Chaptel 59 ~ Please forgive me

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SCARLETT POV

"Scar, warte!"
"Fass mich nicht an!", schrie ich laut und gab die Kombination zu meinem Fahrradschloss ein. "Lass es mich dir erklären, es ist nicht so, wie du denkst."
"Ach ja? Du hast mich also nicht von Anfang an belogen? Mich verarscht und mir erzählt, dass ich dir gefalle, weil Logan dich dazu 'beauftragt' hat?"
Er erwiderte zuerst nichts. Es schien mir so, als ob er darüber nachdenken musste. "Das mit meinem Verlangen nach dir hatte überhaupt nichts mit Damon zutun!"
"Ja, jetzt hast du dein Verlangen mehr als nur ein mal gestillt. Jetzt kannst du mich in Ruhe lassen!"

Justin packte mich am Handgelenk. "Ich fand dich schon bei unserer aller ersten Begegnung im Ring anziehend, da sah ich dein Gesicht nicht einmal! Das musst du mir glauben!"
Ich entzog ihm meine Hand und drückte ihn zur Seite. "Erzähl den Mist einer anderen."
"Was soll das jetzt heissen? Scarlett bitte, tu das nicht!"
Sein Blick wirkte verletzt und traurig und seine Worte hörten sich flehend an. Aber es war mir egal. Alles, was mit ihm zutun hatte, war mir egal. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen, als mir langsam aber sicher klar wurde, dass Justin ausgerechnet mit meinem Ex eine scheiss Vereinbarung hatte. Ausgerechnet mir Logan. Die Ironie lässt freundlich grüssen.

"Weisst du, ich dachte wirklich, du wärst anders. Jedenfalls wollte ich es glauben und hatte dabei immer den kleinen Teil ignoriert, der mich vor so jemanden wie dir warnte. Aber du bist nichts weiter als ein elender Feigling, der sich nicht getraut hat, mir die Wahrheit persönlich ins Gesicht zu sagen. Stattdessen wolltest du sie sogar noch länger vertuschen. Du bist so jämmerlich, Bieber."
Ich stieg auf mein Fahrrad, dabei wurde ich nicht mehr von ihm aufgehalten und fuhr los.

Wohin?
Zu jemanden, dem ich eigentlich hätte vertrauen sollen.
-
Ich befand mich vor dem Haus von Brandon, während ich darauf wartete, dass jemand auf mein Klingeln an der Haustür reagierte. Es dauerte eine kurze Weile, aber ich wusste, wie gross das Haus war und wie lange jemand brauchte, um zur Tür zu kommen.
Ich schluckte meine unterdrückten Tränen zum wiederholten mal runter und biss mir auf meine aufgeplatzte Lippe. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und mein Herz raste und schlug mir laut gegen die Brust. Das Blut rauschte mir in den Ohren, als die Tür aufgerissen wurde und dieser vertraute, wundervolle Geruch von frischgewaschener Wäsche und Parfüm in meine Nase stieg. Da stand er nun vor mir. In einer lockeren Jeans, einem dunkelroten Hemd, welches nicht bis oben zugegknöpft war und man dadurch an seiner gebräunten Brust einen Blick erhaschen konnte. Der verblüffte und gleichzeitig besorgte Ausdruck in seinen mir vertrauten blauen Augen, liessen mich schluchzen. Er zog mich ins Haus, machte die Tür hinter mir zu und zog mich in seine starken Arme.
Ich tat das selbe bei ihm und es fühlte sich so gut an, seine Nähe zu spüren. Die Nähe meines beste Freundes, der immer, egal wie ich mich gegenüber ihm verhielt, für mich da war.

Ich schluckte erneut hart, um meine Tränen zurück zu halten, aber als Brandon anfing, beruhigend über meinen Kopf zu streicheln und mich auf meine Stirn küsste, konnte ich den Schmerz nicht mehr verbergen. Eine heisse Träne rollte meine Wange runter. Es war nicht einfach nur eine Träne, nein, es war so viel mehr als das. Es war das Zeichen von Schwäche. Von meiner Schwäche zu Justin.

Immer mehr Tränen folgten der ersten. Ich fing an laut zu weinen, ohne Halt. Mein Schluchzen war so stark, dass ich kaum nach Luft schnappen konnte. Meine Beine gaben nach und ich fiel wie in Zeitlupe, in Brandons Armen, auf den Boden und vergrub meinen Kopf in seine Brust.
Er sagte nichts. Es war auch nichts zu sagen, denn beide wussten genau, warum ich hier war. Er wusste, wie sehr es mir leid tat und vielleicht würde er mir eines Tages meinen Fehler verzeihen.

JUSTIN POV

"Ich habs dir ja gleich gesagt!", sagte Ryan, während Mason ein einfaches "Du bist so ein Wichser", von sich gab. Ich hatte es verdient.

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