21. Cassian

969 57 1
                                    

Ich verließ Cassy nur ungern, aber ich hatte meine Mate bei mir. Ich kam an Cassy immer noch nicht ran. Deshalb hatte ich immer noch keine Ahnung, warum sie verschwunden war oder was im Allgemeinen mit ihr los war. Alles was wir jetzt erfahren hatten war, dass sie von jemand verfolgt wurde.
Mehr hatte sie nicht mehr dazu gesagt.

Sie schlief, als ich mit Sally spazieren ging. Hand in Hand schlenderten wir durch den Wald. An einem Baum hielt ich an und drückte sie gegen den Stamm.
Ich küsste sie und meine Zunge forderte Einlass. Sie gewährte ihn mir und unsere Zungen tanzten wild umeinander. Ich drückte sie noch fester an das Holz und wollte sie spüren.
Ich war mir zu 100% sicher, das sie mich schon spürte.

In diesem Moment hörte ich einen Schrei und erstarrte.

,,CASSY,,

Ich ließ Sally los und beide rannten wir zurück zu meinem Haus. Im Kopf malte ich mir die schlimmsten Dinge aus. Als ich Auffahrt hoch rannte, roch ich einen mir bekannten Duft.

Leon!

Was machte er denn hier? Fragte ich mich und schloss zitternd die Haustüre auf.
Dort saß sie auf dem Boden und weinte. Leon hielt sie fest und ich war mir nicht sicher, warum sie weinte. Hatte er ihr etwas angetan??

"Was ist los? Ich hatte einen Schrei gehört!": sagte ich und ging in die Hocke und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ich nahm Cassy auf meine Arme und setzte mich mir ihr auf die Couch. Leon setzte sich uns gegenüber und sah Cassy nachdenklich an.

"Cassy! Wer ist dein Verlobter? Warum hast du nichts gesagt?": fragte Leon sie.

Erschrocken sah ich Leon an.

Ich sah zu Cassy runter.

"Cassy? Du hast einen Verlobten? Warum hast du mir nichts davon erzählt?": fragte ich sie traurig. Ich konnte nicht verstehen, warum sie mir nichts davon erzählt hatte. Eigentlich dachte ich, das wir uns sehr nahe standen.

Sie war am einschlafen und ich schüttelte sie sanft und sie schlug die Augen wieder auf.

"Cassy! Erzähl uns davon!": drängte ich und drückte sie fester an mich. Ich wollte das sie spürt, das sie nicht alleine war.

"Es ist eine Zwangsheirat! Meine Eltern haben mich jemanden versprochen! Wenn ich die Volljährigkeit erreicht habe, muss ich zu ihm! Ich hatte es aber nicht mehr zu Hause ausgehalten und bin deshalb abgehauen! Dann bin ich hierher zu dir!": sagte sie traurig und die erste Träne suchte ihren Weg. Sie war wieder am einschlafen.

Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie tat mir leid. Sie hatte bisher alles mit sich selbst ausgemacht.

Ich drückte sie wieder fest an mich. Endlich war es raus. Doch was sollten wir mit dieser Information anfangen. Ich stand auf und trug sie die Treppen hoch zu ihrem Zimmer. Sanft legte ich sie ins Bett und deckte sie zu. Als ich mich vergewissert hatte, das sie schlief, ging ich die Treppen runter ins Wohnzimmer.

Sally und Leon diskutierten.

"Hey Leute!": sagte ich beschwichtigend.

"Beruhigt euch! Was ist denn los?": fragte ich sie und schaute sie abwechselnd an.

"Ich habe ihm gerade klar gemacht, dass es ein Fehler war hierher zu kommen!": sagte Sally und schaute Leon böse an.
Sie war wirklich sauer, sonst würde sie unseren Alpha nicht angreifen.

"Ich wollte unbedingt mir ihr reden! Damian ist am Boden zerstört! Man kann kaum noch was mit ihm anfangen!": sagte er niedergeschlagen.

Ihm tat es wirklich leid und ich hatte Mitleid mit ihm. Trotzdem war es nach hinten losgegangen. Wenigstens wussten wir jetzt, was mit Cassy los war und warum sie sich gegen die Verbindung so wehrte.

Hatte sie Angst vor ihrem Verlobten?

Wollte sie Damian deshalb beschützen?

Fragen über Fragen. Eine wurde beantwortet, aber dafür tauchten neue auf! Es war ein Teufelskreis.

Ich lehnte mich zurück und Sally lehnte sich an mich.

"Was machen wir jetzt?": fragte Leon vorsichtig.

Eine gute Frage, aber ich hatte jetzt keine Antwort parat.
Ich zuckte mit den Schultern.

"Wenn wir das jetzt Damian erzählen dreht er komplett durch! Das muss erst mal unter uns bleiben! Ist das klar?": sagte Leon und sah uns beide böse an.

Er ließ seine Aura pulsieren und zeigte uns, das es ihm wichtig war.

Sally und ich nickten gleichzeitig. Ich war mir dessen Bewusst, das es Damian nie erfahren durfte.
Leon schien beruhigt zu sein, denoch sah man ihm an, das er immer noch nicht zufrieden war.

"Was machen wir jetzt mit Cassy?": fragte er mich.

Ich schluckte. Es war so schon schwer genug für sie, aber was erwartete er von ihr?

"Was schwebt dir denn vor?": entgegnete ich ihm und sah ihn herausfordernd an.

"Sie sollten sich mal aussprechen! Meinst du, du bekommst Cassy dazu, sich mit Damian zu treffen?": fragte er mich.

"Ich weiß es nicht! Aber ich wäre auch dafür! So kann es nicht weitergehen! Ich werde mit ihr darüber sprechen!": antwortete ich ihm und gab Sally einen Kuss.

"Ok! Dann bin ich beruhigt! Noch was. Ich wollte Cassy keine Angst machen. Ich konnte es nur nicht mehr mitansehen, wie Damian leidet!": sagte er und sah mich schuldbewusst an.

Ihm tat es wirklich leid.

Er stand auf und ging zu Tür. Ich begleitete ihn und blieb neben seinem Auto stehen.

"Was meinst du, wird Cassy tun?": fragte er mich und sah zum Haus.
Er war blass. Der Zustand von Damian musste echt schlimm sein, denn Leon sah sehr mitgenommen aus. Er machte sich große Sorgen um Damian.

Ich nahm mir vor mit Cassy darüber zu sprechen, sobald sie wieder wach war.

Doch jetzt musste ich mich erst um meine Gefährtin kümmern, bevor sie sich vernachlässigt fühlte.

Mit einem Grinsen im Gesicht und ausgebeulter Hose, sprintete ich zurück ins Haus.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt