Kapitel 7

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Unzählige Augenpaare beobachteten mich mit kritischem Blick. Es war vielleicht 3 Sekunden her, dass ich aufgewacht war, da sah ich vor mir Suzie, Dustin, Max, Lucas, Will und Mike. Sie alle standen vor meinem Bett, den Mund tonlos zu einem „Oh" geformt.

„Kann ich euch helfen?" fragte ich nur genervt, da ich viel zu müde war um zu kapieren, was hier gerade vor sich ging. Neben mir erklang plötzlich ein lautes Brummen. Endlich begriff ich, was los war.

Eddie lag, einmal diagonal ausgestreckt auf meiner Matratze. Mit einem schnellen Blick stellte ich erstmal erleichtert fest, dass wir beide noch all unsere Klamotten anhatten. Eddie trug sogar noch seine Jeansweste. Nach einem weiteren genervten Brummer, schlug auch endlich er die Augen auf. Mit einem frechen Grinsen lächelte ich ihn an.

„Guten Morgen, Sonnenschein. Du wirst schon sehnsüchtig erwartet." sagte ich theatralisch und ehe ich mich versah, war Eddie in die Höhe geschnellt und saß aufrecht vor mir. „Fuck..." brachte er von sich, als auch er in die Augen der Kindergruppe vor uns starrte.

„Ähm.... stören wir?" fragte dann, nach einem kurzen Moment peinlichem schweigens, Dustin. „Fuck, Henderson, was wird das hier?" schimpfte Eddie. Er war definitiv kein Morgenmensch. „Wir wollten eigentlich nur fragen, ob du uns vielleicht nach Hause fährst, oder ob wir laufen sollen... Sorry, wirklich, falls wir gestört haben..." stammelte Dustin weiter und kratzte sich mit der Hand verlegen den lockigen Kopf.

Ich musste laut auflachen, so ahnungslos und peinlich berührt sahen alle Kinder und Eddie aus. Ich schwang mich aus meinem Bett, griff nach den Zigaretten von meinem Fensterbrett und machte mich auf den Weg in die Küche.

Ich hörte noch, wie Eddie begann wild drauf los zu stammeln, als Suzie mir die Treppe nach unten folgte. „Habt ihr.... habt ihr rumgemacht?" fragte sie und in ihrem Gesicht stand pures Entsetzen. „Nein, Suzie. Wir haben einfach nur noch ein bisschen geredet und dann sind wir eingeschlafen. Wie du siehst, haben wir beide auch noch Klamotten an." Suzie nickte knapp, schien aber immer noch etwas verwundert. „Aber trotzdem verstehe ich nicht, wieso ihr allesamt mein Zimmer belagern müsst." sagte ich mahnend, ehe ich die Kaffeemaschine anschaltete und begann, ein paar Teller zu suchen und auf dem Küchentisch zu verteilen. Angesichts der vielen Teller, sah Suzie mich abermals verwundert an.

„Du musst das nicht machen..." stammelte sie, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. „Wie sieht das aus, wenn deine Freunde nach Hause kommen und dann erzählen, sie hatten noch nicht mal was zum Frühstück?" sagte ich nur und öffnete den Kühlschrank, um den Tisch weiter zu decken. Ein Glück entschied ich mich gestern, in die Mall zu fahren.

Obwohl ich mir schwor, nie wieder die Mutterrolle in diesem Haushalt zu übernehmen, konnte ich nichts gegen den Drang unternehmen, ein großes, ausgiebiges Frühstück für Suzies Freunde aufzutischen. Vielleicht tat ich es auch unterbewusst, um sie von ihrem Schock zu erlösen, da sie wahrscheinlich was weiß ich für ein Kopfkino hatten, als sie Eddie und mich zusammen in meinem Bett fanden.

Ich begann gerade damit, Rührei in einer Pfanne zu verquirlen, als alle, einschließlich Eddie die Treppe runter stiefelten. „Boah, hammer!" rief Lucas und war der erste am Tisch. Ich sah, wie Suzie zufrieden und fast schon stolz strahlte und sofort überkamen mich kurze Glücksgefühle. Sie war vielleicht die nervigste Schwester von allen, aber sie glücklich zu sehen stimmte mich mehr als nur zufrieden.

Ich schlenderte, mit der mittlerweile zweiten Zigarette zwischen meinen Lippen, ins Wohnzimmer um das Radio anzustellen. Ich drehte es so laut, dass man es bis in die Küche hörte und machte mich weiter an die Arbeit, dass Frühstück vorzubereiten.

Eddie setzte sich irgendwann auch an den Tisch, nachdem er eine Weile an der Wand neben der Kücheninsel stand und sich das Gesicht rieb. „Kaffee?" rief ich ihm zu und er erhob sich gleich wieder, um mir mit seiner Tasse entgegenzukommen.

„Wieso machst du das?" fragte er ungläubig, ich zuckte nur mit den Schultern. Als wäre es vorherbestimmt, ertönte aus dem Radio plötzlich die ersten Takte von David Lee Roth's Song, Just like paradise. Ich wusste nicht wirklich, warum, aber urplötzlich überkam mich eine wahnsinnige, euphorische Laune.

Ich drehte mich schwungvoll zu Suzie um, welche mich bereits mit einem breiten Lächeln anstarrte, da begannen wir auch schon synchron mitzusingen.

„Rockin' steady, in her daddy's car, she got the stereo with the big guitars"  Suzie ließ ihre Hüfte im Takt wackeln und schnipste gleichzeitig mit Zeigefinger und Daumen. Neben ihr sah ich, wie Dustin aufgeregt in die Hände klatschte und mit einem breiten Lächeln zu Suzie schaute.

„I got the itch and a restless soul, she gone with the wind, gonna go for broke." sangen Suzie und ich weiter, während ich mich gleichzeitig um das Rührei kümmerte. Ich hörte, wie auch Max und Lucas sich anstecken ließen und ihre Teller mit Hilfe der Gabeln als Schlagzeug nutzten. Mike und Will, waren etwas verhalten, begannen aber auch langsam aber sicher, mit dem Kopf zu nicken.

„Girl, we've been meant for this since we were born, no problems now, the coast is clear, it's just the calm before the storm." sang ich lautstark weiter, während ich den anderen mittlerweile das Rührei auf den Tellern verteilte.

„This must be just like livin' in paradise, and I don't wanna go home, and I never wanna go." Wir wiederholten die Zeile noch einmal, ehe ich mich auch an den Tisch setzte und Suzie gespielt ernst in die Augen sah, ihre Hand griff und auf unseren nächsten Einsatz wartete.

Als hinge unser Leben davon ab, sangen wir die nächsten Zeilen so laut wir konnten.

„DIG IT, DIG IT, SUZIE, SUZIE, GIRL FOR CRYIN' OUT LOUD, YOU GOT ALL THE RIGHT MOVES, YOU MAKE ME EAT MY HEART OUT NIGHTLY."

Wir lachten alle, jeder nickte im Kopf mit oder verwandelte Teller oder Besteck in ein beliebiges Instrument um. Sogar Will und Mike konnten sich nicht mehr zurück halten und mich überkam die nächste Welle, aus puren Endorphinen. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber dieser kleine Moment fühlte sich verdammt gut an.

Nachdem das Lied irgendwann zu Ende war, Suzie das Radio etwas leiser gestellt hatte, begannen wir zu frühstücken. Mein Blick fiel auf Eddie. Er sah mich bereits, von der gegenüberliegenden Seite des Tisches an. Eine Haarsträhne hatte er sich um den Finger gewickelt und zwischen seine Lippen geklemmt, die andere Hand klopfte immer noch im Takt des nächsten Liedes, welches deutlich leiser als zuvor durch die Lautsprecher tönte, auf die Tischplatte vor ihm. Auf seinen Lippen hing ein ununterbrochenes Lächeln. Seine braunen Augen musterten mich, im Licht welches durch die Fenster schien, wirkten sie beinahe goldglänzend. Mein Herz hüpfte für einen kurzen Moment aufgeregt, ich wusste nicht wieso, aber Eddies Blick auf mir machte mich etwas verlegen.

Down for you - Fanfic EDDIE MUNSON x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt