38.Damian

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Ich hatte ultraschlecht geschlafen. Ich hätte so gerne Cassy neben mir gehabt. Aber wie so oft hatte ich Mist gebaut. 

Claire hatte mir den Kopf gewaschen. Sie war zwar sauer auf Cassy, hatte aber Verständnis für sie. Ich war in dem Moment so sauer und wütend gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, dass es Timons Geruch war. 

Er würde niemals meine Mate anfassen. Also an fassen schon, aber nicht so. Ich hatte Cassy vermisst und bin früher gefahren. Als sie im Bett lag, war ich froh wieder zurück zu sein und blieb aber erst mal im Sessel sitzen und sah ihr beim Schlafen zu. Als sie aufwachte, sich auf den Rücken drehte und ihren Bauch streichelte, wollte ich unbedingt wissen, was sie geträumt hatte. 

Leise schlich ich mich zu ihr ins Bett. 

Was dann folgte, war so klar. 

Ich wurde wütend. 

Sie wurde wütend. 

Letztendlich ist sie im Schlafanzug durch die Nacht nach Hause gelaufen. 

Ich hatte die Patrouille hinter ihr her geschickt, dass sie unversehrt zu Hause ankam. 

Jetzt lag es an mir, wieder alles glattzubügeln. 

Am nächsten Morgen saß ich schlecht gelaunt am Frühstückstisch und trank meinen Kaffee, als Timon und Tyler hereinkamen. 

Ich musste an heute Nacht denken und knurrte tief. 

Die Zwillinge sahen mich fragend an, als ich Timon giftig ansah. Ich versuchte, meinen Wolf zurückzuhalten. Er war sehr sauer, dass er unsere Mate berührt hatte. Ich war auch sauer, aber eher getrieben von meinem Wolf. 

"Alles in Ordnung bei dir? Wo ist Cassy? Ich wollte mich noch bei ihr bedanken! Es war ein schöner Abend!": sagte Timon und sah sich suchend um. 

Ich knurrte wieder und beobachtete, dass Timon jetzt einen Schritt zurück machte.

"Hey Damian! Was soll das? Warum knurrst du Timon an?": fragte Tyler wütend und stellte sich vor seinen Bruder. 

In diesem Moment kam Leon und Claire herein und bekamen mit, dass ich knurrend auf Timon zuging. 

"Damian! Es reicht jetzt!": sagte Claire und schubste mich von den Zwillingen weg." Du bist selbst schuld! Wenn du erst mal mit dem Kopf denken würdest und nicht mit deinem Schwanz, wäre das nicht passiert!": brüllte Claire und wollte mir eine knallen. Doch ich war schneller und fing ihre Hand ab. 

"Was ist eigentlich los?": fragte Leon und sah mich fragend an. 

"Was los ist? Damian hat es wieder geschafft, Cassy zu vertreiben! Sie ist mitten in der Nacht im Pyjama nach Hause gelaufen, weil der feine Herr Timon an Cassy gerochen und einen Aufstand geprobt hat!": sagte Claire und setzte sich an den Tisch und fing an, mit einem Messer zu spielen. 

Man war sie sauer. Sie hatte ja auch irgendwie recht.

"Und jetzt? Was wirst du tun?": fragte Leon und setzte sich neben seine Schwester. Er nahm ihr das Messer aus der Hand und schüttelte den Kopf. Interessant, wie schnell sich Frauenfreundschaften entwickeln konnten. 

"Timon! Es tut mir leid! Ich hatte mich so auf Cassy gefreut, aber dann hatte sie nach einem anderen gerochen und in meinem Wahn und meinen Wolf dazu, hatte ich nicht bemerkt, dass du es bist! Dann gebe ich dir noch die Schuld dazu!": sagte ich niedergeschlagen und hielt ihm die Hand entgegen. Gerade als er einschlagen wollte, fasste ich seine Hand und zog ihn in eine Umarmung. 

Wir frühstückten und lachten viel. Trotzdem war ich in Gedanken immer noch bei Cassy und überlegte, wie ich sie um Verzeihung bitten konnte. Leon musste meine Gedanken gelesen haben, denn er öffnete seinen Geldbeutel und gab mir eine Visitenkarte von einem Juwelier.

Ich sah ihn dankbar an und verließ die Küche. Als ich im Auto saß, öffnete sich die Beifahrertür und Claire stieg zu mir ins Auto ein. 

"Zur Sicherheit! Dass du auch ja was Gescheites kaufst!": sagte sie und schnallte sich an. Ihr Blick ließ keine Widerworte zu. Also startete ich den Motor und fuhr los. 

Wir waren gefühlt ewig in diesem Geschäft, aber letztendlich fand ich eine wunderschöne Halskette, die auch Claire gefiel.

Mit meinem Schatz fuhren wir nach Hause. Dort sprang ich unter die Dusche und zog mir was Schickes an. Ich hoffte, Cassy besänftigen zu können, denn ich liebte sie sehr und wollte sie nicht verlieren. Mit gemischten Gefühlen fuhr ich zu Cassians Haus. Langsam trottete ich die Auffahrt hoch, wo mir Sally schon die Tür öffnete. Sie sah etwas sauer aus und bemerkte auch sofort das Päckchen, das ich in der Hand hielt. 

"Meinst du, das reicht aus?": fragte sie spitz und sah mich giftig an. Ich sagte nichts dazu. Sie hatte ja recht. 

"Was hast du angestellt?": fragte sie jetzt und ich sah sie überrascht an. 

"Hat sie dir nichts erzählt?": fragte ich verwundert. 

"Nein! Hat sie nicht! Wir hatten nur gehört, wie sie kam und dann weinend im Bett lag! Sie wollte aber keinen sehen!": sagte sie und ich sah niedergeschlagen zu Boden. 

Ich musste das unbedingt wieder gerade biegen. 

"Ist sie auf ihrem Zimmer?": fragte ich leise und sie nickte. Sally gab mir den Weg frei und schloss hinter mir die Türe. Sie ging in die Küche, aber mir war klar, dass sie zuhören würde. Mir war es egal. Ich wollte nur Cassy wieder bei mir haben.

Ich schlurfte die Treppen nach oben und ließ mir Zeit. Ich überlegte, was ich sagen sollte und verwarf einen Gedanken nach dem anderen. 

Letztendlich stand ich vor ihrem Zimmer und klopfte. Aber nicht nur ich klopfte, sondern auch mein Herz. 

Ich öffnete die Tür und trat ein. Der Duft, der mich umgab, war verführerisch. Ich inhalierte ihn, so gut es ging. Cassy saß auf dem Bett und sah zu mir. 

Auf der einen Seite konnte ich in ihrem Blick Freude, aber auch Trauer sehen. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen. 

Ich ging vor ihr in die Hocke. 

"Schatz! Bitte, es tut mir leid! Ich hatte mich von meinem Wolf leiten lassen! Er hatte nur einen anderen an dir gerochen und ist ausgeflippt! Ihm tut es auch furchtbar leid und du fehlst ihm! Mir natürlich auch! Doch ich wollte dir gestern den Freiraum geben, deshalb bin ich dir nicht hinterhergerannt!": sagte ich, nahm das Päckchen und übergab es ihr. Mit großen Augen nahm sie es und sah mich fragend an. 

"Mach es auf! Ich liebe dich über alles!": sagte ich und setzte mich neben sie auf das Bett. 

Ich beobachtete sie schmunzelnd, wie sie mit zitternden Händen das Päckchen auspackte und öffnete. 

Mit Tränen in den Augen fiel sie mir um den Hals und küsste mich stürmisch. Ich legte ihr die Kette um und sah ihr dabei zu, wie sie vor den Spiegel trat, um sie zu bewundern.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt