Kapitel 47

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Nach der Bandprobe gestern Abend, war ich viel später als gedacht irgendwann wieder zu Hause angekommen. Das Haus war bereits dunkel gewesen und anscheinend hatten alle schon geschlafen. Eddie hatte ich, schweren Herzens und nach langer Diskussion, zu sich nach Hause geschickt. Obwohl ich nichts lieber getan hätte, als die Nacht mit ihm zu verbringen, hielt ich es für die richtige Entscheidung. Da ich meinen Vater gestern nicht gesehen hatte, wollte ich jegliche mögliche Auseinandersetzung mit diesem vor Eddie vermeiden.

Total widerwillig, hatte ich mich an diesem Morgen aus dem Bett gequält. Ich kam erst weit nach 0 Uhr nach Hause und hatte den schrillen Ton meines Weckers bereits mehrere Male zum schweigen gebracht, ehe ich irgendwann genug Überwindung aufbringen konnte, doch zur Schule zu gehen. Natürlich hatte die Schlummerfunktion meines Weckers mich nun wertvolle Zeit gekostet und so stand ich, etwas zerzaust und noch schlechter gelaunt, in einer meiner kurzen, schwarzen Shorts und einem meiner Def Leppard Bandshirts, vor dem riesigen Frühstückstisch in unserer Küche. „Können wir?" fragte ich so gleich in die Runde und wartete, dass Suzie, Sterling und Cornelius sich erhoben.

Zu meiner Überraschung, erhob Beth sich und kam einen Schritt auf mich. Mein Vater verharrte auf seinem Stuhl, er hatte mich noch nicht eines Blickes gewürdigt. Bevor ich darüber nachdenken konnte, ob das jetzt gut oder schlecht war, unterbrach Beth meinen inneren Monolog.
„Oh, Y/N, dein Vater und ich dachten, dass ich ab sofort deine Geschwister zur Schule und zurück fahren könnte. Du bist ja jetzt in deinem Abschlussjahr und da wäre es doch sinnvoll, wenn du dich nicht auch noch um die anderen kümmern müsstest, sondern dich ganz und gar auf die Schule konzentrieren kannst."
Meine Augen weiteten sich augenblicklich, bevor ich fast schon zornig die Stirn in Falten legte. Mein Blick huschte an Beth vorbei, die genau vor mir am Küchentisch stand und ich sah zu Suzie.

Sie blickte ebenfalls, völlig verwirrt und fragend zu mir. Anscheinend hörte auch sie diese Neuigkeiten zum allerersten mal. Sterling und Cornelius, jubelten begeistert. Anscheinend fanden sie Beth bereits super toll. Die beiden Quälgeister nicht länger chauffieren zu müssen, war nicht gerade etwas negatives. Doch nichtsdestotrotz, kam mir die Geschichte komisch vor.
Ich blickte wieder zu Suzie, die sich mit Zeige- und Mittelfinger die Brille über den Nasenrücken schob und anschließen auf ihre eigenen Finger starrte. Sie hatte etwas auf dem Herzen.

„Willst du mitkommen Suzie?" fragte ich schnell. Ich kenne meine Schwester besser als jeder, der hier gerade anwesend war und wusste, dass sie gerne etwas dazu sagen wollte, aber nicht wusste, wie. Eifrig nickte Suzie als Antwort, schnappte sich sofort ihren Rucksack der über der Stuhllehne hing und stürmte an mir vorbei, zu meinem Auto.
Ohne noch etwas zu sagen, tat ich es ihr gleich.

5 Minuten später, waren wir schon auf dem Weg zur Schule. Die Musik aus meiner Anlage war heute ziemlich leise, denn statt eines meiner Mixtapes zu hören, summte ich ununterbrochen meinen, oder unseren Song, den ich gestern mit Eddie und den anderen geprobt hatte.
„Wie findest du Beth?" riss Suzie mich aus meiner Träumerei. Schulterzuckend griff ich nach den Zigaretten neben mir.
„Komisch, irgendwie. Und du?" Ein paar weitere Sekunden blickte meine kleine Schwester stumm aus dem Fenster.
„Ich glaube, sie versteckt ihr wahres Gesicht noch. Ich meine, wieso will sie uns unbedingt zur Schule fahren? Also, wenn du sowieso den selben Weg hast. Das macht doch keinen Sinn, doppelten Sprit zu verbrauchen, wenn eh alle in ein Auto passen. Vor allem nicht bei den Preisen." Nachdenklich stimmte ich Suzie, stumm nickend zu.
„Abwarten. Aber egal was kommt, ich bin für dich da, ja?" Nach einer Weile, nickte nun Suzie stumm als Antwort und es dauerte nicht lang, bis wir an unserer Schule angelangt waren.

Bevor Suzie sich ihren Weg über den Parkplatz bahnte, schnitt ich ihr kurz noch einmal den Weg ab und zog sie in eine enge Umarmung. Sie schien zunächst etwas überrumpelt, doch es brauchte nicht lang, bis sie die Umarmung erwiderte und mich ganz fest drückte.
„Hab dich lieb, Suziemaus." sagte ich noch, ehe ich sie losließ und sie ihren Weg gehen ließ.

Down for you - Fanfic EDDIE MUNSON x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt