Chapter 42 ~ A lawyer and his sunglasses

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JUSTIN POV

Ich richtete mir den Kragen meines dunkelblauen Hemdes, während ich vor dem Spiegel stand. Meine Haare waren ordentlich gemacht und Scarlett hat mich sogar dazu überredet mich, wie sie es nennt 'anständig' anzuziehen.

Die Nervosität stieg immer mehr und kaum zu glauben, aber meine Hände zitterten leicht. Wenn das heute nicht gut geht, dann hab ich ein Problem. Ein sehr grosses. Damit meine ich eher weniger die Tatsache, dass ich ins Gefängnis muss, sondern eher dass Mom durchdreht, wenn sie davon erfährt. Ich kann ihren enttäuschten Gesichtsausdruck schon förmlich spüren, mit dem sie mich ansehen würde.

"Bist du bereit?", die Stimme von Ryan liess mich noch nervöser werden. Ich sah mich noch ein letztes mal von oben bis unten im Spiegel an. Ich muss schon sagen, wäre ich nicht so für einen Gerichtstermin angezogen, könnte ich mich glatt im Spiegel bewundern und würde Scar mit Absicht besuchen, damit sie mich so sieht.
Leider musste erst mal so ein Tag kommen, damit ich begreife, dass ich verdammt heiss in so einem Hemd aussehe.

Ja, ich versuche meine Gedanken nicht zu sehr um den Gerichtsprozess kreisen zu lassen. Dies gelang mir gerade mal drei Minuten, wenn überhaupt. Seit Tagen konnte ich nicht schlafen und wenn doch, dann hatte ich immer irgendwelche fucking Albträume. Ein mal war ich sogar so verzweifelt, dass ich zu Scar gefahren bin, um wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen. Erstaunlicher weise, hatte ich es geschafft neben ihr ruhig zu schlafen.

Ich weiss nicht, wie die Beziehung momentan zueinander ist, denn ich konnte es nicht wirklich beurteilen, und sie auch nicht, das weiss ich.
Jedoch kann ich sagen, dass wir uns irgendwie näher gekommen sind, doch genau das macht mir angst. Es macht mir angst, dass ich langsam aber sicher den Gedanken anfange zu mögen mit ihr vielleicht zusammen zu sein. Es macht mir angst, dass ich sie am liebsten die ganze Zeit um mich haben will. Auch, wenn die meiste Zeit damit verschwendet werden würde, dass sie endweder an mir meckern und mich dadurch nerven würde, oder dass wir uns gegenseitig wegen irgendwelchen unnötigen Sachen streiten oder auslachen würden. Es gefiel mir, sie manchmal zu ärgern, genauso wie es mir gefiel, wenn sie mich ärgert oder als Arschloch, Vollidioten oder irgendwas anderem aus ihrem grossen Wortschatz an Beleidigungen nennt.

"Justin?", fragte Ryan nochmal nach. Ich drehte mich zu ihm. "Hm?"
"Bist du jetzt bereit?", er sah mich schief grinsend an. Ich nickte nur stumm und folgte ihm aus meinem Zimmer.

Jetzt gehts um alles oder nichts.

SCARLETT POV

Ich sass draussen vor dem grossen Saal, da ich Justin versprochen hatte hier zu sein und ihm beizustehen. Leider fehlte bis jetzt jede Spur von ihm. Wie aufs Stichwort erweckte ein muskulöser Mann, der auf mich zu ging, meine Aufmerksamkeit.

Ich öffnete meinen Mund leicht, als ich Justin von oben bis unten musterte. Er sah ziemlich entspannt und locker aus. So gar nicht aufgeregt. Der Eindruck täusch, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich leckte mir über die Lippen, als ich eine ungewohnte Hitze zwischen meinen Schenkeln spürte, sobald er meinen Blick erwiderte. Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Er sieht so verboten gut aus in diesem Hemd.
Die Ärmel waren hochgekrempelt, sodass man einen Teil seiner Tattoos sehen konnte, was unglaublich heiss aussah. Ich richtete mich auf, als er vor mir stand. "Hey.", er bemerkte meinen Blick und obwohl ihm wahrscheinlich nicht zum lachen zumute war, grinste er mich wissend an. War es denn etwa so offensichtlich, dass ich ihn am liebsten.. - Nein, ich muss aufhören damit!

Wir sind Freunde, verdammt nochmal!

"Wo ist dein Anwalt?", fragte ich neugierig. Etwas panisch sah ich mich um. Was, wenn er keinen hatte? Oh mein Gott, dann wäre er wirklich geliefert!

Underground FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt