Der Beta und die flüchtende Mate

37.Cassiopeia

Nach dem anfänglichen peinlichen Zwischenfall mit Leons Schwester am See lernte ich sie richtig kennen. Es war schön noch eine Freundin neben Melody zu haben. Wir verbrachten einige Zeit zusammen, denn Damian musste mit Leon auf ein Alphatreffen. Deshalb planten wir einen Mädelsabend. Es war toll. 

Ich fühlte mich endlich richtig angekommen und an meine Familie dachte ich kaum noch. Es waren jetzt vier Monate her, wo ich von Zuhause abgehauen war und ich bereute nichts. Natürlich redeten wir Mädels über meine Vergangenheit.  Zumindest über meine Zwangsverlobung und Heirat. 

"Du solltest echt den Typen heiraten?": fragte Claire und trank ihren dritten Shot. 

Ich nickte und bereute es schon fast wieder. Mir war sowas von schlecht! Alkohol war noch nie so mein Ding. Es wurde trotzdem ein lustiger Abend. Wir hatten einige Spiele gespielt und uns dann einen Film reingezogen. 

Zum Schluss saßen wir alle heulend da, als plötzlich Timon in der Türe stand. 

"Ist alles bei euch in Ordnung?": fragte er und sah in die Runde. 

Jeder saß mit einem Taschentuch in der Hand da. 

"Nun sagt schon! Warum heult ihr alle?": fragte er und man sah ihm an, dass er mit der Situation überfordert war. 

"Es ist alles in Ordnung! Wir hatten nur einen traurigen Film geschaut und hatten keinen starken Mann an unserer Seite!": war meine Erklärung.

Er stellte sich vor uns und stemmte die Hände in die Hüften. 

"Jetzt bin ich ja da!": meinte er mit geschwollener Brust. 

Ich biss mir auf dir Zunge. Ich mochte Timon, obwohl mir Tyler lieber war. Dennoch konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und fing an, laut zu lachen. 

Timon sah mich schmollend an. 

"Ich weiß jetzt gar nicht, was da jetzt so lustig daran war!": sagte er geknickt. Jetzt tat er mir schon fast wieder Leid. 

Ich stand auf und legte meinen Arm um ihn und zog ihn mit zur Couch. 

Ich schubste ihn, dass er auf dem Hosenboden landete. 

"Schmoll nicht und schau mit uns den nächsten Film!": sagte ich lachend und zwinkerte den anderen zu. Ich hatte extra einen Horrorfilm herausgesucht und setzte mich neben Timon. 

An ein paar Stellen des Filmes erschreckte ich mich und klammerte mich an ihn. Ich sah ihn lächeln, was mir wieder ein gutes Gefühl gab. Es war schon etwas gemein von mir. 

Ich weiß nicht warum, aber Tyler war schon immer der beliebteste Zwilling von den beiden.

Timon war auch ok, war aber oft eher zurückhaltend, was man von Tyler nicht behaupten konnte. 

Der Abend war schön. Das einzige, was mir nicht gefiel, war die Tatsache, dass ich alleine ins Bett musste. Ich blieb im Rudelhaus und kuschelte mich in Damians Bettwäsche. 

Es roch nach ihm und ich inhalierte seinen Duft, als wäre ich ein Junkie. Dabei war er gerade mal ein Tag weg. 

Mein Handy vibrierte und mir wurde eine Nachricht angezeigt. Sie war von Damian.

Er beschwerte sich, dass er alleine schlafen musste. 

Ich musste lachen und schrieb ihm zurück, dass es mir genauso ging. 

Ich liebte diesen Typen über alles. Nachdem wir dann doch noch fast eine Stunde telefoniert hatten, schlief ich glücklich ein und träumte von meinem Wolf.

Ich lag im Gras und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Plötzlich saß Damian neben mir und mit einem zufriedenen Gesicht legte er seine Hände auf meinen Bauch. Die Kugel war schon riesig, aber ich freute mich darauf. Wir wurden endlich Eltern. Lange hatten wir darauf gewartet.