Kapitel 47

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Ja hallo, ehm ja, kurzer Disclaimer: Das hier ist alles fiktionalisiert und Überschneidungen mit tatsächlichen Ereignissen sind unbeabsichtigt! lg


Kapitel 47


## vor circa einem Jahr ##


„Nur für Arbeit gibt es Lohn – Bullen in die Produktion!"

Es war ein schwüler Sommerabend im Juli trotzdem waren sie komplett in schwarz gekleidet. Die Bullerei hatten begonnen sie einzukesseln. Annalena zog ihre Hassi ab und rieb mit dem Handrücken ihr linkes Auge. „So ne Scheiße!", fluchte sie. Obwohl sie es besser wusste, trug sie heute Kontaktlinsen. Aber die Kollegen war bis jetzt eher sparsam mit dem Pfefferspray gewesen.

Jetzt nahmen sie GegendemonstrantInnen fest.

„Deutsche Polizisten – schützen die Faschisten!"

Das war Repression! Und dass die Bullen jetzt reihenweise GegendemonstrantInnen festnahm und die rechten Hetzer weitestgehend ungeschoren davonkommen ließ, zeigte recht deutlich, wo für sie der Feind stand.

Annalena hatte Alice in dem Chaos verloren. Ein Mal, wenn man ohne Bezugi loszieht, dachte sie genervt.

„Lena?"

Sie hatte ihren Namen gehört.

Lena war das Pseudonym, für das sie sich entschieden hatte. Es war zwar nicht wirklich schwer von Lena auf Annalena zu schließen, aber wer konnte das schon wissen. Klarnamen sollte man bei manchen Demos eben lieber vermeiden.

Ein paar DemonstrantInnen fingen an Kette zu bilden.

Annalena sah sich nach Alice um. Sie hatte einen Moment zu lange gewartet, um sich ebenfalls unterzuhaken. Ein Genosse rief ihr etwas zu, da entdeckte sie Alice, aber dann hatte einer schon ihren Arm geschnappt.

Fuck.

Annalena ließ die Hassi geschickt zwischen den Füßen der anderen verschwinden, dann wurde sie aus der Menge gezogen. Sie wehrte sich anfangs noch gegen den Griff.

„Lille!" Natürlich war es ein bisschen dumm sich gegen nen Bullen zu wehren, aber sie wollte ja auch nicht kampflos aufgeben.

Sie entdeckte Alice am Rand der Gruppe. Sie konnte nur hilflos zusehen wie Annalena weggeführt wurde.

So wie der Beamte drauf war, ahnte Annalena bereits, dass sich die Identitätskontrolle ausdehnen würde. Sie gab ihr bestes ihm einen möglichst bösen Blick zuzuwerfen, als er sie zur Wanne zog.

Natürlich hatte sie ihren Perso dabei. Der Mann kontrollierte ihre Identität und zog eine Braue hoch als er den Namen kommentierte. „ACAB. Du verarschst mich doch."

Sie schwieg.

Und trotz der erfolgten Identitätskontrolle, ließ er sie nicht gehen. Es bestünde Verdacht auf eine Straftat und sie würde zur Befragung auf die Wache gebracht werden. Lächerlich, die hatten nicht mal ne Gesa vor Ort und das bei den ganzen Faschos. Und welche Straftat überhaupt? Die Hassi hatten sie nicht und würden sie ihr auch nur schwer zuordnen können, damit hatten sie nichts. Der Kerl bluffte. Was für eine Scheiße.

Annalena saß in der Wanne und tauschte Namen und Adressen mit ein paar Genossis aus.

Dann schwieg sie.

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