Chapter 13 ~ She isn't an angel

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SCARLETT POV

"Dann mit dem Backpulver vermischen. Gut rühren, bis die Masse hell ist." las ich aus dem Kochbuch vor und runzelte die Stirn. "Warte, wir haben die Eier vergessen."
"Das hab ich schon erledigt." flötete Mary und nahm den Mixer. Als das Geräusch vom Mixer ertönte, verzog ich kurz das Gesicht. Ich hasse diesen Lärm.
"Den Backofen auf 200 stellen."
"Schon erledigt." ich zwinkterte ihr zu.
Sie schmunzelte kurz und schaltete wenige Minuten später den Mixer aus.
"Dieser Kuchen wird ein voller erfolg!" ich rieb mir meine Hände und lachte.

"Wie läufts eigentlich mit Justin?" fragte Mary ganz beiläufig, obwohl ich genau merke, wie sehr sie das interessiert. Bei seinem Namen erstarrte ich und schluckte den riesen Klos in meinem Hals runter.
"Wie solls schon laufen? Wir haben schon lange keinen Kontakt mehr." ich zuckte gleichgültig mit den Schultern.
Mary sah mich verstört an. "Was? Okay Scar, was hast du schon wieder getan?"
"Ich will ihn einfach nicht sehen." erklärte ich.
"Lüg mich nicht an." zischte Mary wütend. Sie kennt mich zu gut.
"Brandon meint es wäre besser, wenn...-"
Sie unterbrach mich, indem sie ihre Hand hob. "Warte, warte. Du lässt dir ernsthaft von Brandon etwas sagen?!" fassunglos starrte sie mich mit offenem Mund an. Ich seufzte und liess mich auf dem Stuhl, der neben mir stand nieder. Ich fuhr mir mit der Hand über meine Stirn und strich schliesslich meine Haare nach hinten.
"Was soll ich denn machen? Du weisst doch. Er ist mein Manager. Ich kann ihn verstehen. Er will einfach nicht, dass mir etwas passiert."
"Ach, hör mir auf mit Manager!" schrie Mary hysterisch. Ich zuckte zusammen. "Du wirst dem Jungen eine Chance geben. Ich weiss, dass er dir gefällt."

"Und wenn schon. Schöne Jungs gibt es an jeder Ecke. Wen interessierts."
Irgendwie fühlte es sich so an, als ob ich lügen würde. Meine Hände fingen an zu schwitzen und ich kaute ungeduldig und schuldbewusst auf meiner Unterlippe herum.

"Aber so einen siehst du wahrscheinlich nie mehr wieder! Gib dir mal einen Ruck, Scar." flehte mich meine Cousine an.

Ich presste meine Lippen aufeinander und sah auf meine Füsse. Langsam schüttelte ich meinen Kopf, als Erinnerungen wieder kamen. Erinnerungen, die mich bis heute nie wirklich in Ruhe gelassen haben.

"Ich kann das nicht." flüsterte ich. Langsam spürte ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich hielt die Luft an. In meiner Kehle machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. Ich wusste, wenn ich jetzt noch ein Wort sagen würde, dann könnte ich nicht mehr aufhören zu weinen.

Mary zog scharf die Luft ein und nahm mich in ihre Arme. "Wein doch nicht bitte Scar. Du musst damit abschliessen."

"Ich kann nicht." schluzte ich. Auf meiner Wange nahm ich eine heisse Träne wahr, die mir langsam runter glitt.

"Shh.." sie strich mit ihren Händen über meinem Rücken. "Du musst aber." sie drückte mich leicht weg und sah mich eindringlich an. Ich schluckte. "Versprich mir, dass du Justin eine Chance gibst. Er ist kein schlechter Mensch. Er ist nicht wie Logan, das weisst du auch selber."

Logan ist mein Exfreund. Bei seinem Namen gefror mir das Blut in den Adern. Er hat mich verletzt, wie noch nie jemand zuvor. Wegen ihm kann ich keinem mehr vertrauen. Er hat mich zerstört, psychisch und physisch kaputt gemacht.

Ich schüttelte den Kopf. Ich kann Justin nicht vertrauen. Es geht einfach nicht.

"Bitte, denk darüber nach, Scar. Lass ihn nicht einfach so aus deinem Leben verschwinden. Du wirst es bereuen."

-

"Happy Birthday Bruno!" schrie ich und fiel ihm sofort um den Hals. Er taumelte kurz nach hinten. "Du hast es nicht vergessen." er strahlte übers ganze Gesicht. Ich schüttelte grinsend den Kopf. "Was denkst du denn von mir?!" ich zog eine Schnute. "Alles gute, Dickerchen." spasste Elijah.
"Jaja." Bruno verdrehte die Augen. "Ich rieche Kuchen?!" Brunos Augen weiteren sich. "Rate mal welcher Geschmack." Leyla grinste.
Bruno zog den Duft ein. "Mhh Apfel?"
Wie auf Kommando nickten alle gleichzeitig.
Ich lief in die Küche, steckte die grosse Kerze in den Kuchen und zündete diese an, bevor ich wieder ins Wohnzimmer zu den anderen lief. "Wünsch dir was!" lachte ich und blieb mit dem Kuchen vor ihm stehen. Er nickte grinsend, schloss kurz seine Augen und pustete die grosse Kerze mit der aufschrift '21', die sich auf der Mitte des Kuchens befand aus.
-
Nachdem wir alle gegessen hatten, ergriff Bruno das Wort und stand auf, als es an der Tür klingelte.
"Ich hab auch eine Überraschung für euch." sang Bruno und öffnete die Tür. Alle Augen waren auf das Mädchen mit lockigen, blonden Haaren und blauen Augen gerichtet.
Ich vernahm das hysterische Husten von Brandon wahr, der sich an seinem Getränk verschluckte. Ich riss meine Augen auf und starrte das zierliche Mädchen vor mir an.
"Das ist meine Freundin, Carla."

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