Stumm sah ich zu wie Cassiopeia in den Wald rannte. Ich schlug in die gleiche Richtung ein und folgte ihr. In Gedanken ging ich unsere Unterhaltung durch und musste mit Schrecken feststellen, das sie Recht hatte.
Ich hatte nur den Welpen und das Rudel gesehen, aber nicht was es für sie bedeutete. Ich war eine schreckliche Freundin. Ich beschleunigte meine Schritte
und ging in Gedanken durch was ich in dieser Situation tun würde und fühlte mich gleich noch schrecklicher. Ich wäre am Ende gewesen. Die Vorstellung jetzt schwanger zu sein.Unvorstellbar.
Ich wollte Welpen, keine Frage. Aber jetzt?
Nein.
Ich rannte los und hörte ihre Schreie. Tränen stiegen mir in die Augen, das
ich fast nichts mehr sah.Die Schreie klangen nach Angst, Schmerz und Wut.
Ich sah sie und roch auch sofort Blut.
Sie stand an einem Baum auf den sie immer noch schreiend einschlug.
Ich zog sie weg und hielt sie in meinen Armen. Zusammen sanken wir zu Boden und ich wiegte sie wie einen kleinen Welpen.Ihr schluchzten war herzereißend.
"Es tut mir leid! Es tut mir so wahnsinnig leid!": flüsterte ich und drückte sie noch fester an mich.
Was hatte ich nur getan.
Sie zitterte immer noch und von ihren Händen tropfte Blut. Es dauerte lange
bis sie sich beruhigte, aber die Zeit gab ich ihr. Immerhin war ich mitunter Schuld für ihren Zusammenbruch.Schon wieder.
Cassy verstummte und wir saßen einfach nur noch da.
"Ich habe Angst! Ich kann das nicht!": flüsterte sie so leise, das ich es nur
mit meinem guten Gehör verstehen konnte. Ich drückte sie und summte leise zur Beruhigung."Du bist nicht alleine! Wir stehen das zusammen durch! Lass uns erst mal nach Hause gehen und deine Hände versorgen!": sagte ich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf.
Sie seufzte und wir standen auf. Ich sah mir ihre Hände an und verzog
schmerzvoll das Gesicht."Wow! Da war wohl jemand wirklich Wütend und Verzweifelt!": sagte ich und wollte damit die Stille unterbrechen.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen gingen wir zurück und fuhren zum Rudelhaus.
Wir schlichen uns zum Hintereingang rein und wollten schnell die Treppen hoch zu meinem Zimmer, als plötzlich ein besorgter Damian vor uns stand.
Ich konnte Cassys Herz laut klopfen hören.
"Was ist passiert? Ich konnte spüren das etwas war! Cassy! Was ist los? Was ist mit deinen Händen passiert?": fragte er und Cassy sah mich panisch an.
"Ich habe mir die Hände aufgeschürft und die wollten wir jetzt verarzten!":
stammelte sie. Sie wäre am liebsten weg gelaufen, doch das wäre noch schwieriger gewesen ihm zu erklären.Skeptisch sah er sie an, doch bevor er etwas sagen konnte warf Cassy sich an seine Brust.
Ich hielt die Luft an und wartete darauf, was als nächstes passierte. Doch ich sah nur zu wie er sie an sich drückte und seine Nase in ihre Halsbeuge versenkte.
"Es ist alles in Ordnung!": sagte sie leise und es war eigentlich nicht mal
gelogen. Bis auf das sie verschwieg das sie schwanger war, war wirklich alles in Ordnung.Wenn was ist kannst du mit mir reden! Ich liebe dich über alles!": flüsterte er und küsste sie leidenschaftlich.
Damian drehte sich um und verschwand. Als er ging drehte er nochmal seinen Kopf und lächelte verliebt. Kaum das er um die Ecke war, gingen bei Cassy die Schleusen auf. Ich zog sie schnell ins Zimmer und schob sie ins Badezimmer.
Ich begann ihre Wunden zu verarzten. Ich war mir sicher das sie nicht auf die Krankenstation wollte.
Leise schniefend saß sie vor mir.
"Ich will es ihm noch nicht sagen! Ich weiß selbst nicht was ich will! Ich
muss erst mal alleine damit klar kommen!": sprach sie leise und sah mich an ob ich Einwände dagegen hätte.Es war schwierig für mich, denn ich wollte sie auch nicht überfordern. Damian hätte ein recht darauf es zu erfahren, doch was würde es an der momentanen Situation ändern. Er hätte nach wie vor keine Zeit für sie und das würde beide Seiten stressen.
"Mach dir keine Sorgen! Wir machen erst nochmal einen Termin bei der Ärztin wie weit du bist und was es für Möglichkeiten gibt! Ich kenne mich jetzt auch nicht damit aus! Wir sagen es erst mal keinem!": sagte ich und drückte leicht ihre Hand.
Sie schien erleichtert zu sein und nahm mich in eine Umarmung.
"Ok! Wir machen einen Beauty Abend! Damian wird sowieso nicht vorher kommen!
Ich hol Knabbereien und du die Beautysachen! Wir machen es uns gemütlich!": bestimmte ich und Cassy lächelte mich dankbar an.So kam es das ich Chips, Gummibärchen und Schokolade zusammen kramte und wieder aufs Zimmer verschwand.
Es war ein schöner Abend. Ich konnte Cassy auf andere Gedanken bringen.
Dennoch viel mir auf, das sie öfters ihren Bauch streichelte.Ich war mir sicher das sie sich mit dem Gedanken einen Welpen zu haben arrangierte. Zusammen lagen wir im Bett als es leise klopfte. Damian steckte den Kopf rein und lächelte als er Cassy sah.
Verschlafen richtete sie sich auf, ließ sich von ihm hochheben und winkte mir zaghaft zu. Sie verließen das Zimmer und ich blieb mit meinen Gedanken alleine zurück.
Wann war der beste Zeitpunkt um es ihm zu sagen? Momentan war Damian zu sehr gestresst, um damit wirklich klar zu kommen. Ich nahm mir vor mit Cassy nochmal darüber
zu reden. Doch jetzt sollten sie erst mal die Zeit miteinander genießen.Mein Handy leuchtete auf und das Gesicht meines Mates sah mir entgegen.
Lächelnd nahm ich den Anruf entgegen.
Wir telefonierten bestimmt ne Stunde als ich einen gähnen unterdrücken musste und wir verabschiedeten uns mit einem Luftkuss. Ich wäre am liebsten zurück, aber Cassy brauchte mich jetzt dringender und in ein paar Tagen würde er sowieso her kommen. Denn dann würde das große Sommerfest steigen.
Mit diesem Gedanken schlief ich ein und träumte von meinem Mate, den ich bald wieder in meine Arme schließen konnte.
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Der Beta und die flüchtende Mate
WerewolfVor der Zukunft zu fliehen ist unmöglich. Die, die deine Eltern für dich vorgesehen haben schon. Cassiopeia wendet sich von ihrer Familie ab, um der arrangierten Ehe, die sie für sie vorgesehen haben, zu entfliehen. Einen Fuß vor den anderen zu set...