Chapter 5 ~ I'm Tyson

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SCATLETT POV

Meine Augen suchten in der Menschenmenge nach jemanden bestimmten, während ich mich durch jeden quetschte, der mir im Weg stand. "Scar! Da bist du ja!" schrie Mary. Ich drehte mich um und tatsächlich. Die brünette Frau, mit langen, glatten Haaren sah mich mit ihren strahlend braunen Augen an. "Hey, warum hast du mich hier her bestellt?" fragte ich verwirrt.
Mary hatte mich tatsächlich zu einem Kampf 'eingeladen'.
"Ich dachte, wir könnten mal einen gemütlichen Abend zusammen verbringen."
"Du bist eine schlechte Lügnerin." tadelte ich grinsend.
"Okay erwischt. Lass uns hier platz nehmen." sagte sie lachend und setzte sich hin.
"Ich war alleine Zuhause und brauchte Ablenkung. Und du kamst mir sofort in den Sinn. Du bist doch meine lieblings Cousine."
Ich lachte laut auf. "Wow, was für eine Schleimerin du doch bist. Aber danke, das freut mich." grinste ich und sah mich um.

"Warte, woher hast du das Popcorn?" fragte ich verwirrt. Sie zuckte mit den Schultern. "Siehst du den Typen dort drüben?" sie zeigte hoch, wo sich das Kontrollzentrum befindet. Von dort aus werden alle Lichter, Ansagen und sonstige Spezial Effects gesteuert und ermöglicht.
"Ach, du meinst Alan." sagte ich verstehend.
"Wie auch immer. Er hat mir Popcorn angeboten. Er sagte; für sie, meine schöne Dame, doch alles." kicherte sie und strich sich ihre langen Haare zur Seite. "Das wird ihn aber gar nicht freuen, wenn er erfährt, dass du einen Mann hast." lachte ich.
"Was ein Mann nicht weiss, macht ihn nicht heiss." sie machte eine wegwerfende Handbewegung und lachte.
"Test, eins, zwei, eins zwei.." ertönte die mir allzu bekannte Stimme von Alan.
"So, liebe Leute. Ich begrüsse euch alle zum heutigen Kampf." er machte eine kurze Pause.
"Einen riesen Applaus für den Herausforderer Jack!" schrie er und sofort erläuchtete er Jack mit einem Scheinwerfer. Die Menge jubelte und klatschte wie verrückt. So weit ich das beurteilen kann, sah er ziemlich angst einflössend aus. Breit gebaut, dunkle Haut, glatze und sein Gesicht entschlossen und ernst. Ein Kerl, mit dem ich mich nicht gerne anlegen würde.
"Und in der anderen Ecke, meine Ladies und Gentlemen ist der weltbekannte..." Alan unterbrach sich kurz, "okay, lasst uns nicht übertreiben. - Stadtbekannte Blaaack Fist!" schrie er laut. Sofort gefror mir das Blut in den Adern. Der genannte wurde mit einem anderen Scheinwerfer beleuchtet. Erneut fing die Menge an zu jubeln aber dieses Mal noch lauter als bei Jack. Beeindruckend.
Er hob seine Hände und begrüsste alle mit einem breiten Grinsen. Sein Blick war eher entspannt. Ganz das Gegenteil von Jack.
Oje, hoffentlich geht das ganze gut.
Plötzlich, ganz unerklärlich, trafen sich unsere Blicke. Mir blieb das Popcorn im Hals stecken. "Das kann nicht wahr sein." wisperte ich. Sein Blick schien meine Augen zu durchboren obwohl er mich einfach nur ansah.
Mary stupste mich leicht an. "Ist er das?" sie versuchte einen aufgeregten Schrei zu unterdrücken. Ich konnte nicht antworten. Ich konnte ja nicht mal meinen Blick von ihm abwenden, warum auch immer. Obwohl er etwas weiter weg war, da ich oben auf der Tribühne sass, weil die Vordersten Plätze alle schon belegt waren, konnte ich genau seine Augen sehen. Seine braunen Augen, die mich an geschmolzenes Caramell erinnern. Ich schluckte, um meine Kehle, die eindeutig trocken war, zu befeuchten.
Irgendwann wendete ich meinen Blick von ihm und schüttelte den Kopf.
"Ich muss hier weg." murmelte ich etwas benommen und machte anstallten zu gehen. Mary packte mich an meinem Handgelenk und zog mich wieder auf meinen Sitz. "Du bleibst schön hier, Madame. Ich wollte mit dir einen coolen Abend verbringen. Carrick ist auf Geschäftsreise und ich habe keine Lust, dass du mich auch noch alleine lässt."
"Warte, wusstest du das?" ich ignorierte ihre Worte. Sie sah beschämt zu Boden.
"Du wusstest das!" stellte ich fest und zog scharf die Luft ein. "Wieso hast du das getan?!" fragte ich fassungslos. Warum hat sie mich hier her geschleift, obwohl sie doch ganz genau weiss, dass er hier ist?!
Ein lauter Gong ertönte, was so viel hiess, dass der Kampf begann.
"Können wir das später klären? Lass uns doch einfach den Kampf geniessen."
"Den Kampf geniessen? Na das habe ich auch noch nie gehört." ertönte eine hohe, weibliche Stimme.
Ich drehte mich um und erkannte ein blondes Mädchen. Sie strahlte mich an. Ihre runden, dunklen Augen leuchteten. "Uhm, und du bist...?" fragte ich verwirrt.
"Oh, entschuldigung. Mein Name ist Jazmyn. Du kannst mich Jazzy nennen." sie streckte ihre Hand aus. "Uhm, hi." ich versuchte meine Überrumpelheit zu überspielen.
"Seht ihr den Typen da unten mit roten Hosen? Das ist mein Bruder." sprach sie voller bewunderung und zeigte auf Justin. Na super!
"Wie alt bist du?" fragte ich und musterte sie skeptisch. "Siebzehn." sie zuckte mit den Schultern.
"Warte, hier kommt man erst mit achtzehn rein." stellte ich verwirrt fest.
"Alan kennt mich. Er weiss, zu wem ich gehöre." erneut zuckte sie mit den Schultern.
"Okay."
"Eine Frage.."
"Ja?" ich sah sie an.
"Wie heisst du?"
"Ach, stimmt, wo bleiben denn meine Manieren. Mein Name ist Scarlett." erklärte ich und lächelte schief.
"Und mein Name ist Mary." ertönte es neben mir. Jazzy kicherte. "Cool."

"Uh, Black Fist hat ihn im Schwitzkasten!" gab Alan seinen Senf dazu. Ich unterdrückte den Drang laut für Justin zu klatschen und ihn anzufeuern. Ich meine, ich kenne ihn nicht mal. Was würde er denn bloss von mir denken?!

"Woher kennt ihr euch? Uh, darf ich?" fragte Jazzy und nahm einpaar Popcorn in die Hand, was Mary zum lachen brachte.
"Wer?" fragte ich verdattert.
"Na, woher kennst du meinen Bruder?"
"Warum glaubst du, dass ich deinen Bruder kenne?"

Was mache ich hier überhaupt?! Ich diskutiere mit einer Siebzehnjährigen die auch noch die Schwester meines Gegners ist.

"Na, er hat dich eben so komisch angesehen." erklärte sie mir.
"Ach das..."
"Sie hat deinem Bruder ganz schön den Hintern versohlt, bei einem Kampf." erklärte Mary.
Ich sah sie verärgert an, während Jazmyn anfing loszuprusten.
"Wirklich? Du bist die Frau, auf die Henry sauer ist?" lacht sie.
"Henry?"
Wer zum Teufel ist denn jetzt Henry?
"Na, sein Manager und Trainer." erklärte sie und tat so, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt.
"Achso."
Plötzlich klingelte ein Handy. "Uh, da muss ich ran gehen." sang Jazmyn.
Irgendwie musste ich lächeln. Ich mag sie schon jetzt. Sie ist ganz anders als dieser Dus- ich meine Justin. Findet ihr nicht auch?

"Okay." sie kicherte und legte auf.
"Das war mein Freund. Ich muss weg. War nett euch kennen gelernt zu haben. Bis dann."

Und schon war sie verschwunden.
Ich widmete mich wieder dem Kampf und als mein Blick auf Justin fiel, kam es mir so vor, als ob er mich kurz ansah, bevor er sich wieder seinem Gegner widmete.

Plötzlich fingen die Leute an zu schreien und standen auf. Der Kampf wurde unterbrochen. Ich konnte sehen, wie Justin verständnisslos seine Augenbrauen zusammenzog, was ziemlich lustig aussah.

"Scheisse." schrie ich, als laute Sirenen ertönten.
"Die Polizei" schrie ich zu Mary, die mich mit aufgerissenen Augen ansah.
"Und jetzt?" fragte sie mich.
"Lass uns den Hinterausgang nehemen." sagte ich entschlossen und rannte runter von der Tribühne. Mary folgte mir.
Menschen drengelten sich an uns vorbei in Richtung Hauptausgang. Meine Mundwinkel zuckten, genau wie die von Mary, da keiner auf die Idee kam den Hinterausgang zu benutzen.

Wir rannten darauf zu. Ich zog an der Tür. "Abgeschlossen." mir wich die Farbe aus dem Gesicht. Das war's dann wohl mit dem genialen Plan.
"Was?" Mary zog scharf die Luft ein.

"Aus dem weg, Ladies!" schrie plötzlich eine tiefere Stimme. Ein blonder Typ drängelte sich an uns vorbei und zog den Schlüssel aus seiner Tasche.
"Danke." sagte ich erleichtert. Er drehte sich um. Seine stechend blauen Augen blickten zuerst zu Mary. Er musterte sie von oben bis unten, dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Er lächelte. Irgendwie sah dieses Lächeln anders aus, als es aussehen sollte. So, als ob er mich kennen würde, was mich irgendwie erschreckte. "Kein Ding."
"Ryan, hast du..-" ein weiterer Typ kam auf uns zu. Er hat schwarze Haare, grün-braune Augen und eine leicht gebräunte Haut, was mir wirklich gefiel. "Oh, hallo." raunte er mir zu. Er versuchte verführerisch zu klingen und ich muss zugeben, es hat sogar geklappt.
"Ich bin Tyson." er kam mir näher und fing an zu grinsen. Dabei wendete er den Blick nicht von mir. Warum habe ich das Gefühl, dass diese Jungs mich kennen?! Seine Hand streifte meinen Arm. Ich bekam ungewollt Gänsehaut.
"Uhm, wir müssen dann mal los.." sagte ich nur und quetschte mich zwischen den beiden Kerlen nach draussen.

Gerade, als ich endlich an der frischen Luft war, und schnellstens mit Mary abhauen wollte, wurde meine Hand gepackt. Ich blieb Augenblicklich stehen und bekam Panik.

"Sie sind verhaftet."

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