9.Kapitel

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3 Wochen später:

Heute findet die Sorgerechtsverhandlung vor dem Familiengericht statt. «Du siehst müde aus.», sagte Kelly auf dem Weg ins Gericht. «Wunders dich. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan.», sagte Caleb. «Hey, mir gings doch auch nicht anders, aber wir stehen das durch.», ermutigte Kelly seinen Sohn. Am Gericht angekommen, wartete ihr Anwalt, Mr. Miller, bereits auf sie. «Guten Morgen Mr. Severide, Caleb.», grüsste Mr. Miller. «Guten Morgen Mr. Miller. Entschuldigen Sie die kleine Verspätung.», sagte Kelly. «Das ist kein Problem, wir sind ja noch recht früh. Also, es wird folgendermaßen Ablaufen. Wir beide werden reingehen und mit den Richtern und ihrer Ex-Freundin das ganze verhandeln. Caleb, du wirst mit einer Betreuerin vom Gericht in einem separaten Raum warten. Der Richter wird dann, im Verlaufe der Verhandlung, mit dir alleine reden und das ganze aus deiner Sicht sehen wollen.», erklärte Mr. Miller. Drinnen trafen sie auf Renee und ihren Anwalt. Renee kam zu ihnen und wollte Caleb umarmen, doch dieser stiess sie zurück. «Fass mich nicht an. Und nur damit du Bescheid weisst, ganz egal was heute entschieden wird, ich bleibe bei Dad.», sagte Caleb. «Caleb, komm mal her.», sagte Mr. Miller. Caleb blitzte Renee noch einmal an und ging dann zu seinem Dad und Anwalt. «Das ist Mrs. Sanders, sie wird ab jetzt an deiner Seite sein, sich um dich kümmern kann man ja nicht mehr sagen, bis der Richter dich dann anhören will. Wir müssen jetzt rein.», erklärte Mr. Miller. Caleb nickte und ging mit Mrs. Sanders in einen separaten Raum.

Im Hauptsaal sassen sich Kelly und Renee gegenüber. «Wir haben uns heute hier versammelt, um zu klären, bei wem der 14-jährige Caleb Jeremy Severide in Zukunft leben wird.», eröffnete der Richter die Verhandlung. «Euer Ehren, mein Mandant hat sich seit 14 Jahren um seinen Sohn gekümmert und ihn aufgezogen. Deshalb ist es nur logisch, dass Caleb auch weiterhin bei seinem Vater und dem Rest seiner Familie leben soll.», sagte Mr. Miller. «Das sind gute Argumente, aber ich möchte auch gerne die andere Seite hören. Mrs. Royce, wieso wollen Sie Ihren Sohn bei sich haben?», fragte der Richter. «Genau aus diesem Grund, er ist mein Sohn, ein Kind sollte bei seiner Mutter leben.», sagte Renee. «Das ist doch jetzt wohl ein schlechter Scherz. Euer Ehren, Mrs. Royce hat unseren Sohn damals alleine in der Wohnung zurückgelassen und ist mit ihrem neuen Freund nach Europa ausgewandert. Hätten die Nachbarn damals nicht so schnell reagiert, wäre Caleb heute nicht mehr da.», sagte Kelly und versuchte seine Tränen zurück zu halten. «Stimmt das, Mrs. Royce? Was haben Sie dazu zu sagen?», fragte der Richter. «Meine Mandantin wird dazu keine Aussage machen.», sagte Renees Anwalt. «Okay, dann werde ich mich jetzt zurückziehen, um mich ein wenig mit Caleb zu unterhalten.», sagte der Richter. «Was!? Wieso das denn?», fragte Renee nervös. «Um seine Sicht der Dinge zu sehen.», sagte der Richter und verliess den Saal. 

Im Nebenraum sass Caleb am Tisch und zeichnete, als es an der Türe klopfte. «Hallo Caleb. Ich bin Richter Marc Adams. Ich würde mich gerne ein wenig mit dir unterhalten, ist das ok für dich?», fragte der Richter. «Ja natürlich.», sagte Caleb und legte den Bleistift zur Seite. «Ich kann mir vorstellen, dass das jetzt nicht einfach für dich ist, da es sich um deine Eltern handelt.», sagte der Richter. «Das ich nicht lache. Meine 'Mom' ist vor 14 Jahren nach Europa abgehauen und hat mich in der Wohnung zurückgelassen. Hätten die Nachbarn nicht so schnell reagiert und die Polizei gerufen, wäre ich jetzt vielleicht nicht mehr am Leben.», sagte Caleb. «Das hat mir dein Dad auch so gesagt. Ich möchte aber noch ein bisschen etwas über dich wissen. Wie lebst du heute so? Was ist dein Dad für ein Mensch?», fragte der Richter. «Mein Dad ist echt cool. Er versucht mich so gut es geht in allem zu unterstützten was ich mache. Manchmal ist er ein bisschen streng, aber ich habe ihn trotzdem lieb.», erzählte Caleb. «Und wie lebst du heute?», fragte der Richter. «Wir leben zu 10 hier in Chicago. Mein Dad hat geheiratet als ich 7 war. Ich habe 2 jüngere Halbgeschwister, Benjamin ist 5 und Lydia ist vor kurzem 1 geworden. Ausserdem wohnen auch noch meine Paten mit ihren 3 Kindern bei uns.», erzählte Caleb weiter. «Wow, da hast du aber eine grosse Familie. Was machen sie den beruflich?», fragte der Richter. «Sie sind Feuerwehrleute. Mein Dad ist Lieutenant auf dem Rüstwagen, meine Stiefmutter und mein Patenonkel sind auf der Drehleiter und meine Patentante ist Rettungssanitäterin.», erklärte Caleb. «Gut, das wars dann auch schon. Ich konnte mir jetzt ein Bild davon machen. Ich würde dich dann jetzt gerne mitnehmen.», sagte der Richter. «Okay.», sagte Caleb. «Dann komm.», sagte der Richter. 

Im Hauptsaal warteten beide Parteien auf die Rückkehr des Richters. «So, ich konnte mir jetzt ein ganz genaues Bild von der Situation gemacht und ein paar wertvolle Information bekommen.», sagte der Richter. Caleb setzte sich auf eine der Bänke. «Was für Informationen haben Sie bekommen. Kelly ist doch gar nicht in der Lage sich um Caleb zu kümmern, er hat doch bereits eine neue Familie.», sagte Renee. «Und Caleb gehört da genauso dazu. Er ist der grosse Bruder und die kleinen lieben ihn.», sagte Kelly. «Bei Dad bin ich jedenfalls besser aufgehoben, als bei dir. Dich hat es doch all die Jahre nicht interessiert, wie es mir geht.», sagte Caleb. «Ich habe mich ja jetzt blicken lassen und ausserdem brauche ich dich jetzt.», sagte Renee. «Ach, und wieso das jetzt auf einmal?», fragte Caleb und verschränkte die Arme. «Naja, ich bin schwanger und ich dachte es würde dem Baby guttun, wenn es ein Vorbild hat.», sagte Renee. «Das glaube ich jetzt nicht. Du willst doch nur, dass ich dein Babysitter bin und du in Ruhe dein Leben, leben kannst.», sagte Caleb. «Und wenn schon. Bist du dir überhaut sicher, dass dein Dad auch wirklich dein Dad ist.», sagte Renee und grinste hämisch. Auf einen Schlag war es still im Raum. «Ja, da staunt ihr was?», sagte Renee. «Das ist jetzt nicht dein Ernst.», sagte Kelly. «Doch, ich war dir nämlich schon länger nicht mehr treu.», sagte Renee. Kelly konnte das Ganze nicht fassen. «Du willst mir jetzt aber nicht ernsthaft sagen, dass dieser Volli...sorry, dieser Typ da mein Vater sein könnte?», fragte Caleb und zeigte auf Renees Freund, der auf der anderen Seite sass. Renee zuckte nur mit den Schultern. «In diesem Fall wird ein Vaterschaftstest, per richterliche Anordnung stattfinden und ich schlage vor, wir machen diesen sofort.», sagte der Richter. Caleb wurde das Ganze zu viel. Er sprang auf und rannte nach draussen. «Caleb.», rief ihm Kelly nach. «Dann unterbreche ich die Verhandlung jetzt erstmal. Kümmern Sie sich um ihren Sohn.», sagte der Richter. Kelly und Mr. Miller gingen nach draussen, um nach Caleb zu sehen. «Hey, da bist ja. Wir haben dich schon überall gesucht.», sagte Kelly, als sie Caleb im Park vor dem Gerichtsgebäude fanden. «Tut mir leid, aber ich musste da einfach raus.», sagte Caleb und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. «Hey, ist schon gut. Komm mal her.», sagte Kelly, setzte sich neben ihn und nahm ihn in den Arm. «Caleb, ich weiss das Ganze ist nicht einfach für dich.», sagte Mr. Miller. «Für mich bricht hier gerade eine Welt zusammen. Dad ist vielleicht gar nicht mein Dad, Mom ist nur hier, damit ich mich um ihr Baby kümmere und wie es mir gerade geht, interessiert hier wohl auch niemand.», sagte Caleb. «Hey, das stimmt nicht. Uns bist du nicht egal und ganz egal wie der Vaterschaftstest ausfällt, du wirst immer mein Sohn sein.», sagte Kelly. «Wir sollten langsam wieder rein gehen.», sagte Mr. Miller. Drinnen setzten sich alle wieder und der Richter fuhr fort. «Geht's wieder Caleb?», fragte der Richter und Caleb nickte. «Gut, ich habe hier die Tests. Dafür benötige ich eine DNA-Probe von beiden Männern, von Caleb und von Ihnen, Mrs. Royce.», sagte der Richter. Nachdem von allen die Proben abgegeben wurden und die Behälter beschriftet wurden, legte der Richter diese in einen Umschlag. «An dieser Stelle würde ich die Verhandlungen erstmal beenden und werde mich, sobald die Ergebnisse da sind, werde ich Ihre Anwälte benachrichtigen und dann wurden wir uns zum finalen Entscheid wieder hier treffen. Solange bleibt Caleb erstmal bei seinem Vater.», beendete der Richter die Verhandlung.

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