27.Cassiopeia

903 54 4
                                    

Es war ein wunderschöner Tag. Damian war sehr aufmerksam und zuvorkommend. Als wir durch den Park spazierten, stolperte ich, doch Damian hielt mich an der Hand fest. Dankbar lächelte ich ihn an. Sein Augen strahlten vor Glück und er ließ meine Hand auch nicht mehr los.

Ich wollte auch gar nicht, das er sie wieder los ließ. Es fühlte sich einfach gut an. Ich konnte wirklich nicht mehr verstehen, warum ich so lange gezögert hatte. In Damians Nähe fühlte ich mich einfach vollkommen.

Wir kamen an einem Pärchen vorbei, das sich küsste. Voller Sehnsucht schaute er ihnen nach. Ich musste schmunzeln. So ganz einfach wollte ich es ihm doch nicht machen.

Dafür war er bei unseren ersten Begegnungen einfach zu prollig  unterwegs gewesen. Ich lächelte in mich hinein. Ich hätte ihn gerne geküsst.

Ihn gekostet!

Seine wunderschönen vollen Lippen mit meinen berührt!

Mit meinen Händen wäre ich durch sein blondes goldenes Haar gefahren!

In seinen ozeanblauen Augen wäre ich ertrunken!

"Ist alles in Ordnung? Du schaust so verliebt! Ich hoffe du denkst an mich!": sagte er und das Ozeanblau sah mich an.

Ich schüttelte den Gedanken wieder ab und lächelte.

"Keine Sorge! Meine Gedanken sind bei dir!": sagte ich lachend und zog ihn weiter.

An einem kleinen Weiher blieben wir stehen. Ich sah den Enten beim planschen zu und musste lachen, als von der einen nur noch der Pürzel zu sehen war. Ich lehnte mich gegen Damian und war gespannt, was er daraufhin tat.

Langsam und vorsichtig legte er mir seinen Arm um die Schultern, dann hielt er inne. Eigentlich hielt er um genau zu sein die Luft an.

Ich drehte mich um und legte mein Gesicht an seine Brust. Ich konnte seinen Herzschlag hören und auch spüren. Sein Herz überschlug sich fast beim schlagen.

Er legte jetzt beide Arme um mich und zog mich noch näher an sich ran. So blieben wir stehen.

Es war schön. Ich wäre am liebsten so stehen geblieben. Sein Herzschlag beruhigte sich allmählich und er atmete tief durch.

Ich wusste, das er meinen Geruch inhalierte. Denn so nah standen wir uns noch nie gegenüber.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, lehnte ich mich etwas zurück um zu ihm hochzuschauen. Er sah mich an und lächelte.

Er sah glücklich aus und ich war es auch. Seine Berührungen waren sanft und überall kribbelte es.

Doch wusste ich nicht wie weit ich gehen sollte oder auch wollte. Ich wollte keiner der Mädchen sein, die sich an einen Typen ran warfen und gleich mit ihnen ins Bett stieg.

Ich wusste das Damian einige Mädchen vor mir hatte. Doch wie ich auch wusste, stand die Mate über alles. Er würde niemals eine andere mehr anfassen.

Ich war sein! Für immer!

"Komm! Wir gehen weiter! Die Leute schauen schon!": flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut.

Hand in Hand gingen weiter. Plötzlich zog mir ein durchaus bekannter Geruch in die Nase.

WAFFELN!!

Ich liebte Waffeln. Ich sah Damian an und er grinste übers ganze Gesicht.

"Du magst auch Waffeln? Dann hol ich uns welche!": sagte er und stiefelte davon um sich in die lange Schlange zu stellen.

Nach etwa 10 Minuten kam er mit der duftenden Beute zurück und hielt mir eine hin.

Ich nahm sie und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

Ich biss in das leckere Gebäck und beobachtete wie Damian immer noch erstarrt da stand. Damit hatte der gute wahrscheinlich nicht gerechnet.

Die Waffel war super lecker.

"Willst du deine Waffel nicht essen? Warm schmeckt sie am besten!": sagte ich lachend und leckte mir den Puderzucker vom Finger.

Er sah mich immer noch an, bis er dann doch in seine Waffel biss. Genüsslich kaute er darauf rum.
Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Der Puderzucker hing ihm im ganzen Gesicht.

Irritiert sah er mich an. Ich trat auf ihn zu und wischte mit meiner Hand den Puderzucker weg. Dabei sah er mir die ganze Zeit in die Augen.

Sie leuchteten und ich hielt inne. Ich hatte das Gefühl, sie würden noch blauer schimmern, als vorher.

Ich musste ihn angestarrt haben, denn er lächelte und nahm meine Hand von der Wange und küsste sie.

Ich realisierte es und ich glaube, ich wurde rot dabei.
Ich wischte ihm die letzten Krümel aus dem Gesicht und wir setzten unseren Spaziergang fort.

Es wurde langsam dunkel und wir steuerten auf sein Auto zu. Es war ein Mustang in schwarz und er gefiel mir.

"Er gefällt dir!": sagte er und er grinste.
Er öffnete mir gentlemanhaft die Tür und schloss sie, als ich Platz genommen hatte. Ich beobachtete, wie er um das Auto sprintete und einstieg.

Er fuhr mich nach Hause. In der ganzen Zeit hatte ich vergessen, das Cassian eigentlich in der Nähe gewesen war. Irgendwie hatte ich jetzt doch ein schlechtes Gewissen. 

Damian hielt vor Cassians Haus und schaltete das Auto aus. Schweigend saßen wir im Auto. Ich glaube keiner von uns beiden hatte eine Ahnung wie es jetzt weiterging.

"Begleitest du mich morgen in die Mall? Ich habe da was bestellt und möchte es abholen!":fragte ich ihn um die Stille zu brechen.

Damian sah mich verwundert an. Ich lächelte. Melody hatte doch Recht. Männer sind Einkaufsmuffel.

Ich sah ihn abwartend an und fragte mich was er wohl antworten würde.

"Klar! Wann soll ich dich abholen?": fragte er mich, als er seine Sprache wiedergefunden hatte.

"So um 14 Uhr?": fragte ich ihn und öffnete die Tür. Er stieg ebenfalls aus und kam um das Auto rum. Vor mir blieb er stehen.

"Perfekt! Dann hol ich dich um 14 Uhr ab! Ich freue mich darauf!": sagte er lächelnd.

Ich stellte mich vor ihn, ging auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Diesmal war er etwas länger, als der erste.

Er hielt sich die Wange und er wurde rot im Gesicht. Ich fand es süß.

"Danke für den schönen Nachmittag!": sagte ich zu ihm und lächelte ihn an. 

Er kam einen Schritt auf mich zu und ich dachte für einen Moment er wollte mich küssen. Doch er gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Er drehte sich um und stieg in sein Auto. Bevor er losfuhr, zwinkerte er mir zu und braust davon.

Ich blieb noch einen Moment stehen. Irgendwie hatte ich gehofft, das er mir einen Kuss stiehlt. Doch es gab ja bestimmt mehr Gelegenheiten.

Ich ging die Auffahrt hoch und schloss die Türe auf. Eigentlich hatte ich erwartet das Cassian und Sally sich die Nasen an den Scheiben platt drückten. Doch ich war alleine.

Ich ging hoch auf mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Es war ein wundervoller Tag und ich freute mich schon auf Morgen.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt