22.Cassiopeia

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Ich wollte nicht mehr aufstehen.
Warum?
Ich hatte keine Kraft mehr. Das einzige, was ich wollte, war Damian. Ich hatte das Gefühl, ich konnte ihn spüren. Das, was ich da spürte, war Trauer und Herzschmerz.

Ich musste zu ihm! Jetzt sofort!

Ich schleppte mich ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Ich zog das volle Programm durch und beendete die Dusche mit der vollen Dröhnung kaltes Wasser.

Zitternd stand ich vor dem Kleiderschrank und suchte mir meine Lieblingsklamotten raus.
Meine schwarze Jeans und mein graues Shirt mit einem Wolf darauf. Dazu schwarze Sneakers.

Ich ging die Treppe nach unten, doch kurz bevor ich unten ankam, wurde mir es plötzlich schwindelig. Ich konnte mich nicht mehr festhalten und stürzte die letzten Stufen nach unten.

Stöhnend blieb ich liegen. Sally war sofort bei mir und tastete mich besorgt ab. Langsam hob sie mich hoch, trug mich zur Couch und legte mich darauf ab.

"Geht es dir gut? Soll ich ein Arzt rufen? Wo tut es weh?": fragte sie panisch.

"Es geht schon wieder! Alles ok! Ich bleib einfach einen Moment liegen!": sagte ich und hielt mir meine Rippen.

Ich hatte Probleme beim Luft holen und versuchte so flach wie möglich zu atmen. Ich japste mehr nach Luft, als dass ich atmete. Ich bekam Panik.

Ich schnappte trotz Schmerzen nach Luft. Ich hatte das Gefühl, zu ersticken.
Sally legte mir ihre Hand auf meine Brust und versuchte, mit mir zu atmen, was aber nicht funktionierte. Ich sah zu, wie sie ihr Handy aus der Tasche zog und telefonierte. Ich bekam kaum noch etwas mit. Es war, als würde ich durch einen Schleier sehen.

Das Gefühl zu ersticken, ist keines, was man jemanden wünschte. Wäre ich ein Wolf, hätte ich mich sicher schon erholt. Ich sah die Panik in Sallys Augen und das sagte mir, dass es nicht gut aussah. Ich sah wahrscheinlich aus, wie ein Fisch auf dem trockenen. Dann wurde alles schwarz.

Als ich wieder zu mir kam, sah ich einen besorgten Cassian vor mir sitzen.

"Hey. Was machst du denn für Sachen?": fragte er und drückte mir den nassen Lappen auf die Stirn.

"Du hast länger nichts mehr gegessen! Deshalb bist du wohl umgekippt! Der Arzt ist schon auf dem Weg!: erklärte er mir.

"Ich brauch keinen Arzt! Mir geht es echt gut!": versuchte ich ihn zu beruhigen und setzte ein Lächeln auf.
Nur kein Arzt. Wenn der Arzt mein Blut untersucht, wissen sie, dass ich kein Mensch bin. Das musste ich verhindern.

Ich wollte aufstehen, doch Cassian drückte mich wieder sanft auf die Couch.

"Liegen bleiben!": befahl er.

"Sonst binde ich dich fest!"
: schmunzelte er, als er mein Grinsen sah.

"Cassian! Echt jetzt! Mir geht es gut!": jammerte ich.

"Ich brauch keinen Arzt! Er wird nichts anderes feststellen!": erklärte ich ihm mit Nachdruck.
Er konnte echt stur sein.

Es klopfte. Sally öffnete die Tür und ließ einen Mann hinein, der mich freundlich anlächelte.

"Was ist passiert?": erkundigte er sich bei Sally.
Ich hörte wie sie ihm berichtete, was vorgefallen war.

Er kam zu mir, nahm mein Handgelenk und sah auf seine Uhr.

"So. Es scheint alles soweit in Ordnung zu sein! Sally erzählte mir, dass sie Probleme bei der Atmung hatten!: sagte er und sah mich dabei prüfend an.

Ich hatte keine Probleme mehr. Meine Heilung war soweit vorangeschritten, dass ich wieder problemlos atmen konnte.

"Es ist alles wieder in Ordnung! Ich denke, das war der Schock! Ich kann problemlos wieder Luft holen!": erwiderte ich und sah ihn lächelnd an.

Mit hochgezogen Augenbrauen sah er mich an. Er schien zu grübeln, doch dann lächelte er.

"Ok! Falls noch was sein sollte, kommen Sie bitte in meine Praxis! Essen und trinken Sie bitte ausreichend! Ich vermute Ihnen ist es schwindelig geworden, da Ihnen wichtige Nährstoffe gefehlt hatten!": sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und lächelte ihn an.

Er verabschiedete sich und ich war mit Cassian und Sally allein.

"Wo wolltest du überhaupt hin?": fragte Cassian mich und sah mich herausfordernd an.

Ich schluckte. Wenn ich es ihm jetzt sagte, gab es kein Zurück mehr. Auch Sally sah mich abwartend an und setzte sich neben Cassian. Ich beobachtete, wie er ihre Hand nahm und sanft streichelte.

"Ich wollte zu Damian!": platzte es aus mir raus.

"Ich muss zu ihm! Ich kann nicht mehr! Ich will ihn und brauche ihn!": brüllte ich schnell.

Ich fing an, zu schluchzen. Mir war es peinlich. Ich verhielt mich wie ein Junkie, der seine Drogen brauchte.

Cassian lächelte und stand auf! Er nahm meine Hand und drückte sie.

"Soll ich ihm Bescheid geben?": fragte er mich vorsichtig.
Ich sah nach unten auf unsere Hände, die immer noch ineinander verschlungen waren.

Ich hatte Angst! Panik stieg in mir auf.
Cassian merkte es sofort. Schätze an meinem Herzschlag.

"Hey! Wir müssen nichts überstürzen! Du hast Angst, dass er dich wieder überfällt!": meinte er und hob mit seinem Finger mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sah.

An meinem Blick erkannte er, was in mir vorging.

"Ok! Wir gehen es langsam an! Am besten trefft ihr euch an einem Ort, wo ihr nicht alleine seid! In einem Café zum Beispiel!": sagte er und lächelte mich dabei an.

Ich lächelte zurück und nickte vorsichtig. Ich fand es war eine gute Idee.

"Ok! Dann gib ihm Bescheid! Wir werden uns dann in der Stadt im ,,Clara,, treffen!": flüsterte ich und umarmte Cassian.
Sally brummelte, aber wir ignorierten es und gemeinsam lachten wir.

Ich fühlte mich jetzt schon wesentlich besser. Ich machte mir trotzdem Gedanken darüber, wie das Treffen ablaufen würde. Doch ich wusste, dass Cassian in der Nähe blieb und nichts passieren konnte, was ich nicht wollte.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt