31.Hannah

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Leon bat mich um einen Gefallen. Ich sollte mich mit Cassy etwas anfreunden. Irgendwie bezweifelte ich, dass der Plan aufging. Dennoch nahm ich es mir vor, es zumindest zu versuchen.

Von Leon wusste ich wo sie wohnte. Ich hielt mit dem Auto vor ihrem Haus, aber blieb noch einen Moment sitzen und überlegte, wie ich am besten mit ihr ins Gespräch kam.

Ich stieg aus und ging die Auffahrt nach oben. Ich brauchte gar nicht zu klopfen, denn Cassian öffnete mir die Tür und lächelte mich an.

"Hallo! Ist Cassy da?": fragte ich ihn und lächelte zurück. Er bat mich mit einer Handbewegung reinzukommen und zeigte zur Couch.

Wir setzten uns und er sah etwas verlegen aus. Damit, das die Luna zu Besuch kam, hatte er wohl nicht gerechnet.

"Cassy hatte sich etwas hingelegt! Wenn ich sie holen soll, sag Bescheid!": meinte er und kratzte sich am Hinterkopf. Es war ihm sichtlich unangenehm. Ich wusste nur nicht warum. Machte ihn das wirklich so nervös, das ich die Luna war?

In diesem Moment hörten wir etwas auf der Treppe. Cassy kam gerade runter und blieb erstaunt im Wohnzimmer stehen.

"Hallo Cassy! Mein Name ist Hannah! Ich weiß nicht ob Damian schon von mir erzählt hat! Ich wollte dich fragen, ob wir etwas zusammen unternehmen wollen!": sagte ich freundlich zu ihr.

Ich sah ihr an, das sie etwas irritiert war. Es war ja auch kein Wunder. Immerhin war ich die Mate von Damians besten Freund. Sie fragte sich sicher, was ich hier wollte.

"Klar! Warum nicht! An was hattest du gedacht?": fragte sie mich und ich wusste das ich sie hatte.Ich lächelte sie an.

"Wir gehen jetzt zu einer Schönheitsfarm. Dort lassen wir uns so richtig verwöhnen! Mit Massagen, Masken und alles was dazu gehört!": sagte ich und freute mich schon darauf.

Cassy sah mich unsicher an. Ich glaube, sie wusste nicht genau, was sie davon halten sollte.

"Ich kann mir sowas gar nicht leisten!": sagte sie leise und wollte schon aufstehen und gehen.

"Mach dir darüber keine Gedanken! Ich lade dich ein! Ich habe zum Geburtstag einen Gutschein für zwei Personen bekommen! Aber Leon würde niemals bei so etwas mitmachen und alleine will ich nicht gehen! Komm bitte mit! Dann können wir uns ja besser kennenlernen! Ich habe hier noch keine Freunde!": sagte ich traurig und konnte sehen, wie ihr Kopf ratterte. Sie gab sich geschlagen.

"Ok! Dann gehen wir zusammen dorthin! Wann willst du los?": fragte sie und sah zu Cassian, der vor sich hin grinste.

"Warum grinst du so dümmlich?": fragte Cassy ihn und er verschluckte sich an seiner Cola.

"Gar nichts! Ich habe euch nur mit Gurkenmaske und Schlammpackung vorgestellt! War lustig! Was eure Männer wohl dazu sagen würden?": lachte er und bekam von Cassy einen Seitenhieb.

Jetzt lachten wir!

Cassian rieb sich die Rippen und schmollte. Cassy stand auf und sah mich dann etwas hilflos an.

"Was brauche ich denn für die Schönheitsfarm? Soll ich irgendwas mitnehmen?": fragte sie schon fast schüchtern.

Ich hoffte das sie bei Maske und Massage etwas lockerer werden würde. Ich mochte sie und konnte mir gut vorstellen, öfters etwas mit ihr zu unternehmen. Da unsere Mates beste Freunde und Alpha und Beta waren, würden wir uns auch viel öfters sehen.
Da war es Grundvoraussetzung, das wir uns gut verstehen, denn unsere leben waren miteinander verknüpft. Wir fuhren zusammen zur Mall. Der Weg war nicht weit und wir waren bald da.

Wir hatten einen großen Raum für uns und genossen beide die Massage. Das leise stöhnen von Cassy, war Musik in meinen Ohren. Denn das sagte mir, das sie entspannte. Eine entspannte Mate machte das Leben leichter, das musste ich unbedingt noch Damian sagen. Er wusste nicht, ob es eine gute Idee war uns so schnell zusammen zu bringen. Ich fand, dass es auf einen Versuch ankam. Bei der Maske chillten wir und ließen uns von der leisen Musik einlullen. Ich glaube Cassy war noch nie so entspannt gewesen wie heute.

"Sag mal! Weißt du schon, wann du dich von Damian markieren lässt?": fragte ich sie und sah wie sie verkrampfte.

Super.

Ich hatte es geschafft mit einer Frage ihr die Entspannung zu nehmen. Die Frage war ihr unangenehm und sie wäre vermutlich liebsten gegangen.

"Du brauchst nicht zu Antworten! Tut mir leid! Die Frage war unangebracht!": versuchte ich die Situation zu retten. Sie lächelte mich schwach an und ich hoffte, das ich es nicht bei ihr verbockt hatte.

"Weißt du, bei uns Wölfe läuft es etwas anders! Wir markieren uns für gewöhnlich gleich! Aber du solltest dir die Zeit nehmen, die du brauchst!

Damian wird auf dich warten, auch wenn es ihm schwerfällt! Sein Wolf drängt ihn, weil er Angst hat, dass es jemand anderes tut!": erklärte ich ihr.

Meine Worte ließen sie in Gedanken versinken. Als sie mich wieder ansah, stiegen ihr Tränen in die Augen und sie begann zu weinen. Ich überlegte fieberhaft, was ich falsches gesagt hatte und ging zu ihr. Ich nahm sie den Arm und ihr schluchzen wurde lauter. Eine Mitarbeiterin kam hereingestürzt und sah sich um. Ich schüttelte den Kopf und sie verschwand.

Ich wartete bis Cassy sich etwas beruhigt hatte und begann mit einem nassen Tuch ihr die Maske aus dem Gesicht zu waschen. Es tat mir in der Seele weh sie so zu sehen. Ich hoffte, dass sie mir erzählte, warum sie in Tränen ausgebrochen war und wartete ab.

"Willst du mir erzählen, was dich zum Weinen gebracht hat?": fragte ich sie vorsichtig. Sie schniefte und wusste nicht, wohin mit sich. Ich hatte das Gefühl, auf der einen Seite will sie es mir erzählen, aber auf der anderen Seite nicht.

"Bitte Cassy! Ich kann dir sonst nicht helfen! Ich erzähle es auch niemandem, wenn es darum geht! Du kannst mir alles sagen! Ich bin die Luna des Rudels und das gehört zu meinen Aufgaben!": beendete ich meinen Vortrag.

Ich wartete geduldig ab. Vielleicht erzählte sie mir ja doch. Sie atmete tief durch und sah mich traurig an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als käme jetzt nichts Gutes.

"Ich liebe Damian! Ich hatte mich schon am ersten Tag, als ich ihn gesehen hatte verliebt! Beachtet hatte er mich erst, als sich herausstellte, das ich seine Mate war! Da habe ich mittlerweile verstanden, aber die Tatsache, das mein Verlobter auf mich wartet, lässt mich erstarren! Ich habe Angst was passiert! Damian weiß nichts davon! Nur Leon, Sally und Cassian wissen davon! Ich weiß nicht, was ich tun soll!": erläuterte sie mir ihr Problem.

"Ok! Ganz ruhig! Atme tief durch! Es gibt für alles eine Lösung!": versuchte ich sie zu beruhigen.

"Weißt du Hannah! Ich weiß einfach nicht wie ich es Damian sagen soll! Oder wann! Es gibt dafür einfach keinen perfekten Zeitpunkt und ich habe Angst davor, wie Damian darauf reagieren wird! Er ist auf Cassian immer noch schrecklich eifersüchtig! Das macht es auch nicht besser! Verstehst du mich irgendwie?": fragte sie mich schniefend. Ich konnte mir vorstellen, das es nicht einfach für sie war, aber Damian sollte es wissen.

"Weißt du, für solche unangenehme Gespräche oder Informationen gibt es nie den perfekten Zeitpunkt! Ich kann dich wirklich verstehen! Aber du musst auch an Damian denken! Findest du es nicht unfair, wenn alle es wissen nur er nicht? Was ist, wenn er es zufällig herausfindet? Ist es dann nicht noch schlimmer für ihn?": gab ich ihr zu bedenken. Ich sah wie sie überlegte und geknickt senkte sie ihren Kopf. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie. Sollte wissen, dass sie nicht alleine ist.

 Der Beta und die flüchtende MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt