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Endlich ein neues Kapitel!! <3

Es tut mir sehr leid, dass ihr jetzt soo lange darauf warten musstet! Ich hatte in den letzten Wochen so unglaublich viel um die Ohren, dass ich kaum zum Schreiben gekommen bin. Aber jetzt geht es endlich weiter :-)

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen! <3
Eure Mary-Ann

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Ich war vollkommen überfordert. Das Erste, was ich gesehen hatte, als ich die Augen geöffnet hatte, waren die vielen grellen Lichter gewesen. Sie waren blau und erhellten die Nacht, denn eigentlich war es dunkel. Und sie blinkten. Es war beängstigend.

Und dann waren da noch Häuser. Das, was ich in den Bilderbüchern gesehen hatte. Sarah hatte erklärt, dass sie auch in so einem Haus lebte. Das machte mir Angst. So viele Häuser! Das bedeutete vermutlich auch viele Menschen! Waren wirklich in allen diesen Häusern Menschen? Wollten sie mir wehtun? Hatte Vater mich vor ihnen beschützt?

Mein ganzer Körper zitterte und ich klammerte mich verzweifelt an Julia. Ich wusste nicht, warum ich es tat, aber ich hatte zu große Angst. Alles war so verwirrend und schrecklich beängstigend! Julia war in dem ganzen Durcheinander das Einzige, was ich kannte. Aber was hatte sie jetzt mit mir vor? Würde sie mich zu meinem neuen Vater bringen? Würde er mich dann für alle meine Fehler bestrafen?

Ich durfte ihr nicht vertrauen! Sie hatte mich angelogen!

Doch bei jedem Geräusch klammerte ich mich wieder an sie. Mein Herz raste wie verrückt. Ich wusste einfach nicht, was jetzt passieren würde!

Julia sprach mit mir, aber ich verstand sie nicht wirklich. Ich versuchte, alles um mich herum im Blick zu behalten. Ich durfte nichts übersehen. War da jemand, der mir wehtun wollte? War mein Vater hier? Wer waren all diese Menschen, die um uns herum hin und her rannten? Es waren zu viele. Zu viele! Ich konnte nicht den Überblick behalten!

Da erkannte ich voller Entsetzen, dass wir uns einem großen Ding näherten. Einem Raum, in dem Licht war. Ich kannte diesen Raum. Nein. Nein! Ich wollte nicht in diesen Raum! Es war derselbe Raum, in den sie mich eingesperrt hatten, nachdem sie mich im Wald eingefangen hatten. Sie hatten mich gefesselt und Dinge mit mir gemacht, die mir jede Kontrolle über meinen Körper genommen hatten. Ich hatte mich nicht mehr bewegen können, hatte mich seltsam gefühlt. Zwei Männer waren bei mir gewesen und ich hatte schreckliche Angst gehabt.

Panisch schüttelte ich den Kopf, als Julia mich weiter zu dem Raum trug. Mein Herz klopfte laut und heftig, ich bekam kaum noch Luft.

„Was ist los, Emily?"

Verwirrt sah Julia mich an. Mein Blick wurde noch panischer. Sie hatte eine Frage gestellt, ich musste antworten! Aber die Antwort würde ihr bestimmt nicht gefallen. Würde sie mich dann bestrafen?

„Ich –" Mein Herz raste so schnell, dass ich kaum genug Luft zum Sprechen hatte. „Ich will nicht in den Raum", keuchte ich.

„In welchen Raum? Es ist alles gut, Emily! Ich bringe dich nur zum Krankenwagen, dann können die Sanitäter sich um dich kümmern."

„In den Raum", beantwortete ich gehorsam ihre Frage und zeigte mit zitternden Fingern dorthin.

„Den Krankenwagen? Aber Emily, da kann dir nichts passieren. Man wird dir helfen."

Mit jedem Schritt klopfte mein Herz noch schneller. Ich schnappte nach Luft. Nein. Nein! Ich wollte da nicht rein!

Mit einem Seufzen blieb Julia stehen.

„Okay Emily, keine Sorge. Wir bleiben erstmal kurz hier stehen. Beruhige dich, okay? Es ist alles gut. Ich bringe dich nicht zum Krankenwagen. Aber ist es in Ordnung, wenn ein Arzt kommt und sich kurz anschaut, ob es dir gut geht?"

Lost GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt