Chapter 7 ~ Brandon is great!

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JUSTIN POV

"Schön, dass du dich auch mal wieder blicken lässt, Junge." spasste mein Dad und klopfte mir auf die Schulter, als ich eintrat. "Tut mir Leid. Ich hatte viel zutun. Gestern hätten uns fast die Bullen erwischt." erzählte ich und lief in's Wohnzimmer, wo mich meine Mom und meine Geschwister Jazzy und Jaxon erwarten. Sofort kamen mir die Erinnerungen an Blondie wieder. Irgendwie musste ich lächeln. Ich mag ihre grosse Klappe.
"Hey Mom." sagte ich und nahm sie fest in die Arme. "Was höre ich da, die Polizei?" fragte sie sofort nach und sah mich streng an.
"Nicht's worüber du dir Sorgen machen musst." sagte ich lächelnd.
Meine Mom mag es ganz und gar nicht, dass ich Boxe. Deshalb versuche ich sie auch raus zu halten. Sie muss nicht alles wissen, sonst macht sie sich noch mehr Sorgen. Aber ich kann sie verstehen, wer würde sich denn nicht sorgen machen, wenn ihr eigenes Kind boxt und auch noch bei solchen Kämpfen mit macht die noch dazu eigentlich illegal sind.
"Setz dich doch. Ich habe einen Kuchen gebacken." "Schokolade?" fragte ich erwartungsvoll. Sie nickte.
"Du warst gestern wirklich gut, Jus." sagte Jazzy. "Du warst da?" fragte ich erstaunt. Sie nickte. "Ja, aber nur kurz."
Ich leckte mir über die Lippen. "Wieso hast du dich nicht gemeldet?"
"Wollte ich ja, aber ich hab zwei super nette Mädchen kennen gelernt, sie sassen vor mir. Die eine kennst du sogar. Naja, jedenfalls haben wir uns verquatscht." sie zuckte mit den Schultern und ass ihr Stück Kuchen.
"Wann darf ich eigentlich anfangen auch zu kämpfen?" mischte sich Jaxon ein. "Du bist zu jung." ich klopfte meinem Bruder auf den Rücken. "Du hast aber auch schon mit fünfzehn angefangen." jammerte er und sah mich bettelnd an. "Das kannst du nicht vergleichen." ich schüttelte den Kopf. "Was höre ich da? Jaxon, du wirst ganz bestimmt nicht boxen!" schimpfte meine Mom. "Keine Angst Mom, ich sorge dafür, dass der Mann hier nicht einmal in die Nähe des Boxringes kommt." ich lächelte ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie wuschelte mir durch meine Haare - diese Angewohnheit hatte sie schon immer. "Mooom!" jammerte ich und versuchte mir die Haare wieder zu richten. "Ach was, du siehst doch immer gut aus. Mach dir darüber keine Sorgen." lachte Jazzy. "Soll ich dir auch deine Haare zerstören?" spasste ich. Jazzy zog scharf die Luft ein. "Untersteh dich!"

SCARLETT POV

"Ich geh jetzt zur Uni. Bye Bruno!" schrie ich, bevor ich die Tür zu machte und verschwand. Schnell holte ich den Plan aus meiner Tasche. Ich hatte heute im Raum sechzehn eine Vorlesung.
Mein geliebtes Fahrrad wartete schon sehnsüchtig darauf, wieder gefahren zu werden. Natürlich erfülle ich ihm diesen Wunsch sofort.
Es ist ziemlich schlicht und hat die Farbe weiss. Es sieht wie jedes andere Fahrrad aus, nichts spezielles, aber ich liebe es, da es das einzige ist, was mich zur Uni fahren kann und wieder zurück. Seufzend fuhr ich los.
Die Sonne scheint stark. Es ist mindestens 25 Grad draussen.
Mein Handy klingelte. Da ich keine Zeit hatte anzuhalten, nahm ich es so gut es ging mit einer Hand aus meiner Tasche, die ich über meine Schulter trage, da ich keinen Gepäckträger am Fahrrad habe.
"Ja?" sagte ich in den Hörer.
"Und, wie war's gestern?" fragte Mary.
Ich stöhnte genervt auf und bog nach rechts.
"Normal. Nichts aussergewöhnliches. Ich bin ziemlich sauer auf dich." zischte ich. Wie konnte sie mich bloss einfach so alleine lassen und das auch noch mit diesem Justin. Jemanden, den ich so gut wie gar nicht kenne! Ausser, dass er wahrscheinlich fliessend Französisch spricht, gerne boxt und ein Arschloch ist, weiss ich rein gar nichts. Ah, und eine Schwester hat er - das hätte ich fast vergessen.
"Ach komm schon, du kannst mir doch nicht sagen, dass da nichts zwischen euch passiert ist." ich konnte mir genau vorstellen, wie sie mit ihren Augenbrauen wackelte. "Er hat mich nach Hause gefahren. Das war's." erklärte ich.
"Mehr nicht?!" fragte sie mit einer hohen, ungläubigen Stimme. Ich seufzte. "Nein. Du, ich muss zur Uni. Wir sehn' und. Bis dann." Ich legte auf.

Mein geliebtes Fahrrad stellte ich wie jedes Mal an den gleichen, gewohnten Platz hin, bevor ich ins Gebäude verschwand. Hin und wieder begrüsste mich der ein oder andere, ansonsten hatte ich nicht wirklich Freundschaften geschlossen. Wie denn auch? Ich muss mich konzentrieren. Ich kann mir nicht leisten, eine Prüfung mal zu verhauen nur, weil ich nicht zugehört und mit jemanden geplaudert hatte. Dazu habe ich weder die Lust noch das Geld. Ausserdem bin ich ja zum lernen gekommen.
Trotzdem habe ich aber eine Freundin gefunden. Sie ist ziemlich verrückt und läuft gerade auf mich zu. Ihre braunen Augen sahen mich fröhlich an. Ihr schwarzes Haar war zu einem Zopf geflochten. "Hey, Scar!" rief sie freudig durch den ganzen Saal und setzte sich direkt neben mich. Ich lächelte sie an. "Hey Leyla."

Underground FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt