13.Cassiopeia

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Vorsichtig nahm Damian meine Flügel in die Hände, schob sie sanft hinter meinem Rücken zusammen und hob mich hoch.

Die Schmerzen waren kaum auszuhalten und ich versuchte mich aus seinem Griff zu winden.

" Hör auf, du musst zum Arzt. Ich bring dich so schnell wie möglich dorthin!": rief er.
Er klang besorgt. Es musste furchtbar aussehen.

Er drückte meinen blutenden Körper an seine Brust. Ich ging davon aus, das er hoffte, dadurch die Blutung zu verlangsamen. Er rannte mit mir durch den Wald. Nur am Rande nahm ich wahr, das Timon und Leon in Wolfsgestalt neben uns rannten.

Mir kam der Weg ewig vor, doch wir kamen endlich am Rudelhaus an. Er rannte hinein und direkt zum Krankenhausbereich, dort wartete schon ein Arzt.
Ein Hoch auf den Mindlink.

Er legte mich auf einen Tisch. Ich fühlte mich unwohl und Damian hielt mich fest, damit der Arzt sich die Wunden anschauen konnte.

" Wird sie wieder?": fragte er ihn.
Ich wollte die Antwort auch wissen. Ich fühlte mich schwindelig und lag jetzt ganz ruhig auf dem Rücken.

Der Arzt säuberte die Wunden. Ich fühlte mich schwach und ausgelaugt.

" Kannst du sie festhalten? Ich müsste noch einen Verband um sie wickeln!" : sagte der Arzt zu Damian und schaute mich seltsam dabei an.

" Warum ist sie so ruhig in deiner Nähe?" : fragte er und fing an mir einen Verband anzulegen.

Er brauchte einen Moment um darüber nachzudenken. Er kam scheinbar auf keine Antwort.

,, Gute Frage! Es scheint, als wäre sie auf mich fixiert!,, sagte er und strich mir sanft über den Kopf.

Ich hielt still und bewegte mich nicht mehr. Ich genoss seine Berührung und schmiegte mich an seine Hand. Ich spürte wie schläfrig ich wurde und wollte nur noch schlafen.
Dunkelheit überkam mich und ich gab mich ihr hin.

Ich hörte leise Stimmen und musste mich erst wieder orientieren, wo ich eigentlich war. Ich lag auf etwas weichem. Genauer gesagt, auf einem wolkengleichen Handtuch.

Ich blinzelte, öffnete die Augen und erschrak. Über mir tauchte Damians Gesicht auf. Er lächelte.

" Hey. Da bist du ja wieder!" : sagte er uns stellte mir eine Schale Wasser vor mich. Erst als ich das Wasser roch, merkte ich, wie durstig ich war.

Ich versuchte aufzustehen, doch es klappte nicht so wie ich es wollte.
Damian sah mein Dilemma und kam wieder einen Schritt auf mich zu.

" Warte, ich helfe dir": sprach er, hob mich sanft hoch und setzte mich vor die Wasserschale. Gierig trank ich das kühle Nass.

Ich hatte das Gefühl, ich sei am verdursten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, war mein Durst gestillt.

Damian lächelte und stellte die Schale weg. Er griff unter das Handtuch und hob mich damit hoch.
Mit langsamen Schritten ging er zur Tür raus, um dann die Treppen nach unten zu nehmen.

Als wir unten im Flur ankamen, hörte ich Stimmen, die leise miteinander sprachen. Sie verstummten, als wir durch die Tür traten.

Ich beobachtete, wie Leon lächelnd auf uns zu kam.

" Ihr geht es wieder besser?" : fragte er Damian und strich mir über den Kopf.

" Ja ": antwortete Damian ihm freudestrahlend.

Er trug mich zur Couch und setzte sich vorsichtig hin. Er setzte mich inklusiv Handtuch auf seinen Bauch und streichelte wieder meinen Kopf.

Tausende Gefühle durchfuhren mich. Ich fühlte mich so wohl, das ich ein schlechtes Gewissen bekam. Ich wußte, das er mich als Person vermisste. Ich war abgehauen und er tröstete sich mit mir, indem er sich um mich kümmerte.

Das stimmte mich traurig! Ich musste mich langsam entscheiden, was ich in meinen Leben wirklich wollte.

Wollte ich denn immer auf der Flucht sein? Immer in Angst leben? Angst vor dem entdeckt werden?

Ich wollte das nicht mehr!

Ich kuschelte mich an Damians Bauch. Voller Glückseligkeit schlief ich ein.

Ich muss den ganzen Nachmittag geschlafen haben. Ich wurde wach, als ich das Gefühl hatte zu schweben. Damian trug mich durch die Flure des Rudelhauses.
Wo wollte er mit mir hin?
Ich roch das Desinfektionsmittel. Ok. Wir waren auf der Krankenstation.
Aber warum?

"Setz sie hier ab! Ich wechsel ihr gleich den Verband!": sagte der Arzt zu Damian.

Ich wollte nicht! Ich war mir nicht sicher wie weit ich schon geheilt war. Sie würden merken, das was nicht stimmte. Ich hatte noch Schmerzen, keine Frage, doch war ich mir nicht sicher in wie weit die Wunden verheilt waren!

Ich versuchte mich aus Damians Griff zu winden und schaffte es auch. Ich flog vom Tisch. Es sah wahrscheinlich alles andere als elegant aus. Doch weit kam ich nicht. Dadurch, dass mir der Verband den Flügel behinderte, konnte ich nicht richtig fliegen und Damian fing mich wieder ein.

" Hey. Wo willst du denn hin?": fragte er mich und drückte mich sanft auf den Tisch.
Da lag ich nun und kam nicht mehr hoch.

Der Arzt kam mit einer Schere auf mich zu? Was hatte er vor? Panisch schlug ich mit den Flügeln.

Damian hatte Schwierigkeiten mich festzuhalten.

"Hey, hey! Mystique beruhige dich!": sagte Damian und versuchte mich weiterhin auf dem Tisch zu drücken.

Mein Herz schlug wie wild. Ich hatte das Gefühl es springt gleich raus. Ich nahm alles nur noch durch einen Schleier wahr.

Nur dumpf hörte ich Damians Stimme.

Er nahm mich hoch und drückte mich an seine Brust. Ich hörte seinen Herzschlag. Es klang wie eine Melodie, der ich aufmerksam lauschte.
Ich ließ mich fallen! Alle meine Ängste waren wie weggeblasen.

Erschöpft schlief ich ein. Ich wusste er würde auf mich aufpassen!

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt