Chapter 19 ~ I'm a big, black disappointment

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"Du..was?!" sichtlich geschockt von der ganzen Situation starrte er mich an. Verdammt..
Hastig fuhr ich mir durch die Haare, atmete tief durch und stand auf.
Wieso um Himmels willen musste ich das jetzt sagen? Wieso? Wahrscheinlich wird er mir das jetzt für immer vorhalten. Ich verdrehte die Augen über meine eigene Dummheit. Ihn zu bitten mich zu küssen ist ja wohl das unnötigste, was ich hätte tun können. Allerdings bin ich auch irgendwie enttäuscht. Ich hätte nicht gedacht, dass er zögern würde. Eher, dass er diese Chance nutzen würde. Aber das tat er nicht. Wieso?
"Hör zu, du bist ziemlich durcheinander. Das wäre echt scheisse von mir." er krazte sich am Hinterkopf und stand ebenfalls auf. "Sag doch gleich, dass du mich nicht küssen willst." zickte ich ihn an.
Kurz füllten sich seine Augen mit verwunderung und ich konnte schon die vielen Fragezeichen in seinem Gesicht erkennen.
"Was? Das.... Hä, Nein! So war das doch nicht gemeint Scar." er sah mich empört an.
"Magst du es wirklich so sehr mit Mädchen zu spielen, oder warum tust du das?!"
"Ich tu doch gar nichts!" rechtfertigte er sich und warf seine Arme in die Luft.
"Du sagst, dass ich dir gefalle. Du kommst mir immer so nahe. Aber jetzt, wo ich es will, willst du nicht!" ich war sauer. Warum genau, weiss ich selber nicht.
Das ist doch total öde.
"Du gefällst mir auch. Sehr sogar, Chérie." er kam mir einen Schritt näher und legte eine Hand auf meine Wange. Seine Berührung war elektrisierend. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Er starrte mich lange eifach nur an.
Kurz, bevor er meine Lippen nahe war, wurde mein Name laut gebrüllt. Ich zuckte zusamen und entfernte mich hastig von ihm. Justin schnaubte.
"Bruno? Was tust du hier?" meine Stimme war höher als sonst. Die ganze Situation war mir mehr als nur unangenehm.

"Ich glaube, ich sollte euch doch lieber alleine lassen." Bruno bekam rosa Wangen.
"Ja, das wäre.."
Ich unterbrach Justin. "Nein. Nein. Alles okay. Was gibt's?"
"Carla und ich waren grad in der Nähe und naja.. Ich wollte dich fragen, was du hier machst, hast du keinen Kampf?" er räusperte sich.
Wie auf Kommando erschien Carla. "Lange Geschichte ich.."
Dieses Mal unterbrach mich Justin, indem er seine Arme um meinen Bauch schlang und mich an ihn drückte. "Mein Babe und ich wollten eigentlich alleine sein, falls es euch nichts ausmacht."

Ich verkrampfte mich. 'WAS?!'

Bruno öffnete leicht seinen Mund. Carla verschluckte sich an ihrer Cola, von der sie vorhin einen Schluck genommen hatte. Sie starrte Justin an.
"N-natürlich. Lass uns gehen." Bruno war die Situation peinlich. Süss, wie er mich ansah!
"Bis dann und.. Du musst mir noch einiges erzählen!" schimpfte er leicht lächelnd und ging mit Carla weg. Oh man Bruno...
Ich drückte Justin von mir und verschrenkte die Arme vor meiner Brust. "Dein ernst?!"
Er zuckte amüsiert mit den Schultern. "Wieso nicht? Wir zwei sind das Traumpaar schlechthin."
Ich verdrehte die Augen. "Klar." ironisch schüttelte ich meinen Kopf.
"Ich meine, ich bin total heiss und du auch. Fast schon so heiss wie ich." er zwinkerte mir kokett zu.
"Wie nett."
"Ich weiss, dass du jetzt am liebsten lachen würdest." gluckste Justin. Ich seufzte. "Was auch immer, Bieber."
"Also, wo waren wir stehn' geblieben?" er kam mir näher.

Ich schluckte. Oh nein!

"Uhm..."
Er wackelte mit den Augenbrauen. "Du wolltest, dass ich dich küsse."
"Ach, wollte ich das?" in meiner Stimme war ein Hauch von Ironie zu hören.
"Eh, ja?!" er legte seine Hand auf meine Hüfte. Ich presste meine Lippen aufeinander. 'Mist.'

"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist." zögernd sah ich in seine Augen.

'Fehler. Ganz grosser Fehler Scar. Jetzt bloss nichts dummes anstellen nur, weil du auf seine Augen stehst.'

"Ich glaub schon." er zuckte mit den Schulter und biss sich auf die Unterlippe. "Lass es einfach Justin." lachte ich gefältscht und drückte ihn schweren Herzens weg von mir.
"Warum willst du jetzt nicht?!" empört sah er mich an.
"Du bist selber schuld." sprach ich trocken und setzte mich zurück auf die Bank. Er setzte sich dazu. "Bald wirst du mich anflehen dich zu küssen, dich zu berühren, dich zu verwöhnen. Glaub mir." raunte er in mein Ohr.
Ich bekam Gänsehaut.
Scheisse..

Wie kann so jemand solche unerklärlichen und sehr verwirrenden Gefühle in mir auslösen?
Das hat ja nicht einmal Logan geschafft.

-

JUSTIN POV

"Der hätte dich am liebsten getötet." lachte Mason. Ich nickte. "Dieser Damon nervt mich einfach nur."
"Dann lass uns das Problem beseitigen." Tyson zuckte mit den Schultern. Ich verschluckte mich beinahe an meinem Bier. "Was?"
"Du weisst genau, was ich meine. Der Typ nervt." Tyson räusperte sich.
"Wir haben diese Sachen schon längst hinter uns. Wir haben uns geschworen es nie mehr zu tun." Ryan sah uns streng an.
"Wer sagt das? Ich habe hier gar nichts geschworen." ich lachte provozierend. "Damon loszuwerden, wäre das beste, was wir machen könnten."
"Ihr wisst nicht, mit wem ihr euch da anlegt." Ryan war schon immer ein Spieser. Ich gähnte um ihm zu zeigen, wie egal mir sein Versuch mir schlechtes Gewissen zu machen ist. Er sollte schon längst wissen, dass ich sowieso immer das tue, was ich will. Da kann auch er, mein bester Kumpel, nichts dagegen tun. Manchmal, da frage ich mich wirklich, wie er nur überhaupt mein bester Kumpel sein kann. Wir sind zwei verschiedene Persönlichkeiten. Tyson hingegen tickt wie ich, was mir allerdings nicht so passt. Bei ihm muss man gut aufpassen, dass er einen nicht verarscht und damit meine ich eher bei den Weibern. Er will sie alle. Dann ist ihm sogar egal, wenn sein Kumpel auf jemanden wirklich steht. Ihm muss man immer wieder Manieren beibringen, sonst könnte das scheisse enden. Aber nun ja, genau so bin ich auch. Meistens.

Ich musste grinsen. Ja, ich bin schon geil..

"Alles klar bei dir?" gluckste Mason. "Jep." kurz zuckte ich zusammen, liess es mir aber nicht anmerken.

"Also, zurück zum Thema; Du willst ihn doch nicht ernsthaft töten?" Mason sah mich mit grossen Augen an. "Was für ne Pussy." lachte Tyson. Ich verdrehte die Augen. "Mal sehn, vielleicht."

"Wir wollten das nie mehr machen man."
"Na und?" zischte ich Mason an und kniff die Augen zusammen. Was kümmert es ihn, was mit Damon passiert?!
"Aber.."
"Halt doch mal die Fresse Mason." zischte Tyson genervt. Ryan sah mich an und schüttelte den Kopf.

"Wie alt seid ihr? Fünf? Kommt mal klar, das Leben ist kein Spielplatz."
"Ich werde da nicht mit machen." protestierte Ryan. "Dich hat auch niemand gefragt." erwiederte Tyson.
Ich sagte einfach mal nichts dazu.

SCARLETT POV

"Durchgefallen?!" ich zog scharf die Luft ein. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein!
"Tut mir Leid Mrs Beaver, Sie müssen wiederholen. Auf eigene, zusätzliche Kosten."
Ich schluckte schwer. "Aber ich.." ich untebrach mich selber im Satz und sah Leyla verzweifelt an, die meinen Blick nicht erwiederte, da sie mit jemanden redete.
"Gibt es da ein Problem?" Mrs Chester sah mich kritisch an. "Ich versteh nicht, wie das passieren konnte. Ich meine, ich wusste doch alles und.." da fiel mir der Morgen ein, an dem ich verschalfen hatte und mich Justin schliesslich gefahren hat. Ich wusste doch, dass ich etwas wichtiges verpasst hatte!

"Scheisse..." ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare. "Sie können sich hier für die Nachholprüfung eintragen. Bis zum nächsten Mal, Mrs Beaver." sie lächelte mich leicht besorgt an und lief davon.
Genau in diesem Moment klingelte mein Handy. Auch das noch. Mum.
Meine Mum versucht mich seit mehreren Tagen zu erreichen, aber ich ging nicht ran. Immer, als sie mich anrief musste ich mir anhören, wie enttäuscht sie von mir ist und warum ich nicht wie meine Schwester bin. Blabla.. Darauf hatte ich echt wenig Lust. Meine Schwester ist Augenärztin und 27 Jahre alt. Sie lebt in New York. Und ehrlich gesagt ist sie genauso wie meine Eltern eine Spieserin, deshalb hatte ich nie wirklich einen guten Kontakt mit ihr, was mich aber wenig störte. Sie musste mich einfach in Ruhe lassen, was ihr auch gut gelang. Sie mochte mich nicht, ich mochte sie nicht. Während sie die perfekte Tochter ist, bin ich das komplette Gegeneil. Eine grosse, schwarze Enttäuschung der gesammten Beaver Familie. Aber so ist das halt im Leben. Ich hab' mich schon längstens damit abgefunden. Ich bin nun mal so, wie ich bin und niemand kann mich ändern.

"Alles klar?" Leyla legte sanft ihre Hand auf meine Schulter. Ich steckte mein Handy weg und schüttelte stumm den Kopf. "Woher soll ich denn bitteschön 250 Dollar herkriegen?"
Am liebsten wollte ich jetzt weinen.
"Ich würde dir ja was leihen, aber du weisst, ich lebe selber alleine und.."
"Nein nein, du weisst, dass würde ich nie annehmen. Ich find schon eine Lösung." ich seufzte und verliess mit meiner besten Freundin den Vorlesungssaal.
Erst Logan, der Kampf, Justin und jetzt das! Was kommt denn als nächstes?!

Verzweifelt ohne Ende.. Oh man, hilfe!

Underground FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt