Bundestag College AU

Kapitel 79

Es ist (noch) Mittwoch :D

Kapitel 79

Die Suche nach einem Club, der Samstagabend spontan um die 100 Plätze freihalten konnte blieb wie bereits befürchtet fruchtlos. Das zog die Stimmung in der WG herunter.

Linda bedankte sich eben noch bei jemanden am Telefon, dann legte sie auf. Sieben neugierige Augenpaare waren auf sie gerichtet, doch als sie den Kopf schüttelte war auch noch der letzte Funken Hoffnung erloschen.

„Die anderen haben in den Chat geschrieben. Für sie ist klar, dass wir nur zusammen gehen. Entweder wir machens oder wir machens nicht", erzählte Annalena mit ihrem Smartphone in der Hand.

„Und wenn wir es nur im kleinen Kreis machen? Die Mannschaft und jeder ein bis zwei Freunde. Vielleicht findet man da eher was. Oder wir gehen einfach los und schauen, dass wir irgendwo reinkommen", dachte Cem laut nach.

Alice nahm ihre Hand von Sahras Rücken und fuhr sich damit übers Haar, Sahra schaute ihr dabei ein wenig verwirrt zu, bekam aber sofort ein Lächeln.

„Das könnten wir tatsächlich versuchen, aber Samstagabend ist halt echt ne blöde Zeit für solche Experimente. Verdammt, was für ein Mist." Annalena hatte nun begonnen im Wohnzimmer auf und abzutigern.

„Und wenn wir der Besitzerin einfach klar machen, dass ihr ein tolles Geschäft entgeht, wenn sie euch heute nicht rein lässt. Ich meine... ist ja klar, wenn ihr nicht kommt und die Mannschaft nicht kommt, dann werden die Ultras euch folgen." Christian sah zu Robert, der enthusiastisch nickte.

„Ich glaube nicht, dass sie das Argument so sehr überzeugt. Sie kriegt doch ihren Club so oder so voll." Cem seufzte.

Alice begann mit dem Fuß zu wippen.

„Es tut mir leid. Meinetwegen haben wir den Schlamassel jetzt. Fuck, das darf doch nicht wahr sein, wie viel Pech kann frau haben..."

Um das Gezappel zu stoppen, legte Sahra eine Hand auf Lilles Knie; mit Erfolg.

Cem versuchte derweil Annalena etwas zu beruhigen: „Quatsch. Annalena, wir sind doch alle drei dabei gewesen... Keiner von uns trägt mehr Schuld als der andere was diese Situation angeht."

Die Brünette rieb sich die Schläfen und murmelte ein „Bitte noch gendern" das wohl (zumindest teilweise) als Witz gemeint war.

„Ich hab sturmfrei."

Augenblicklich waren alle Blicke auf Alice gerichtet, die jetzt langsam fortfuhr: „... meine Eltern sind in Portugal und das Haus und der Garten sind groß genug, um ein paar Leute zu empfangen. Der Getränkekeller ist auch voll."

Sahras Hand ruhte jetzt auf Alices Oberschenkel. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist."

„Im Club ist es schon immer sehr extrem... und vor allem heute, nachdem wir das Turnier gewonnen haben", meinte Annalena zögerlich, „so gerne ich endlich mal in den Bonzenschuppen von deinen Eltern rein möchte, wir sollten das mit dem Club versuchen... wir werden schon was finden, das noch Platz hat. Ansonsten gehen wir an nen See, irgendwo, wo wir niemanden stören."

„Das wird schon nicht so sehr eskalieren", widersprach Alice beinahe überzeugt von dem was sie sagte. „Dann machen wir halt nur ein kleines Ding. Jeder bringt ein zwei Freunde mit und wir machen das mit Kontrolle am Eingang, damit es auch ja nicht zu voll wird. Wir müssen doch unseren Sieg ein bisschen feiern, und ich hab wenig Lust heute erstmal zwei Stunden durch die Stadt zu laufen um die Clubs abzuklappern."

„Denkst du wirklich das funktioniert, Lille?" Annalena war stehen geblieben.

„Das wird schon... wir passen halt alle ein wenig auf, und so schlimm waren die Feiern ja noch nie. Sie haben doch bis jetzt noch nie einen Club zerlegt."