Kapitel 7

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Thomas Sicht
Ich sah ein helles Licht. Ein Licht was ich am liebsten sofort gesehen hätte. Ich hörte alles was passierte. Ich hörte sie schreien und weinen, sie sagen wie sehr sie mich liebt und mich vermisst. Wie sie mit Bellamy übers Essen oder schlafen diskutierte. Am liebsten will ich sie in den Arm nehmen und nie mehr loslassen.

Ich versuchte nun mit all meiner Kraft meine Augen zu öffnen. Zuerst sah ich nichts, da sich meine Augen an diese Helligkeit gewöhnen mussten, doch dann sah ich Umrisse. Ich lag in unserem Bett, um mich herum war es leise, doch dann hörte ich Schritte und hoffte darauf meine Frau zu sehen. Doch stattdessen öffnete sich die Türe. Meinen Kopf bewegte ich dort hin und sah in die glasigen Augen meiner Schwester. „Du bist wach!", schrie sie weinend und rannte auf mich zu. Sie fiel mir förmlich um den Hals und hielt mich feste an sie.

Auch wenn ich diesen Moment nicht zerstören wollte, musste ich wissen wo Isabell ist. „Wo ist sie?", fragte ich leise und ein Husten entwich meiner Kehle. Das kratzen in meiner Stimme war nicht zu überhören. „Shhh, sag erstmal nichts, ok? Sie ist mit deiner Tochter und Bella draußen. Sie brauchte etwas Zeit für sich", sagte sie und strich mir über die Wange. „Was schreist du so?", hörte ich nun Jackson, welcher den Raum betrat. Seine Augen lagen auf ihr, doch dann auf mir. „Bro, du bist wach, endlich!", sagte er und kam auf das Bett zu. „Du warst zu lange weg", fügte er noch hinzu und stellte sich hinter Ava. „Wie lange genau?", fragte ich besorgt nach.

Wie lange hab ich sie alleine gelassen? Wie lange ging es ihr so scheiße!?

„Naja, ungefähr 3 Monate?", sagte Ava und sah aus dem Fenster. Mein Herz zerbrach förmlich, weshalb ich in ihre Augen sah. „Hey, aber mach dir keinen Kopf. Wir haben uns gut um deine Frau gekümmert", meinte Jackson, weshalb ich ihn ansah. „Achja? Wieso hat sie geschrien? Mit Bellamy über Schlaf und essen diskutiert? Wieso hast du immer gesagt, dass ihr besser auf sie aufpassen müsst?", fragte ich nun an meine Schwester gewandt. „Du hast es gehört?", fragte sie mit zitternder Stimme. „Ja, alles und ich würde am liebsten die Zeit zurück drehen, wenn es geht", flüsterte ich und sah zur Tür, in der Hoffnung, dass sie herein kam.

„Hey, wie würde es dir gehen, wenn sie hier liegen würde. Wenn du sie ansehen musst und dich um euer Kind alleine kümmerst?", fragte sie, weshalb ich weg sah. Sie hatte recht. Wegen mir ging es ihr so, was mein Herz zerbrechen ließ. Nur weil ich mich opferte und ihn nicht erschoss. Es war dumm von mir, viel zu dumm. „Hey, Mach dir keinen Kopf ok? Ich schreib Bellamy und er bringt sie her. Vielleicht ist sie auch bei ihm oder an ihrem Lieblingsort", sagte Ava, weshalb ich sie dankend ansah. „Gut, aber du redest erstmal mit ihm", flüsterte Jackson Ava zu und schnappte sich ihr Handy. Ich verstand es und sah verwirrt zu Ava rüber. „Ok", nuschelte sie nun und sah mich an.

Nachdem Jackson den Raum verließ, legte ich meine Hand sanft auf ihre Wange. Sie merkte, dass mein Körper zitterte, weshalb sie ihre Hand auf meine legte. „Was ist los?", fragte ich sie sanft, weshalb sie runter sah. „Naja, seit ein paar Monaten hab ich meine Tage nicht bekommen und der Test sagte, dass ich schwanger bin", nuschelte sie, weshalb sich meine Augen weiteten. „Du bist schwanger?", fragte ich stotternd nach, weshalb sie ihren Kopf anhob und nickte. „Hey, dass ist doch toll. Wovor hast du Angst?", fragte ich und sah in ihre mit Angst gefüllten Augen. „Was ist, wenn es nicht überlebt? Wenn es zu viel Stress ausgesetzt ist", nuschelte sie und sah aus dem Fenster. „Hey, warum sollte es nicht überleben?", fragte ich und zog ihren Kopf wieder zu mir. „Naja, weiß ich nicht, aber es kann doch sein-", fing sie an, weshalb ich meinen Kopf schüttelte. „Das kleine wird überleben und ihr werdet glücklich sein, ja?", sprach ich sanft, weshalb sie nun lächelnd nickte. „Ich hab dich lieb", sagte sie sanft, weshalb nun auch ich lächeln musste. „Ich dich auch süße", erwiderte ich, weshalb sie lächelte. Sie setzte sich nun zu mir aufs Bett und fing an mir viel zu erzählen oder Videos zu zeigen von meiner Prinzessin. Das Bobbycar rennen zeigte sie mir auch, wo Isabell etwas glücklich aussah, doch ihr Lächeln war alles andere als echt.

Nach einer Weile kam nun jemand durch die Tür. Ich sah dort hin, direkt in das Gesicht meines besten Freundes. „Willkommen zurück Dornröschen", meinte er und lachte, was mich auch etwas lachen ließ. „Ava mir müssen reden, dringend", sagte er an meine Schwester gewandt, weshalb er nun auch meine Aufmerksamkeit bekam. „Was ist los?", fragte sie verwirrt und stand auf. Dylan machte keine Anstalten etwas zu sagen, weshalb ich nun etwas Angst bekam. „Dylan, was ist los?", fragte ich ihn und setzte mich etwas auf, was ein Ziehen in meiner Brust auslöste. „Du sollst liegen bleiben!", befahl Ava nun und lief zur Tür. „Dylan was ist los?", fragte ich noch einmal, doch er sah nur zu Ava und nahm sie mit heraus.

Was ist verdammt nochmal los?!

Er lebt? Aber wie lange?

Strong Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt