Chapter 34 ~ Cook with the Macho-Bieber

3.7K 209 6
                                    

"Hä?!" flüsterte ich zu mir selber, während ich alle Namen auf meiner Liste durchlas. Ich hab keinen Schimmer, wer das alles ist. Jetzt verstehe ich, was Brandon alles als Manager macht. Er hat eindeutig mehr Ahnung als ich. Lange habe ich darüber nachgedacht mit ihm zu reden, wie es jetzt weiter gehen soll. Ich wollte ihn eigentlich nicht um Hilfe bitten, aber ich glaube, dass ich sonst keine andere Wahl habe.

Ich beschloss kurzerhand mir mein Fahrrad zu schnappen und zu ihm zu fahren. Als ich in Dearings House am Empfang der netten, etwas älteren Dame, die mich schon kennt, nach ihn fragte, verzog sie kurz das Gesicht.

"Sind sie sich sicher, dass sie hoch zu ihm wollen?" fragte sie unsicher. Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Ja, bitte."
Sie nickte hastig und nahm ihr Telefon in die Hand, um ihm bescheid zu geben, dass er Besuch hat. Sie verdrehte bei seinen mir unverständlichen Worten die Augen, bevor sie zustimmte und mir mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass ich schon mal hoch gehen konnte, was ich dann auch tat. Wie es aussieht, habe ich einen der Tage erwischt, an denen Brandon unaustehlich ist. Welch ein Glück.

Mit verschwitzten Händen trat ich aus dem grossen Aufzug. Ich befinde mich gerade in der höchsten Etage des ganzen Gebäudes und somit auch im grössten Büro. Die leise Atmosphäre störte mich schon immer irgendwie, da ich mich so unwohl fühlte, als wäre ich in einer Psychiatrie, denn genau so leise ist es dort auch. Woher ich das weiss? Meine Mom arbeitet als Psychiater. Früher, als ich noch ganz klein war und als mich meine Eltern wirklich liebten, bin ich mit meinem Dad meine Mom von der Arbeit abholen gegangen. Damals war unser Verhältnis zueinander in der Familie anders. Besser irgendwie. Aber mir blieb nicht die Zeit für melancholisches Geschwafel.

Ich nahm tief Luft und klopfte an der Tür seines Büros. Lange musste ich warten, bis ich eine Antwort bekam. Früher, da musste ich nicht einmal klopfen, sondern konnte einfach rein gehen. Aber jetzt traue ich mich irgendwie nicht.

"Ja." gab er kalt von sich. Ich öffnete die Tür. Sofort erweckte der junge Mann, der vor dem grossen Fenster stand meine Aufmerksamkeit. Sein dunkelblauer Anzug sitzt wie angegossen, das kann ich schon von weitem erkennen. Er drehte sich langsam um. Seine Miene wurde weicher, als seine blauen Augen in meine Blickten.
Ich räusperte mich. "Hi."
"Scarlett." er hörte sich erleichtert an, als er langsam auf mich zukam. Ich blieb mitten im Raum stehen.

Hm, ich hätte mit einer anderen Reaktion gerechnet, aber mir solls recht sein. "Wie gehts dir?" fragte er sofort nach. Ich nickte nur. "Dir?"
"Ehrlich? Jetzt, wo du hier bist, gehts mir gut." er lachte leise. Ich lächelte schüchtern.

"Ich bin her gekommen, um dir mitzuteilen, dass ich wieder boxen werde." ich überreichte ihm den Zettel mit allen Namen. "Ich weiss, Alan hat mir die Namen gemailt."
"Ach." gab ich verstehend von mir. "Darf ich noch dein Manager sein, oder.." er unterbrach sich selber und kratzte sich am Hinterkopf. Mir fiel ein Stein vom Herzen. "Natürlich, wenn du das willst."
Sein Blick erhellte sich. Er kam auf mich zu und umarmte mich stürmisch. "Ich hab dich vermisst." gab er zu. Ich seufzte und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. "Bitte lass uns aufhören wegen Justin zu streiten." flehte ich leise. "Du bist mir zu wichtig, ich will dich nicht wegen diesem Kerl verlieren, Scar."

JUSTIN POV

"Nein. Auf keinen Fall", weigerte ich mich, "Tyson hat keine Ahnung, wie stellst du dir das vor?!"
"Hey?! Ich hab immerhin das Buch und vier Monate juristische Erfahrung." verteidigte sich Tyson.
"Wenn du keine andere Möglichkeit hast, dann musst du wohl oder übel Tyson nehmen. Der ist wenigstens besser als nichts." Mason zuckte mit den Schultern. "Ach was Bieber, denen treten wir gehörig in den Arsch, komm schon. Das wird genial!" Tyson wackelte verführerisch mit den Augenbrauen. Ich presste meine Lippen aufeinander.

Tyson hat doch keine Ahnung, was ein Anwalt überhaupt tut. Ausserdem ist er ganz sicher nicht so schlau, wenn es darum geht, mich zu verteidigen. Brandons Anwalt würde ihn demolieren, sobald er irgendwelche Fachwörter benutzt. Spätestens dann bin ich gefickt und Tyson wird durchdrehen, wenn er den Prozess nicht gewinnt. Ich sehe es schon vor mir, wie er alles und jeden in kleine Stücke zerhackt, aber wahrscheinlich werde ich nicht besser reagieren. Ich fuhr mir nervös mit meinen Händen durch die Haare. Das alles wird mir einfach zu viel. Dieser Brandon verdient mal eine ordentliche Lektion.
"Ich verpiss mich." knurrte ich und zog mir meine Schuhe an. "Warte, wo willst du hin?" rief mir Mason nach.
"Weg von euch Spassten."

SCARLETT POV

Nachdem ich mit Brandon geredet habe, ging ich noch kurz in den Supermarkt, um mir Nudeln zu kaufen, da ich etwas richtiges essen muss. Seitdem Bruno weg ist, habe ich nicht wirklich etwas anständiges gegessen. Es macht nun mal keinen Spass alleine zu kochen, aber da ich nun keine andere Wahl habe, muss ich das wohl oder übel jetzt tun.
Meine Gedanken wurden durch ein lautes Klopfen unterbrochen. Ich liess die Einkaufstüte auf dem Esstisch in der Küche stehen und eilte zur Tür.
Ich zog scharf die Luft ein, als ich direkt in braune Augen sah. "Justin, was tust du denn hier?" hauchte ich leise. Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich schluckte den riesen Klos im Hals runter und ging zur Seite, sodass er rein kommen konnte, was er dann auch tat. Ich schloss die Tür wieder zu und verschrenkte die Arme vor der Brust. "Ich wollte dich sehen." antwortete er leise und sah mir tief in die Augen. Unerwartet zog er mich in seine Arme. Ich schloss meine Augen und atmete den süssen Duft von Zitrone, Minze und ihn selber ein. Wie sehr ich seinen Geruch doch liebe.

Ich drückte ihn sanft von mir weg und sah ihn lächelnd an. Irgendwas stimmt nicht mit ihm, das sehe ich ihm an. "Alles okay?" wagte ich zu fragen. Lange sagte er nichts. "Ich will einfach hier sein. Bei dir. Wäre das in Ordnung?" fragte er vorsichtig. Ich fing an, mir langsam aber sicher Sorgen zu machen. Er sieht so durcheinander aus. Seine Augen glänzen mich an. Ich nickte hastig. "Aber da gibt es eine kleine Bedingung." ich lief in die Küche und er folgte mir.
Seine Augen weiteten sich. "Welche?"
"Du wirst mit mir kochen." ich grinste teuflisch. Er verdrehte gespielt die Augen. "Wenn's sein muss."
"Okay, dann los."
-
"Köstlich." schwärmte ich über die Nudelsauce, die Justin zubereitet hat. Er zwinkerte mir zu. Wer hätte gedacht, dass Justin Bieber, Macho Nummer eins, kochen würde, und das auch noch so lecker? Also ich nicht.

"Woher kannst du so gut kochen?"
"Meine Mom hat mich früher immer dazu verdonnert mit ihr in der Küche zu stehen, sobald ich Scheisse abgezogen habe und das habe ich oft. Sehr oft." er zuckte mit den Schultern.

Nachdem wir fertig gegessen hatten, machten wir uns an den Abwasch.
Ich waschte ab, während Justin das Geschirr trocknete. Wir redeten über dies und das. Es fühlt sich gut an, einfach mal entspannen zu können und über unnötiges Zeug mit Justin zu reden. Er ist gar nicht so unausstehlich, wie ich am Anfang dachte. Im Gegenteil. Ich geniesse seine Nähe.

"Du bist gar nicht so ein grosses Arschloch, wie ich dachte." ich beschloss es ihm gleich zu sagen. Meinetwegen kann er es auch als Kompliment sehen. "Und du nicht so eine Tusse, wie ich dachte." gab er zu. Ich öffnete meinen Mund empört. "Ich hab mich nie wie eine benommen."
"Hm, doch. Irgendwie schon." spasste er und streckte mir die Zunge raus.
Ich kniff die Augen zusammen und schlug ihm sanft mit meiner flachen Hand, die voller Seife war, auf seine Wange. Er riss seine Augen weit auf. "Ist das gerade eine Kampfansage?" er liess das Tuch fallen und kam auf mich zu, während ich lachend immer wieder einen Schritt zurück ging. Er nahm den Schwamm in seine Hände und rannte auf mich zu. Ich wollte mich von seinem Griff befreien, als er seine Arme um meinen Bauch schlang und mir schliesslich den Schwamm in mein T-Shirt steckte. Ich schrie auf, als der kalte Gegenstand meinen Oberkörper runter glitt, bis es schliesslich auf den Boden plumpste. Mein Shirt ist nass. Das beste daran ist, dass er weiss ist. Toll!

Ein grosse Pfütze bildete sich auf dem Boden, wegen des Wassers im Schwamm.
"So wie du mir, so ich dir." flüsterte er leise lachend in mein Ohr. Ich drehte mich lachend zu ihm.
Bevor ich überhaupt etwas erwidern konnte, drückte er mich voller Wucht gegen die Wand. Meine Hände hielt er über meinem Kopf, als er seinen Körper an meinen presste. "Game over, Baby." sprach er mit rauer Stimme, bevor er mich leidenschaftlich küsste.

Underground FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt