48. Cassiopeia

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Es waren jetzt zwei Wochen seit nach meiner Entführung. Damian wurde langsam etwas ruhiger. Diese zwei Wochen waren sehr extrem gewesen. Jeder, der mir zu nah kam, wurde angeknurrt. Leon hatte ihn mehrfach ermahnt, dass ich letztendlich nicht mehr hinauswollte.

Er konnte es nicht ertragen, mich in dieser Form schutzlos zurückzulassen. Zu groß war seine Angst, mich zu verlieren. Am Anfang fand ich das ja noch süß, aber als er seine Rudelmitglieder anknurrte, ging er zu weit.

Ich lag auf dem Bett. Ich hatte mir dort aus Handtüchern ein Nest gebaut, um das Damian in seiner Wolfsform lag. Es wurde Zeit, dass ich mich wieder verwandelte, denn ich vermisste ihn sehr. Wir sprachen viel über den Mindlink, aber es war nicht dasselbe. Damian verwandelte sich und zog sich an. Gut gelaunt und lächelnd griff er nach mir und hob mich sanft hoch.

"Na meine schöne! Dann wollen wir mal! ": sagte er und ich kuschelte mich an seine Brust. Mit schnellen Schritten ging er in Richtung Krankenstation, wo er mich jeden Tag hinbrachte. Er wollte, dass es mir schnell wieder besser ging und ich mich endlich zurückverwandeln konnte.

Dort angekommen, setzte er mich auf den Tisch. Gemeinsam warteten wir auf Linus, der endlich kam.

"Hallo ihr zwei! Wie geht es uns denn heute?": fragte er und wusste wie sehr Damian diese dämliche Frage hasste. Genauso wusste es auch Linus, aber er konnte es nicht lassen, jedes Mal diese Frage zu stellen.

Er sah auch wie die anderen Male Damian mahnend an, denn wenn nur ein Mucks von ihm käme, würde Linus ihn aus der Krankenstation werfen.

Er kam zu mir und zog vorsichtig meinen Flügel in die Länge.

"Das schaut gut aus! Meiner Meinung nach könntest du dich wieder
zurückverwandeln!": sagte er schmunzelnd. Mir war klar, dass es für alle eine Erleichterung war.

Damian platzte fast vor Freude. Er bedankte sich bei Linus und hob mich wieder hoch. Natürlich ließ er es nicht zu, dass ich mich vor jemand anderen zurückverwandelte, also beschloss er in sein Quartier zurückzugehen.

Ich wollte auch nichts mehr, als eine schöne lange Dusche. Wir sollten später noch mal zur Station zurückkehren, dass er mich auf Lunge und Nieren prüfte. Ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus und er zog sich in Windeseile aus. Schüchtern nahm ich ihn an die Hand und zog ihn mit mir in die Dusche.

Ich genoss das warme Wasser und die Berührung von Damian, der meinen Körper Zentimeter für Zentimeter reinigte. In meinem Nacken wischte er sorgfältig das Blut weg. Zwischendurch küssten und streichelte wir uns. Ich wollte gar nicht mehr raus.

Als wir doch mal die Dusche verließen, trockneten wir uns gegenseitig ab und ich schrie kurz auf, als er mich plötzlich hochnahm.

Er trug mich zu seinem Bett und legte mich sanft darauf ab. Als er über mich krabbelte, wollte ich nur noch eins.

Ihn spüren.

Wir liebten uns stundenlang. Ich glaube, er war noch nie so zärtlich. Er wollte all die Zeit nachholen und wie durch ein Wunder störte uns niemand.

Irgendwann schlief ich erschöpft ein und kuschelte mich an Damian. Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen.

Am nächsten Morgen lag ich alleine im Bett und sah mich traurig um. Ich hatte gehofft, in seinen starken Armen aufzuwachen, doch war es nicht so. Plötzlich ging die Tür auf und Damian steckte den Kopf durch den Spalt.

Als unsere Blicke sich trafen, lächelte er.

"Guten Morgen, mein Schatz! Ich habe uns Frühstück gemacht!": sagte er und ich das Tablett in seinen Händen. Es waren alle Leckereien darauf, was ich mochte. In einer kleinen Vase stand eine rote Rose.

Ich bedankte mich mit einem Kuss und zusammen frühstückten wir. Es war so schön. So könnte jeder Tag starten.

Damian ließ mich alleine. Das Sommerfest mit den zwei anderen Rudeln stand vor der Tür. Damian und Leon hatten viel zu tun, deshalb machte ich mich auf den Weg zu Linus, da er mich nochmal sehen wollte.

"Hallo Cassy! Wie geht es dir? Hast du noch Beschwerden?": fragte er mich und deutete mir an, mich zu setzten.

"Mir geht es prima! Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohlgefühlt!": sagte ich und strich über die Markierung.

"Wie ich sehe, hat er dich nochmal markiert!": stellte er fest und lächelte. Er wusste, wie schwer der Weg von uns gewesen war.

Er entließ mich wieder und so machte ich mich auf den Weg zur Küche. Dort traf ich auf Hannah, unsere Luna. Wir verstanden uns bestens, was auch von Vorteil war, da unsere Männer beste Freunde waren.

"Na! Bist du auch alleine?": fragte sie mich und ich lachte.

"Wie wäre es, wir gehen wieder mal in die Wellnessoase? Ich lade dich ein": sagte sie und strahlte über beide Ohren. Sehr gerne! Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht": erwiderte ich und setzte mich mit meinem Tee neben sie.

"Gut! Dann machen wir uns fertig und ziehen los! Unsere Männer haben ja eh keine Zeit für uns!": stellte sie fest.

Der Nachmittag war schön und gut erholt traten wir den Rückweg an. Ich hoffte, dass Damian nicht allzu spät zurückkam und beschloss, mit meinem Bruder zu telefonieren, denn ausgesprochen hatten wir uns noch nicht.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt