JUSTIN POV
Ich hatte es fucking gewusst. Ich wusste, dass dieser Wichser Damon meiner kleinen Schwester Drogen verabreicht hat. Ich wollte am liebsten alles und jeden um mich herum zerstören. "Ich bring den Kerl um, ich schwörs euch!", schrie ich zu Chester, Ryan, Mason und Tyson.
"Ich werde ihn vernichten. Ihm alles nehmen. Wenn es jemand wagt meine kleine Schwester anzufassen, dann hat er sich definitv mit dem falschen Bruder angelegt.""Bieber, slow down. Das alles ist scheisse, ich weiss, aber du kannst doch nicht..."
"Sag du mir verfickte Scheisse nicht, was ich kann und was nicht!", unterbrach ich Mason keifend und warf die Lampe, die im Flur auf einer Anrichte stand, auf den Boden. "Justin"
"Was?!", schrie ich laut. Meine Brust hebte und senkte sich und ich war kurz vor einem totalen Wutausbruch, gäbe es da nicht mein Handy, welches anfing zu klingeln. Ich wollte zuerst nicht ran gehen. Nicht in diesem beschissenen Zustand. Da fiel mir ein, dass es meine Mom sein könnte, die etwas neues von Jazzy hat. Zähneknirschend zog ich mein Handy aus der hinteren Hosentasche. Als ich den Namen 'Chére' erblickte, entspannte ich mich ein ganz kleines bisschen, während ich darüber nach dachte, ob ich sie einfach ignorieren sollte.Ich wusste, dass ich vielleicht in einen verdammten Streit mit ihr geraten werde, wenn ich auch nur ein ganz kleines falsches Wörtchen sage. Sie liess sich nichts gefallen und im Moment wusste ich nicht, ob es schlau wäre, mit ihr zu diskutieren.
Anderer seits, war sie eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige, die mich vielleicht beruhigen und aufmuntern könnte. Vielleicht könnte sie mir bei meinem Problem sogar helfen, wer weiss.Ich drückte auf die grüne Taste und legte das Handy an mein Ohr. "Scarlett", ich versuchte so ruhig wie möglich zu tönen, was mir erst dann gelang, nach dem ich ihren Namen ausgesprochen hatte und sie laut atmen hörte. "Justin", ihre Stimme klang brüchig. Ich schlang meine Finger stärker um das Handy und biss mir kurz auf die Unterlippe. Es verunsicherte mich zutiefst, sie so zu hören. So leise, so zerbrechlich und hilflos. Ich wusste nicht, was passiert war, aber ich wusste, dass ich zu ihr gehen sollte, nein, ich musste.
Ohne weitere Fragen zu stellen, beschloss ich gleich zu ihr zu kommen. "Ich komme Baby, in zehn Minuten bin ich bei dir", versprach ich ihr. Die Ungewissheit, was mit ihr passiert war, frass mich von innen auf, weshalb ich beschloss, mir meine Schlüssel zu schnappen und meinen Helm zu nehmen."Ich muss zu Scarlett."
"Was ist mit..-"
"Was es nicht diesen Namen zu sagen, sonst kann ich für nichts mehr garantieren", warnte ich Tyson mit einem tödlichen Blick und knallte die Haustür zu. Mit schnellen Schritten lief ich zu dem Motorrad, um zu meiner Freundin zu fahren, die mich brauchte und für die ich da sein wollte.
-
Bruno, der mich freundlicherweise rein gelassen hat, gab mir den Tee, den er für Scarlett gemacht hat, um es ihr ins Zimmer zu bringen. Er erzählte, dass es ihr schlecht ging und er verzweifelt war. Noch nie wäre Scarlett so krank gewesen wie jetzt und es beunruhigte ihn, sowie auch mich. Als ich in ihr Zimmer kam, blieb ich zuerst kurz stehen, um sie zu bertrachten.Zusammemgerollt, wie eine Kugel, lag sie in ihrem Bett. Ihre Haare verdeckten die Sicht auf ihr Gesicht und ich sah an ihren Armen, die sich schon fast verzweifelt um ihre Beine schlangen, dass sie wie verrückt zitterte. "Baby, ich bins", flüsterte ich und schloss die Tür hinter mir. Ein leises Schluchzen verliess ihren Mund, als sie ihr Gesicht hob, um mich anzusehen. Plötzlich war die ganze Wut auf diesen Wichser Damon fast wie weg geblasen und die Besorgnis um Scarlett nahm ihren Platz ein. Ich stellte die Tasse auf den kleinen Nachttisch und setzte mich neben sie auf das Bett. Meine Hand strich ihre Haare aus dem Gesicht. Ihre Wangen waren rot, ihre Augen glänzend und blutunterlaufen, ihre Pupillen gross, sodass man kaum noch etwas von der Iris sehen konnte, ihre Lippen waren aufgerissen, weil sie die ganze Zeit in sie hinein biss, wie ich gerade festgestellt hatte. "Komm her", ich zog sie zu mir und sie klammerte sich zitternd an meine Schulter. Ich küsste ihre gerissenen, vollen Lippen und schlang meine Arme um sie. Sie fing an zu weinen.
Ich bekam Panik. Ich kannte Scarlett gut. Fast schon zu gut. Ich wusste, wie hart im Nehmen sie war. Nichts konnte ihr etwas anhaben. Nicht mal meine Schläge, als wir den Kampf zusammen hatten. Sie nahm jeden einzelnen Schlag, den ich ihr verpasst hatte, hin, als wäre es das normalste für eine Frau, mal eben ein paar Tritte und Schläge zu kassieren. Sie so zu sehen, brachte mich fast um.Sie war nicht die Scarlett, die ich eigentlich kannte. Diese Scarlett vor mir, war ein kleines, verängstigtes und verletztes Mädchen.
"Justin", flüsterte die leise und schluchzte. Ich fuhr ihr über ihre Haare, während sie immer wieder meinen Namen wiederholte. Sie sprach nicht wirklich. Sie antwortete auch nicht auf meine Frage, ob sie hunger oder durst hatte. Stattdessen sagte sie nur meinen Namen, so als ob sie sich vergewissern wollte, dass ich tatsächlich hier bei ihr war.
"Baby, bitte rede mit mir", flehte ich verzweifelt und drückte sie sanft etwas von mir weg, um ihr in die Augen zu schauen. Ihre Lider waren gesenkt, als ob sie gleich einschlafen würde. Aber das tat sie nicht. Stattdessen liefen ihr fast unzählige Tränen über die Wangen. "Hilf mir, bitte.
Mach, dass es aufhört."
"Was soll aufhören?", ich wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.
"Diese Stimme. Lass sie verschwinden. Ich will sie nicht mehr hören."
"Welche Stimme?", ich verkrampfte mich. Was meinte sie damit? Was sagte ihr die Stimme?"Oh Gott ich drehe durch Justin. Ich will sie nicht mehr hören", sie stöhnte laut auf und hielt sich ihren Kopf mit beiden Händen fest. Diese Geste kam mir bekannt vor. Das hatte sie schon mal gemacht. "Mein Kopf explodiert gleich."
Ich fuhr mir mit der Hand über mein Gesicht. Es machte mir verdammte viele Sorgen, sie solche Sachen reden zu hören.
"Trink erst mal den Tee. Es ist Apfelpunch, warm aber nicht zu heiss, mit Zitrone. So magst du ihn doch, weisst du noch?"
Ich erinnerte mich an unseren Abend auf der kleinen Terrasse, als sie für uns Tee gemacht hat. Obwohl ich Tee nicht gern hatte, war ihrer ziemlich gut. Ich weiss nicht, ob es an der Sorte lag, oder einfach nur daran, dass sie ihn zubereitet hat. Wahrscheinlich beides irgendwie.Ich hielt ihr die Tasse hin, während sie begann zu trinken. Sie nahm zwar die Tasse in ihre Hand, ich liess diese aber trotzdem nicht los, weil ich befürchtete, dass Scarlett sie fallen lassen würde.
Nachdem sie fast den ganzen Tee auf Ex getrunken hatte, sah sie mich dankend an, nahm meine linke Hand in ihre beiden und lehnte ihren Kopf an meine Schulter."Willst du schlafen?", fragte ich sie, als ich bemerkte, dass sie sich nicht mehr zu bewegen schien. Sie sah mich durch ihre langen Wimpern an. "Bleib bitte hier. Mit dir geht es mir besser."
Solche Worte aus ihrem Mund zu hören, erwärmte mein Herz. Ich fühlte mich gewollt von ihr. Es machte mich glücklich. Vor allem, weil ich dachte, dass sie sowas nie zu mir sagen würde. Jedenfalls hätte ich ihr das nicht zugetraut.
Ich nickte auf ihre Bitte und stand auf, um mir meine Hose und mein Shirt auszuziehen. Sie rutschte zur Seite, damit ich zu ihr unter die Decke schlüpfen konnte.
Sobald ich neben ihr lag, zog ich sie wieder in meine Arme und liess sie nicht mehr los. Ihr Kopf vergrub sich in meine Brust. Ihr Atem wurde innerhalb kürzester Zeit regelmässiger. Ihr Körper war nicht so warm, wie ich es von ihr gewohnt war. Eher etwas kühler. Aber es störte mich nicht, solange sie bei mir war.Während ich da so lag, mit ihr in meinen Armen, wurde mir klar, wie ähnlich wir uns doch waren. Anfangs dachte ich, dass wir beide zu verschieden sind. Aber das stimmte nicht.
Wir beide waren auf eine komische Art gleich abgefuckt und den Grund dazu kannten wir selber nicht so ganz. Menschen, Taten, Worte, all das veränderte uns beide und machte uns zu einem verschlossen Menschen.
Bei ihr war es Damon, bei mir waren es die damaligen Geschäfte und Drogen, die meine Denkweise verändert haben. Ich war nie der Typ für die grosse Liebe und wahrscheinlich bin ich das jetzt immer noch nicht. Ungewollt liess ich mich trotz all dem auf die Liebe ein. Auf etwas, was ich mein ganzes Leben lang vermeiden wollte. Und was soll ich sagen, mir wurde langsam aber sicher klar, dass ich verdammt dankbar war, dafür, dass ich mich keiner anderen öffnen konnte. Dafür, dass ich mich an keine binden wollte. Weil nur Scarlett mir die verrückte und schöne Seite der Liebe zeigen konnte. Durch sie hatte ich gelernt, dass es eben doch mehr gibt, als nur Sex, Boxen und Party. Und ich bin verdammt froh darüber, dass es dieses kleine, sexy Biest, was einfach nie die Klappe halten könnte, gibt. Und zwar nur für mich. Sie war nur meins. Das würde auch so bleiben. Wer weiss, vielleicht auch für immer..
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Underground Fights
FanfictionBlack Fist; Profiboxer aus Atlanta. Er gewinnt jeden Kampf. Keiner kann sich mit ihm messen. Bis plötzlich jemand kommt, der ihn nicht nur zum ersten Mal in seinem Leben besiegt, sondern auch ziemlich den Kopf verdreht. Doch, als sich Damon - der M...