Leon rief mich zu sich und es hörte sich dringend an. Mir war nicht wohl dabei und ich war froh das Sally nicht da war. Sie besuchte ihre Eltern, deren Rudel etwas weiter weg lebte.
Meine Gedanken kreisten und überschlugen sich, dass es mir fast schwindelig wurde. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.
Dass Leon jemanden zu sich rief, war nicht ungewöhnlich, aber ich lebte etwas abseits vom Rudel und hatte eigentlich nicht viel mit ihnen zu tun.
Die Auffahrt zum Rudelhaus kam mir ewig lang vor, doch letztendlich stand ich vor dem Haus und stieg aus. Isabella und ein Typ, den ich noch nicht kannte, saßen auf der Treppe. Meines Erachtens sahen sie traurig und niedergeschlagen aus.
Sie sah auf und lächelte mich träge an. Wir hatten mal das Vergnügen, als wir zusammen im Kino waren, daher kannte ich die Cousine unserer Luna.
"Hallo Cassian! Wie geht es dir? Darf ich dir mein Mate Alessio vorstellen? Er ist der Bruder von Cassy!": erklärte sie mir, gerade als ich ihm die Hand geben wollte, ließ ich sie wieder sinken und knurrte wütend. Das war also das Arschloch von Bruder, der Cassy verkauft hatte.
Isabella sprang auf und stellte sich schützend vor ihn. Er versuchte, sie wegzuschieben, was sich als schwierig herausstellte.
"Lasst mich einfach in Ruhe! Ich stehe auf Cassys Seite! Sie hat doch wegen ihm genug durchgemacht!": spuckte ich ihr entgegen und wollte weiter gehen.
"Was soll das? Er weiß, dass es falsch war, aber er kann es nicht ungeschehen machen!": sagte sie traurig. Doch mir war es egal.
"Du hast sie ja auch nicht aufgenommen und ihre Tränen getrocknet, wenn sie Nachts weinend im Bett gelegen hatte! Ich schon! Also lasst mich einfach in Ruhe!": sagte ich und schob sie zu Seite.
Drinnen angekommen, machte ich mich auf den Weg zu Leons Büro. Ich hörte sie reden und klopfte an.
Damian und Leon saßen da und sahen nicht ganz so glücklich aus. Irgendetwas sagte mir, dass es mit Cassy zu tun hatte und ich wurde unruhig.
"Hallo Cassian! Schön, dass du da bist!": sagte Leon und lächelte mich an. Ich nickte ihm zu und setzte mich Damian gegenüber. Er hatte dunkle Augenringe. Warum war mir das nicht schon vorher aufgefallen?
"Also! Warum bin ich hier?": fragte ich vorsichtig und sah von Leon zu Damian.
Damian seufzte und spannte die Schultern an.
"Ich brauche deine Hilfe! Eher gesagt Cassy brauch sie!": sagte er und ich stand sofort unter Strom.
"Was ist mit ihr? Was ist passiert?": fragte ich und sah Damian genau an.
"Sie ist völlig apathisch und depressiv! Sie isst nicht, trinkt nicht und redet kein Wort mehr! Wir hoffen, dass du ihr helfen kannst!": sagte er und knurrte unzufrieden.
"Bring mich zu ihr! Du musst dann aber wieder gehen, sonst kann ich ihr nicht helfen!": stellte ich klar und beobachtete seine Reaktion.
Er sah mich verständnislos an, sagte aber kein Wort. Er knurrte nicht mal, was mir wiederum sagte, dass es sehr ernst war.
Er brachte mich zu seinem Zimmer und ließ mich wortlos alleine. Ich war erstaunt und hatte mich doch irgendwie auf Diskussionen eingestellt.
Ich öffnete die Tür und trat ein. Die Vorhänge waren zu, doch anhand der Luftqualität ging ich davon aus, dass die Fenster zumindest gekippt waren.
Ich öffnete einen der Vorhänge, um zumindest ein wenig Licht im Raum zu haben und ging zum, Bett in dem Cassy lag. Sie sah kurz auf, drehte sich aber von mir weg. Ich ließ mich nicht beirren und kletterte zu ihr Bett.
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Der Beta und die flüchtende Mate
WerewolfVor der Zukunft zu fliehen, ist unmöglich. Die, die deine Eltern für dich vorgesehen haben schon. Cassiopeia wendet sich von ihrer Familie ab, um der arrangierten Ehe, die sie für sie vorgesehen haben, zu entfliehen. Einen Fuß vor den anderen zu se...