Kapitel 16

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EDDIES POV

„Danke das das jetzt klappt." sagte Y/N, als sie sich auf den Beifahrersitz neben mir fielen ließ und ich den Motor meines Vanes startete. „Kein Ding. Dustin ist zwar ganz cool und Mike und Will eigentlich auch, aber alle zusammen sind eine ziemlich anstrengende Kombo." sagte ich mitfühlend und lächelte Y/N an.

„Was du nicht sagst. Ich hab keine Ahnung, wie ich das aushalten soll, wenn auch noch der Rest meiner Familie hier auftaucht." Sie fummelte eine Zigarette aus ihrem Beutel im Fußraum vor ihr raus und sofort stieg mir ihr angenehmer Duft in die Nase, als sie sich so rasch bewegte. Sie roch so gut, nach Blumen und frisch gewaschener Wäsche, dass selbst der Geruch von Nikotin, welcher sich im Auto verteilte als sie die Zigarette anzündete, ihren Duft nicht überdecken konnte.

Ich hielt ihr meine offene Hand rüber und sogleich steckte sie die brennende Zigarette zwischen meine Finger. „Wieviele Geschwister hast du eigentlich noch?" fragte ich dann.
„Mit Suzie sind es 6." sagte sie dann und zündete sich eine neue Zigarette an. „Also wenn ihr ein Gästezimmer oder so habt, ab Montag könnte ich das ziemlich gut brauchen."  Sie lachte etwas, doch es wirkte eher nicht so fröhlich.

„Du weißt schon noch, wo ich wohne, oder?" Anstatt mir zu antworten, zuckte sie nur mit den Schultern. Einen kräftigen Zug ihrer Zigarette später, sprach sie dann weiter. „Ich geb mich auch mit deinem Bett zufrieden. Aber ohne getragene Unterhosen zwischen der Matratze." Ich sah sie gespielt geschockt an und sie lachte laut auf. „Niemals, Darling. Für dich würde ich sogar Fenster putzen und all den Scheiß." Y/N verdrehte nur, immer noch lachend die Augen und blickte dann aus dem Fenster.

In meinem Trailer angekommen, steuerte sie wie selbstverständlich mein Zimmer an. Sie warf einen kurzen Rundblick hinein, sprang dann sofort aufs Bett und zog sich ihre Stiefel aus. Innerlich jubelte ich mir selbst kurz zu, dafür das ich gestern doch tatsächlich noch das Laken und die Bettdecke frisch bezogen hatte.

Sie ließ sich mit einem lauten Seufzer auf die Kissen plumpsen und kuschelte sich ein. Etwas unsicher, was ich tun sollte, lief ich in meinem Zimmer herum und tat so, als würde ich etwas suchen. „Du brauchst ein System Eddie." meckerte Y/N nach einer Weile. Ich drehte mich zu ihr und stemmte die Hände in die Hüften. „Mein System heißt: Was man sucht das findet man auch." Sie schüttelte lachend den Kopf und zog sich die Decke über, ehe sie die Augen zumachte.

„Bist du so müde?" fragte ich sie leise und kroch vorsichtig neben sie, darauf bedacht sie nicht aus Versehen zu berühren. „Manchmal hab ich so Tage, wo ich einfach nichts gebacken bekomme. Meistens immer am Ende der Woche, wenn ich all meine Kräfte für Schule und so'n Scheiß aufgebe." Sie zog die Knie unter der Decke an sich und streckte mir so, zwar bedeckt, ihren Hintern entgegen. „Wenn du willst, kannst du ruhig ein bisschen penn, ich weck dich dann später." sprach ich vorsichtig. Sie überlegte einen Moment, drehte sich dann zu mir und antwortete. „Kann ich mich an dich anlehnen?" Ich musste schlucken und beugte mich fragend zu ihr herunter, damit ich ihr Gesicht sehen konnte „Bist du krank oder so?" Meine Haare hingen in ihrem Gesicht und sie pustete sie echauffiert weg. „Nein, nur fertig, Eddie. Ich will nur nicht das du weiter ziellos durch's Zimmer tigerst, weil du sonst nicht weißt, was du machen sollst." Sie schloss wieder die Augen und ein kleines, selbstsicheres Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, da sie ganz genau wusste das sie mich durchschaut hatte.

„Na gut, aber verlieb dich nicht in mich. Ich bin nämlich ziemlich gut zum anlehnen." sagte ich und obwohl ich einen Witz reißen wollte, machte mein Herz einen kleinen Sprung, weil es genau wusste, das es sich eigentlich das Gegenteil davon wünschte. Y/N öffnete die Augen, nur um sie wie so oft schon zu verdrehen, ehe sie sich aufrappelte, ihren Kopf auf meinen Schoss bettete und sich die Decke um sie richtete.

Mein Herz schlug schnell und aufgebracht von dieser plötzlichen Nähe. In meinem Kopf überrollten sich schon wieder meine Gedanken und ich hoffte inständig, dass Y/N weder sie noch meinen schnellen Puls hören konnte.
Y/N atmete ruhig und beständig. Sie war mir so nah, dass ich zum ersten mal die vielen kleinen Sommersprossen ihrer Wangen wahrnahm. Aus Reflex griff meine Hand nach einer ihrer Haarsträhnen, um sie ihr aus dem Gesicht zu streichen. Erst als Y/N leicht lächelte, realisierte ich was ich gerade getan hatte. Schnell zog ich meine Hände zurück und schob sie mir im Sitzen unter meine Oberschenkel, um weitere unüberlegte Griffe zu vermeiden. „Alles ist gut, Eddie." flüsterte Y/N und mein Herzschlag beruhigte sich etwas.

Ich zog meine Hände wieder hervor, legte einen Arm um ihren Oberkörper und fuhr ihr mit der anderen vorsichtig durch die Haare. Es fühlte sich, komischerweise, absolut richtig an so zärtlich zu ihr zu sein.
Es dauerte nicht lang, bis Y/N auf mir einschlief. Und ich konnte nichts anderes tun, als sie jede Sekunde zu beobachten.

Ihr Schlaf schien leicht aber unruhig zu sein. Sie zuckte manchmal etwas oder verzog das Gesicht, wobei sich ihre Stirn in Falten legte. Ich zerbrach mir währenddessen die ganze Zeit den Kopf darüber, was zur Hölle hier los war. Alles mit Y/N fühlte sich so unglaublich normal an, allerdings nicht auf die langweilige Art und Weise.

Y/NS POV

„Aufstehen, Prinzessin..." Auf meiner Wange spürte ich, wie ein Finger zaghaft die Konturen meiner Wangenknochen entlang fuhr. Ich wollte die Augen noch nicht öffnen, zu sehr genoß ich die Zärtlichkeiten in meinem Gesicht. Wie von selbst, schmiegte mein Kopf sich in die Bewegung der fremden Hände.
„Komm schon, Sweetheart. Du musst echt aufstehen, sonst kommen wir zu spät." Ich murrte unzufrieden, drehte mich von den Händen weg und klammerte mich an einen Oberkörper, welcher auf der anderen Seite saß. Wie ein kleines Kind vergrub ich den Kopf in einem weißen, kuschligen Shirt und umgriff die darin sitzende Person.

Und dann schlug es wie ein Blitz in mich ein, als ich realisierte was ich hier gerade tat. Ich schreckte nach oben und sah geschockt zu Eddie, welcher mich ebenso entsetzt ansah und abwehrend die Hände hob. „Fuck, sorry..." stammelte ich nur und spürte wieder einmal die Hitze in meinen Wangen. „Alles gut, Prinzessin. Das war schon ziemlich süß." Eddie legte grinsend den Kopf schief und musterte mich, während er langsam seine Arme senkte. „Wenn du meinst." sagte ich kühl und streckte mich ausgiebig.

Ich hatte mich gerade tatsächlich in Eddies Schoss gekuschelt und kam ihm so nah, wie noch nie. Verdammte Müdigkeit. Ich kletterte aus dem Bett, richtete mein Shirt und meine Hose neu, ehe ich mich nach unten bückte und begann mir meine hohen Stiefel anzuziehen.

„Hast du gut geschlafen?" fragte Eddie hinter mir, während er langsam an die Kante seines Bettes robbte und sich ebenso streckte. Sein Rücken ließ ein lautes Knacken verlauten und ich fragte mich, ob ich wirklich die ganze Zeit auf ihm gelegen hatte. Sofort war ich mehr als wach, als ich realisierte, dass er mich wahrscheinlich die ganze Zeit beim schlafen beobachtet hatte.

„Schon. Und was hast du gemacht?" fragte ich unsicher, ohne mich zu ihm zu drehen. Stattdessen ließ ich mir mehr Zeit als üblich, um meinen anderen Stiefel anzuziehen.
„Oh, ich war damit beschäftigt einen Plan für die Eroberung der Weltherrschaft auszuhecken. Und natürlich ein Heilmittel gegen Krebs und sowas." Er zuckte mit den Schultern und grinste schelmisch, als ich mich wieder zu ihm wand.

„Haha. Du bist so witzig, Munson." Ich drehte mich wieder zum Spiegel, welcher über Eddies brauner Kommode an der Wand lehnte und versuchte etwas Ordnung in meine verzottelten Haare zu bringen. Mein Blick fiel auf die Wand daneben. An einem rostigen Nagel hing ein Paar Handschellen. Fuck. Sofort spielte sich ein Kopfkino in mir ab. Das Kribbeln in meinem Uterus bestätigte mir gleichzeitig, dass ich nichts dagegen einzuwenden hätte, diese mit Eddie zu benutzen. Fuck, fuck, fuck.

„Können wir?" sprach ich hastig weiter, in der Hoffnung Eddie hätte nichts mitbekommen. Doch meine Gedanken konnten sich immer noch nicht von der Vorstellung lösen, dass Eddie es mir wahrscheinlich, nach all meinen Vorlieben, richtig gut im Bett besorgen könnte.

Ohne auf eine Antwort zu warten, griff ich nach meinem Beutel neben Eddies Bett und stellte mich in die Tür seines Zimmer. Eddie sah mich fragend an, stand dann aber kurz darauf auf und streifte sich sein Shirt ab. Sofort zog sich wieder ein kitzelndes Stechen durch meinen Unterleib und ich wandte hastig den Blick von ihm ab.

„Du hast im Schlaf gesabbert." sprach er weiter, ich konnte sein freches Lächeln bildlich vor mir sehen, ohne ihn anzugucken. Er griff nach einem neuen Shirt, warf es sich über und schnappte, während er an mir vorbei ging nach meiner Hand, um mich mit sich zu ziehen.

Down for you - Fanfic EDDIE MUNSON x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt