Bad Chick - Taekook

Kapitel 59

Verwundert starrte Tae den Jüngeren an... Konnte nicht glauben, dass dieser tatsächlich in der kurzen Zeit schon das Wort vertrauen mit ihm verband. War das normal? Passierte das bei jedem? Oder durfte er sich auf die Schulter klopfen? Sich ein bisschen in diesem Kompliment suhlen?

"Vertrauen?... Magst du mich..."

"Mach es nicht kaputt!" 

Das war schnell. Wie aus der Kanone geschossen - und brachte ihn dadurch nur noch mehr zum Lachen. 

Vermutlich war der Omega vor ihm nicht sonderlich gut darin freundlich zu sein - daher war Tae nur umso glücklicher darüber, dass er scheinbar ein bisschen davon abbekommen hatte. Von dem freundlichen JK.

"OK... es ist in Ordnung", kam schmunzelnd über seine Lippen. "Ich werde es still für mich genießen, dass ich eventuell doch nicht so uncool bin..." 

Mehr sagte er dazu nicht. Beobachtete stattdessen den Jüngeren beim Essen... so lange, bis ihm langsam die Augen zufielen... Auch wenn er es nicht ganz wollte... Es wurde daraus ein nicht ganz traumloser Schlaf. Etwas beunruhigender als schön... 

Er fiel einfach nur. Tiefer und Tiefer. Sorge und Angst machten sich in ihm breit. Übelkeit überkam ihn... und dann waren da zaghafte Finger an seinem Arm. 

Sie zupften an seiner Haut. Schienen auch nach einem unliebsamen Brummen seinerseits nicht verschwinden zu wollen... 

"Was... nicht...", versuchte er im Halbschlaf zu äußern - schien aber nichts zu bringen.

"Taehyung... bitte... helf mir..."

Geschockt stand er plötzlich im Bett. Tausende Erinnerungen strömten auf ihn ein durch diese Stimme. Von Gestern. Von dem Omega... und dessen Heat...

Er roch sie. Im ganzen Raum. Es prallte auf ihn, wie eine Wand. Schien ihn kurz den Boden unter den Füßen wegzureißen. 

"Scheiße...", war das einzige, was er noch sagen konnte bevor ihm gänzlich die Stimme abbrach. 

"Taehyung... bitte... ich kann nicht mehr... ich..."

Mit einem Kissen brachte er den Omega neben sich zum Schweigen. Nur ganz kurz. Nur, um seine Kraft wieder zusammenzukratzen, um dem, was er hier wahrnahm, widerstehen zu können.

Man könnte glauben, dass das übertrieben wäre - als Außenstehender - aber hätte er ihn jetzt berührt. Seine Haut auf die des Omegas gelegt - dann hätte seine Beherrschung ein jeäs Ende genommen.  

"Bitte... Ganz kurz... JK..." Einmal tief durchatmen - halt, Stop... Nicht durchatmen - stattdessen versuchte er in sich zu hören. Wieder seine Energie zu zentrieren...

Und überlegen, was er jetzt tun sollte... Er spürte es in jeder Zelle seines Körpers. Wie der Omega des Jüngeren nach Nähe suchte. Nach Erlösung.

Er durfte nicht nachgeben... Musste widerstehen...

Das schwerste der Welt...

Suchend wanderten seine Augen durchs Zimmer. Wollten sich jedes Hilfsmittels bedienen, das er erreichen konnte und das innerhalb von Sekunden.

Zum Ruhen kamen sie schlussendlich bei der Decke. Das Objekt, welches wie eine dünne Mauer zwischen ihnen fungierte...
Und optimal sein könnte, um es noch etwa auszuhalten... Vielleicht bis diese Heat vorbei war... Ihren Höhepunkt gefunden hatte und nur noch allmählich schwächer würde.