Bad Chick - Taekook

Kapitel 39

Sorry, meine Lieben für die Verspätung 🙈 ich hab tatsächlich heute länger geschlafen, als die letzten Wochen, nein Monate...

War wohl nötig... Frau sein hat seine Tücken und das monatliche Spiel mit unserer Natur hat mich irgendwie diesmal mehr beeinträchtigt, als bisher...

Egal... Jetzt hab ich eine kleine Frage an euch 😆 Lesenacht? Ja? Nein? Vielleicht, lass ich jetzt weg 🤣 wann? Nachmittags, abends, heute, morgen oder Sonntag? Lasst es mich wissen 😘

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Es zeigte sich, dass es nichts schlechtes war, vor der Tür sitzen geblieben zu sein, auch wenn Taehyungs schmerzender Oberschenkel etwas anderes sagte. Dort prankte nämlich groß und lang nun ein blauer Fleck von einem übereifrigen Asisstenzarztes, der ohne zu klopfen ins Zimmer gestolpert wäre, wenn nicht zwei Körper ihm den Eintritt verwehrt hätten.

Jungkook, der zweite auf dem Boden, hatte jedoch davon nichts mitbekommen. Er schlief. Tief und fest und würde er es nicht besser wissen, dann würde er sich tatsächlich Sorgen machen, da es irgendwie eher an ein Koma erinnerte, als eventuell an ein Nickerchen oder so.

Fauchend hatte er dem Typen auf dem Flur gesagt, dass er gefälligst warten soll und dann den Jüngeren ins Bett gebracht.

Es sollte schließlich wenigstens einer von ihnen den nötigen Schlaf bekommen, um fit in den Tag zu starten, vor allem, wenn dieser auch noch angeschlagen war.

"Präsident Kim, ich müsste..." Drang da auch schon wieder diese nervige Stimme eines überambitionierten Lehrlings zu seinen Ohren vor und erneut konnte er nur böse fauchend antworten:

"Ich hab gesagt warten Sie! Ist das so schwer zu verstehen?"

Er wollte sich schließlich noch die Zeit nehmen den Omega zu zudecken. Er sollte ja nicht frieren - nicht wahr?

Seufzend betrachtete Tae den jungen Mann vor sich. Strich ihm sachte durch die wirren Haare.

Er hatte es gestern tatsächlich getan... Er konnte es immer noch nicht ganz glauben... Was hatte ihn da nur geritten?

Jungkook war ein völliger Anfänger. Ein Küken, das keines sein wollte und er selbst war sich nicht sicher, ob er der richtige für sowas war.

Ja, er war zwar nicht unerfahren und ja, er hatte sich eigentlich ziemlich gut im Griff, was bedeutet, dass er mit Jungkooks Tempo mithalten konnte... Wie langsam es vielleicht auch sein könnte - und jetzt kam das "aber" - aber er war schon durch seinen Job an der Grenze seiner möglichen Geduld und so sehr er auch immer wieder versuchte sich nicht wegen dem Omega aufzuregen, so oft Platz ihm dann doch der Kragen...

Und das hatte dieser junge Mann definitiv nicht verdient.

"Herr Präsident Kiiiimmm", jaulte es erneut dumpf durch die Tür und innerlich konnte Tae wieder spüren, wie es in ihm anfing zu brodeln, aber... Er würde sich zusammenreißen... So wie immer.

"Ich komme", und flüsternd fügte er hinzu: "Sie kleiner masochistischer Arschkriecher..."

...

"Also, Frau Hong ist aus dem OP auf die Intensivstation gebracht worden." Während der Asisstenzarzt redete, eilten - nein, sie rannten schon fast - durch die Flure. Nahmen statt dem Aufzug Treppen und waren nach weiteren Momenten wohl auch schon an ihrem Ziel angekommen. Schwer atmend und verschwitzt - jedenfalls er selbst. Der Arzt sah noch immer frisch aus. Vielleicht wäre etwas mehr Sport...

Ach Quatsch! Wann denn? Er hatte doch gar keine Zeit für so einen Blödsinn.

"Sie sollte bald aufwachen und es wäre gut, wenn sie jemanden da hätte, den sie kennt.

Wir wissen nicht, ob Beeinträchtigungen durch den Herzinfarkt oder die Anästhesie vorliegen. Das werden wir erst erfahren, wenn sie wach ist."

Sie waren vor einer großen Scheibe stehen geblieben und starrten auf ein Bett von dem lauter Schläuche abgingen. Anny selbst konnte man fast gar nicht darin ausmachen so klein und zierlich wirkte sie. Irgendwie nicht passend, da sie mit ihrer Anwesenheit doch immer so viel Raum einnahm...

"Was könnte das denn beispielsweise sein?"

Schulterzuckend starrte der Arzt weiter auf seine Patientin. Machte seinen Job gerade definitiv besser als erwartet.

"Das können unterschiedliche Dinge sein. Gedächtnisverlust. Sprachstörungen. Wichtig ist jedoch erstmal, dass sie aufwacht, den Rest werden wir dann sehen."

"Das bedeutet, dass sie auch gar nicht aufwachen könnte, richtig?"

Es war ein grauenhafte Gedanke, der sich da in seinem Kopf manifestiert hatte, aber Taehyung musste einfach sicher gehen, ob er mit dieser Vermutung richtig lag.

"Ja... auch das kann passieren... Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wie lange ihr Gehirn keinen Sauerstoff mehr bekommen hat, weil das Herz aufgehört hat zu schlagen und welche Schäden dadurch entstanden sind. Allerdings würde ich Ihnen raten mit solchen Gedanken nicht dort hineinzugehen.

Auch wenn es vielleicht komisch klingt, aber positive Gedanken können die Gesundheit von Menschen beeinflussen."

Lächelnd blickte er zu dem Mann neben sich, der sogleich einen fragenden Blick aufsetzte.

"Das hab ich heute schon mal von jemandem gehört, aber weitaus energischer, deswegen grinse ich so..."

Wissend nickte der Assistenzarzt und hatte ebenfalls ein kleines Lächeln auf den Lippen.

"Verstehe... Wollen wir dann rein? Sie möchten doch bestimmt bei ihr sein, wenn sie aufwacht, oder?"

...

Schon seit einer Weile saß Tae am Bett seines mittlerweile stark gealterten Kindermädchens. Hielt ihre Hand und erzählte amüsante Geschichten aus seiner Kindheit.

Natürlich antwortete die alte Dame nicht. Sie war immer noch am Schlafen und spannte ihn auf die Folter... Hatte er schon Mal gesagt, wie sehr er warten hasste?

Es war ein leidiges Ding der Natur, dass nicht alles so arbeitete, wie er es gerne hätte. Das er darauf angewiesen war, wie Menschen funktionierten.

"Manchmal wären Roboter nicht schlecht... die könnte man immer wieder rebooten. Sie würden nicht nein sagen, hätten eine Garantie auf Lebenszeit und würden repariert werden können, ohne Probleme..."

Seufzend entließ er die Luft aus seiner Lunge. Starrte auf die Anzeige von Annys Herzschlag und merkte bereits, wie die Müdigkeit ihn langsam, aber sicher, übermannte.

Wie lange hielt ein Mensch nochmal ohne Schlaf aus? 3 Tage? Er hatte jetzt die 24 Stunden Marke überschritten - und diese drei Stunden Schlaf in der vorletzten Nacht zählten wahrscheinlich auch nicht Mal richtig.

"Ich hoffe doch sehr, dass du das mit den Robotern nicht ernst meintest", drang da eine raue schwache Stimme zu seinem Ohr vor. Eine Stimme die ihn überraschte und sofort Freude in ihm auslöste.

"Anny!" Beschwingt küsste er ihre Hand und strahlte sie mit großen Augen an. "Du...", wollte er etwas sagen, kam jedoch nicht dazu.

"Mein Lieber, Menschen sind doch so viel bereichernde. Sie überraschen jeden Tag. Lassen Langweile nichtig werden und können dir auf so viele unterschiedliche Arten helfen..." Tief holte die alte Dame Luft, aber scheinbar nur für eine weitere Ansprache.

"Roboter dagegen sind kalt und emotionslos. Sie sind ohne eigene Intelligenz... Wobei, das gibt es ja auch schon, nicht war?"

Schmunzelnd schüttelte der Präsident den Kopf... Er konnte es nicht ganz glauben, dass sie bereits fit genug zu sein schien, um mit ihm eine Diskussion über Roboter vs. Menschen zu beginnen.

"Anny, du bist ein kleines Wunder..."