Five eingesperrt gehabt. Ich wusste nicht was ich tun sollte.

Irgendwann hatte es Five gereicht, da er nicht wusste, wie er mit mir umgehen sollte. Also hatte er Gewalt an mir ausgeübt.

Und jetzt noch mein Dad...

Five kam nun zu mir. Langsam setzte er sich neben mich, schaute mich eine Weile lang traurig an, und nahm mich dann sanft in seine Arme.

,,Ist okay" flüsterte er und strich über meine Haare. Ich weinte nun heftiger los.

,,Ich k-konnte...ich konnte nicht...bei i-ihm sein" schluchzte ich, und dachte ich sterbe. Mein ganzer Brustkorb zog sich schmerzhaft zusammen.

,,Amelia, sieh mich an" meinte Five und sah mir ins Gesicht. ,,Ich weiß, dass das weh tut und du jetzt eine sehr schwierige Zeit haben wirst. Aber...du musst stark bleiben, Baby. Für Franny...und Malik. Versprichst du mir das?"

Ich sah ihn stumm an, während er mir meine Tränen wegwischte. Ich riss mich zusammen.

,,O-Okay..."

Eine halbe Stunde später hatten wir unsere Kinder vom Kindergarten abgeholt, und waren nun zuhause. Franny spielte mit ihren Spielsachen im Wohnzimmer, und ich saß stumm auf der Couch.

Plötzlich krabbelte Malik zu mir auf die Couch. Er setzte sich neben mich und blickte mir in mein Gesicht, welches immer noch leicht verweint aussah. Dann stand er plötzlich auf und umarmte mich fest.

,,Nicht weinen, Mama" sagte er leise und hielt mir sein Kuscheltier hin. ,,Das hier habe ich auch immer, wenn ich traurig bin. Ich gebe es dir"

Aw mein Mutterherz geht auf

,,Mein kleiner Engel" flüsterte ich, und nahm ihn fest in meine Arme. Franny hüpfte ebenfalls zu uns auf die Couch.

,,Ja, Mama, nicht weinen!"

Auch sie nahm ich fest in meine Arme.

,,Ich liebe euch beide so sehr..."

...

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🥺

psychopath love (five hargreeves)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt