Chapter 38 ~ Sorry Mom

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JUSTIN POV

"Bieber, wie wars?", Mason wackelte mit den Augenbrauen.
"Dieser Ficker Damon ist der Freund meiner kleinen Schwester!", brüllte ich das ganze Haus zusammen. Sofort rannten Ryan und Tyson aus ihren Zimmern in den Flur. "Er ist was?!", schrie Tyson aufgebracht strich sich seine nassen Haare nach hinten, da er wahrscheinlich geduscht hat. "Ich bring ihn um!"
"Hättest du dich bloss von Scarlett ferngehalten.", Mason war wohl der Ernst der Lage nicht bewusst.
"Er wird Jazzy etwas antun!", ich lief nervös auf und ab, "ich halt das nicht aus ich...-"
"The fuck, beruhig dich mal, Bieber!", schrie mich Tyson an und zog sich an den Haaren. "Ich hab's satt, dass der Pisser mich immer versucht zu kontrollieren! Er nicht mein fucking Vater!"
"Was hast du vor?!", rief mir Ryan nach und rannte mir in den Keller hinterher, gefolgt von den anderen.
Dort verschob ich das Bild worauf wir vier zu sehen waren, welches an der Wand hang und tippte den Code des Tresors ein.
"Du kannst doch nicht ernsthaft die Waffen...-"
"Und ob ich das kann! Zuerst Courtney, dann Dearing. Ich hab genug von den beiden!", ich konnte meine Wut nicht länger kontrollieren. Ich sah alles vernebelt und dennoch so klar. Mein einziges Ziel war es im Moment, dafür zu sorgen, dass diese zwei Affen im Anzug mir nicht mehr in die Quere kommen.
"Stopp! Bieber, denk an deine Mom!", flehte Ryan verzweifelt. Ich stockte.
"Wag es verdammt nochmal bloss nicht meine Mom mit hinein zu ziehen.", warnte ich ihn leise zischend und zeigte währenddessen mit dem Zeigefinger auf seine Brust. Ihn jedoch, liess mein Verhalten völlig kalt, was mich noch mehr um den Verstand brachte.

"Zur Hölle Justin, komm endlich zur Vernunft! Du weisst, dass du Damon nicht töten kannst! Der Typ gehört zu den chinesischen Triaden! Die legen dich in zwei Sekunden kalt und geben dir ganz bestimmt keine zweite Chance!", Tyson warf die Arme in die Luft.
"Und was soll ich deiner Meinung nach sonst tun? Huh? Zulassen, dass er meiner Schwester was antut?!", Verzweiflung machte sich in mir breit.
Ich hörte Ryan seufzen.
Vorsichtig legte ich meine, mir immernoch heissgeliebte, Waffe wieder zurück in den Tresor. Das kann ich nicht mehr tun. Ryan hat Recht. Mom wäre enttäuscht von mir. Das kann ich ihr nicht nochmal antun.

"Da gibt's nur eine Möglichkeit. Du musst dich von Scarlett fernhalten."
"Nein Ryan. Nein. Das kannst du doch jetzt nicht ernsthaft vorgeschlagen haben.", ich schüttelte hastig den Kopf. Nein. Ich kann nicht. Sie ist eine gute Freundin von mir. Das wäre falsch.

"Du hast keine Wahl! Deine Schwester oder Scarlett.", mischte sich Tyson ein.
"Stell mir jetzt kein Ultimatum, Santino!", keifte ich diesen an.

"Dieses Weib bringt dir Unglück. Merkst du das denn nicht? Zuerst dieser Brandon Schnösel und jetzt die Sache mit Damon und deiner Schwester."
"Mason.", warnte ich ihn. Er soll mich jetzt nicht noch mehr provozieren.
Er hob abwehrend die Hände und zuckte mit den Schultern.

Und was, wenn sie Recht haben? Was, wenn ich mich wirklich einfach bei Scarlett nicht mehr melde und den ganzen Kontakt einfach abbreche? Dann wäre eigentlich alles gut.

Jazzy wäre in Sicherheit, Brandon würde mich in Ruhe lassen und ich hätte zwei grosse Probleme weniger.

SCARLETT POV

"Du hättest sehen müssen, wie er mir ins Gesicht gelacht hat, als er mich erblickte. Es sah so aus, als wär das alles ein Teil eines perfekt durchdachten Plans.", ich schlürfte an meinem Cocktail und lehnte mich auf dem Liegestuhl zurück. Mary hat mich eingeladen, da sie heute frei hat und Carrick golfen mit Geschäftsleuten gegangen ist, sodass wir das ganze Haus für uns haben. Wir liegen auf zwei Liegestühlen in ihrem Garten und geniessen das Leben.

"Dieser Mistkerl.", sprach sie mit hoher Stimme und nahm ihre rote Ray Ban Brille von den Augen, um mich besser zu sehen. Ich tat das gleiche mit meiner und setzte mich gerade hin.
Plötzlich grinste sie jedoch. "Ich kann's immer noch nicht glauben, dass du zu seinen Eltern gegangen bist. Das scheint ja etwas ernstes zu sein.", ich konnte deutlich die unterdrückte Freude in ihrer Stimme hören und aus irgend einem Grund, musste ich lächeln.
"Wir sind nur Freunde. Er wollte, dass ich seine Fake-Freundin spiele.", erklärte ich wahrheitsgemäss und band mir meine hellen Haare nochmal neu. "Das sagen sie alle.", kicherte sie. Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf.

"Nein, das wüsste ich. Mehr als einpaar mal rummachen, ist da nicht drinn. Wir haben uns darauf geeinigt, dass-"
"Woah, woah einen Moment. Hast du gerade gesagt, ihr hättet rumgemacht? Und das einpaar mal?!"

Oh nein! Jetzt lässt sie mich damit nicht mehr in Ruhe, ich hätte es wissen müssen. Manchmal kann ich meine Klappe wirklich gar nicht halten.

"Hatte ich gerade rummachen gesagt? Ich meinte rumlachen, genau.", ich nickte, um es so glaubhaft wie möglich rüberkommen zu lassen. Mein Trainer, Carrick, hat mir mal erzählt, dass man jemanden leicht manipulieren kann, wenn man bei seiner Aussage zusätzlich mit dem Kopf nickt. Das verwirrt das menschliche Gehirn, sodass es die bewegung mehr wahrnimmt, als die vorher gesagten Worte.

Nach einer gewissen Zeit aber, wurde mir klar, dass ich ziemlich dämlich aussehen müsste, weil ich schon mindestens eine halbe Minute meinen Kopf auf und ab bewege. Ich schüttelte den Kopf, um meine Gedanken zu ordnen. Ich frage mich, woher Clark nur auf solche komischen Ideen kommt. Wahrscheinlich hat er das nur gesagt, um mich blöd darstehen zu lassen. Böser Trainer.

"Einpaar mal", wiederholte Mary lachend.

"Es waren zwei mal, zweeeei mal!", ich zog das zweite 'zwei' in die länge, um ihr zum vertehen zu geben, dass es nur Ausrutscher waren, mehr nicht!

'Das glaubst du doch wohl selber nicht. Du bist ja schon fast wie ein hungriges Tier über ihn her gefallen' meldete sich mein Unterbewusstsein.

Das stimmt gar nicht!

Ich stöhnte gequält über meine eigenen Gedanken und warf den Kopf in meine Hände. Leises kichern war von Mary zu hören. "Das ist nicht witzig! Wir sind einfach aufeiander losgegangen, das war ja schon fast nicht mehr normal!"
"Ha! Ich wusste es!", sie klatschte sich einmal laut in die Hände und grinste breit.

Bevor ich etwas erwidern konnte, unterbrach mein Handy unsere Konversation. Für einen Augenblick hatte ich das Bedürfnis bekommen, mit Justin zu reden. Ihn zu fragen, ob es ihm besser geht und ob er mit Jazzy geredet hat. Ich machte mir nicht nur Sorgen um seine kleine Schwester sondern eher um ihn, denn ich habe den ganzen Tag ein mulmiges Gefühl. Ich rief ihn am morgen an, er ging jedoch nicht ran, was mehr als merkwürdig war.

Übertreibe ich vielleicht?

Immerhin sind wir nur Freunde...

Nein! Das ist doch selbst verständlich, dass sich Freunde gegenseitig unterstützen und sich um den jeweils anderen Sorgen machen.

"Hallo.", hauchte ich in den Hörer, als ich die Nummer nicht erkannte. Mary, die ihre Flipflops anzog und die leeren Teller, in denen bis vor kurzem ein gesunder Fruchtsalat war, in die Küche in ihrem Haus brachte, liess mich somit alleine. Leichte Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, als ein warmer Wind sanft anfing zu wehen und ich seine Stimme hörte.
"Hast du Spass mit deiner Cousine?"
"Woher weisst du, wo ich bin?", knurrte ich und zog mir ein Jäckchen an, da ich nur im Bikini war. Ich fühlte mich leicht beobachtet.

"Warum so schlecht gelaunt?", fragte Logan. Ich konnte sein Grinsen ja schon förmlich spüren. "Lass den Smalltalk und komm zum Punkt, was willst du von mir?", ich frage wohl besser nicht, woher er meine Nummer her hat, da er sowieso alles bekommt, was er will. Ausser jemanden. Mich.

Eine lange Pause entstand und ich konnte seine regelmässigen, ruhigen Atemzüge hören. "Ich habe per zufall erfahren, dass du einen neuen Manager brauchst."

"Vergiss es. Niemals.", protestierte ich.
Ich hörte ihn amüsiert lachen. "Du weisst doch gar nicht, was für ein Angebot ich dir machen will.", er senkte gespielt traurig seine Stimme. Ich kniff meine Augen zusammen.
"Nein.", dann legte ich auf. Ich weiss, dass ich ihn damit nicht los werde, aber wenigstens für ein paar Stunden, oder noch besser; Tage, vielleicht sogar Monate, wenn ich Glück habe, was ich allerdings bezweifle.

JUSTIN POV

"Du bist wahnsinnig.", wiederholte sich Ryan zum tausendsten mal.
"Wir spielen ihn nur einen kleinen Streich, mach dir nicht ins Hemd Butler.", lachte Tyson.
"In seine Garage einzubrechen, die mit hundert prozentiger Wahrscheinlichkeit per Alarm gesichert ist und ihm dann anschliessend seinen verdammt teuren Wagen mit Spraydosen zu besprühen, ist ganz sicher kein 'kleiner' Streich! Das ist einfach nur kindisch!", Ryan warf die Arme in die Luft.
"Er verdient eine kleine Lektion", knurrte ich wütend und fuhr los. "Aber du kannst doch nicht...", dann schaltete ich auf durchzug und hörte meinem eigentlich besten Kumpel, der immer auf meiner Seite stehen sollte, nicht mehr zu, sondern konzentrierte mich auf meinen Range Rover und die Strasse.

Sorry Mom, aber Brandon fucking Dearing hat es nicht anders gewollt.

Underground FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt