16.Cassian

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Ich saß gelangweilt auf der Couch und tippte lustlos auf der Tastatur herum. Ich vermisste Cassy jeden Tag und hoffte, das sie wieder zurück kam. Ich war oft in Gedanken bei Ihr, was sie grad tat, wo sie war und wie es ihr wohl ging! Meine Mate Sally war einkaufen, also war ich mit meinen Gefühlen und Gedanken alleine. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich plötzlich Geräusche von der Auffahrt vernahm. Ich schnupperte in der Luft und vernahm einen leichten Duft der mir lange gefehlt hatte.

Ich sprang auf und rannte zu Tür, um mit Freude Cassy davor stehen zu sehen.
Ich erschrak bei ihrem Anblick. Ihre Augen waren rot und geschwollen. Ihr Gesicht war blass und Augenringe waren deutlich zu sehen. Sie hatte abgenommen, nicht das sie dick gewesen wäre, nein. Sie hatte eine normale gesunde Figur. Doch jetzt ?!

Ich zog sie zu mir und drückte sie fest an mich. Meine Nase presste ich in ihre Halsbeuge und nahm ihren Duft auf. Ich wollte sie nicht mehr loslassen.

Leise wimmerte Cassy und ein Schluchzer verließ ihre Lippen. Tränen über Tränen liefen über ihr Gesicht. Ich hielt sie weiter fest, bis Cassy sich etwas beruhigt hatte, dann führte ich sie zur Couch und ließ mich mit ihr nieder.

Weinend lag sie an meiner Brust. Ich brachte es nicht fertig, sie mit Fragen zu löchern. Ich hielt sie einfach fest und strich ihr beruhigend über den Rücken.

" Ich bin so froh, dass du wieder da bist!": flüsterte ich und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr.

Nach etwa zwei Stunden höre ich wie jemand die Auffahrt hoch kam. Der Duft sagte mir, dass es Sally war. Cassy war mittlerweile erschöpft eingeschlafen.

Sally musste Cassy gerochen haben, denn sie öffnet vorsichtig die Tür und schaute hinein. Ich deutete ihr hereinzukommen. Sie stellte die Einkäufe ab und trat um die Couch. An ihrem Gesicht konnte ich ablesen, dass es ihr nicht gefiel, was sie sah. Ich schüttelte den Kopf und sie ging in die Küche.

Ich stand mit Cassy auf und trug sie hoch in ihr Zimmer. Sanft legte ich sie ab und zog ihr ihre Schuhe aus. Ich deckte sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich verließ ihr Zimmer um wieder nach unten zu gehen um meiner Mate Rede und Antwort zu stehen.

Ich fand Sally in der Küche.

"Schatz?" ; fragte ich vorsichtig. Sie reagierte nicht.
"Sally, bitte. Es ist nicht so wie du denkst! Bitte ignorier mich nicht!"

Ich stellte mich hinter sie und wollte sie umarmen. Doch sie knurrte und drückte mich von sich.

"Liebst du sie?" ; fragte sie mich und sah mich wütend an.

Ich schluckte hart.

"Ja, aber nicht so wie du denkst! Sie ist wie eine Schwester für mich!": antwortete ich ihr und trat vor sie.

Ich lächelte Sally an und nahm Ihr Gesicht in meine Hände, zog sie zu mir und küsste sie leidenschaftlich.
Sie erwiderte den Kuss und ein kribbeln ging durch meinen Körper.

Nachdem ich ihr alles über Cassy , Damian und mich erzählt hatte, ging es mir besser. Ich hatte ihr vorher nichts erzählt, da ich sie nicht damit belasten wollte und außerdem, hatten wir uns erst kennengelernt. Ich wollte Sally ganz für mich alleine.

"Schatz!": sagte ich zu ihr und zog sie an mich.

"Ich muss zum Rudelhaus, es ist wegen Cassy!"

Sie sah mich stirnrunzelnd an.

"Wenn ich dir eine Nachricht schicke, mit " verschwinde" dann nimm Cassy ,bring sie zum Bahnhof, setz sie in den Zug und komm sofort wieder her!": sagte ich ernst.

"Falls du spürst, das mir was zugestoßen ist, dann bring sie auch weg!"

Sie sah mich mit Tränen in den Augen an.

"Was? Was redest du da? Du machst mir Angst!": hauchte sie und krallte sich in meinem Shirt fest.

Ich sah sie lächelnd an!

"Ich liebe dich über alles, aber du musst mir den Gefallen tun!": sprach ich und drückte sie fest an mich.

Wir standen einen Moment so da. Ich spürte wie ein kribbeln durch meinen Körper ging. Eigentlich wollte ich sie nicht mehr loslassen, doch ich musste zum Rudelhaus.

Dort angekommen, führte mich mein Weg zum Gemeinschaftsraum. Jason einer der Krieger steckte mir, das Damian dort zu finden sei.

Ich sah ihn schon mit dem Alpha am Tisch stehen, als er sich umdrehte und mich an sah.
Seine Nasenflügel bebten.
Mit großen Schritten kam er auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen.

Seine Augen waren mittlerweile schwarz und er knurrte mich an.

"DU RIECHST NACH MEINER MATE!!" : sagte er laut und sah mich an, als würde er mir gleich an die Kehle springen.

"Ja, Cassy ist wieder da!": sagte ich selbstbewusst.

Er kam noch einen Schritt auf mich zu.

"Damian!": kam es mahnend von Alpha Leon.

"Hey, beruhige dich! Bevor du wieder handgreiflich wirst, Cassy ist wieder da, aber es geht ihr nicht gut! Lass sie erst mal ankommen! Ich weiß nicht wo sie war, oder was passiert ist! Ich konnte noch nicht mit ihr sprechen! Sie hatte geweint, bis sie erschöpft eingeschlafen ist!": erzählte ich ihm, in der Hoffnung, er würde einlenken.

"Ich will sofort zu ihr!": erklärte er bestimmend.

"Hast du mir nicht zugehört? Ich hatte gesagt, du sollst sie erst mal in Ruhe lassen!": sagte ich und ließ keine Widerworte zu.

Damian sah aus, als würde er sich gleich verwandeln. Seine Augen waren schwarz.

"Lass uns irgendwo hingehen und in Ruhe reden!": sagte ich und hob beschwichtigend meine Hände. Ich wollte ihm keinen Anlass geben, mir doch noch die Kehle aufzuschlitzen.
Im Gemeinschaftsraum setzten wir uns. Leon und Damian sahen mich abwartend an.

"Ok! Hört zu": sagte ich.

"Ich weiß nicht wo Cassy war oder was ihr passiert ist! Sie schaut furchtbar aus! Sie ist total abgemagert und es sieht so aus, als hätte sie schon lange nicht mehr richtig geschlafen!

Damian! Ich will und werde euch nicht im Weg stehen! Ich habe meine Mate gefunden! Ich will euch helfen und zwar indem ich, zwischen dir und Cassy vermittel! Aber du musst mir auch etwas Zeit geben um herrausfinden, was sie für Probleme hat!": sagte ich zu Damian.

Ich hoffte, das er einlenkte. Es war wichtig zu wissen, was er als nächstes tat.

Damian sah mich an, er kaute auf seiner Unterlippe und stieß einen lauten Seufzer aus.

"Ok! Was hast du vor?": fragte er mich.
Er sah jetzt nicht mehr ganz so wütend aus, eher traurig und erschöpft.

"Ich werde auf jeden Fall mit ihr sprechen! Herrausfinden, was sie bedrückt. Vor allem wie sie zu dir steht!": sagte ich und lächelte ihn an.

"Hey, das wird schon. Zumindest bist du der Typ, den sie so heiß fand! Sie hatte oft verträumt ihren Bleistift zerkaut!": sprach ich lachend und musste zufrieden feststellen, das Damian eigentlich ganz in Ordung war.

Damian nickte zustimmend und rang sich ein kleines Lächeln ab.

"Hey Cassian! Danke, auch wenn ich nicht weiß, warum du mir hilfst. Ich hatte dich nicht gut behandelt, es tut mir leid!": sagte er und hielt mir seine Hand entgegen.

Ich schlug ein und nickte.

"Ok! Dann geh ich jetzt mal wieder zurück und schau nach ihr!": sprach ich und stand auf.
Ich nickte Leon zu und machte mich auf den Weg zur Haustür.

Zufrieden fuhr ich zurück nach Hause.
Ich war gespannt, wie das Gespräch mit Cassy verlaufen würde.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt