Kapitel 46

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Nach einer, fast schon hitzigen Diskussion mit Eddie, darüber das ich meine Mockingbird samt Gitarrenkoffer gerne die wenigen Meter von seinem Van bis zu Garteh's Garage, selber tragen würde, standen wir zu dritt in dem fensterlosen Raum. Jeff, welcher anscheinend den Bass spielte und Gareth, der Drummer standen bereis an ihren Instrumenten. Amüsiert beobachtete ich, wie Amy abermals rot anlief, als Gareth sie begrüßte.
Zu meiner Überraschung, wurde auch ich von den beiden überschwänglich freundlich begrüßt, was meine Sorgen, sie fänden es nicht ganz so toll, dass Amy und ich ihrer Probe beiwohnen würden, wenigstens etwas minderten.

Eddie war schon dabei, seine Gitarre am Verstärker anzuschließen. Es war nicht zu übersehen, wie liebevoll und zärtlich, fast schon als hielte er ein Neugeborenes im Arm, er mit seiner Warlock umging. Schmunzelnd beobachtete ich ihn dabei, wie er vorsichtig mit zwei Fingern über die Saiten fuhr. Ich platzierte mich, mit dem Rücken am Garagentor, im Schneidersitz auf dem Boden und winkte Amy zu mir.

„Bier?" rief Gareth, Amy und mir dann zu. Ich nickte sofort, während die rothaarige etwas verunsichert zu mir sah. „Ich trinke normalerweise nicht..." stammelte sie verlegen, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
„Nichts auf der Welt läuft doch normal ab." Entgegnete ich ihr und griff sofort nach den zwei Flaschen, die der Lockenkopf in seiner rot karierten Weste uns hinhielt. „Was ist wenn ich nach einer halben Flasche schon völlig betrunken bin?" fragte Amy, lehnte sich zu mir herüber, um sicher zu gehen ,dass nur ich sie verstehen konnte.
Ich schmunzelte. „Dann bring ich dich später nach Hause und pass auf dich auf. Du musst keine Angst haben, dass dich hier jemand verurteilt. Ob du betrunken bist und nüchtern bleibst." Ich kramte nach meinem Feuerzeug und öffnete mir eines der kalten Biere.

Als mein Blick noch einmal zu den Jungs huschte, stellte ich abermals amüsiert fest, wie Gareth's Augen auf Amy ruhten. Sie schien es gar nicht mitzubekommen, bis sie plötzlich nickte und sich das andere Bier schnappte.
„Wie mach ich das auf?" fragte sie. Ihre Stimme klang nun viel mutiger, selbstsicherer und die nächsten Minuten erklärte ich ihr lächelnd, wie man mithilfe eines Feuerzeugs eine Flasche öffnete.
Die ersten Schlucke nahm sie behutsam, während sie sich nach jedem erst einmal kurz schütteln musste.

Nachdem die Jungs ein paar Songs gespielt hatten, war mein Bier bereits leer. Eddie schien völlig in der Sache vertieft, doch nach jedem Song schaute er erwartungsvoll und breit lächelnd zu mir. Seine Freude war ihm anzusehen und ich genoss es wirklich, dass er sie mit mir teilen wollte.
„Hören wir das Wunderkind heute eigentlich auch noch?" rief Jeff irgendwann, nachdem die Jungs entschieden hatten, eine kurze Pause zu machen. Sie saßen nun alle neben uns auf dem Boden. Natürlich musste ich etwas nachhelfen, als Eddie sich prompt zwischen Gareth und Amy setzen wollte, zog ich ihn fordernd zu mir. Zunächst schien er nicht zu begreifen, was ich vorhatte, doch als er sowohl Amy's, als auch Gareth's roten Kopf begutachtete, schien er es zu verstehen.

Jeff's Frage hatte ich gar nicht wirklich wahrgenommen. Erst als Eddie mich mit sich auf die Beine zog, realisierte ich, was Jeff meinte.
„Ich weiß nicht Eddie..." stammelte ich nervös. „Das wird super, Prinzessin. Lass uns erstmal beide alleine spielen, ich glaube das wird einfach grandios." versuchte Eddie mich aufgeregt zu überreden. Seine Augen funkelten voller Vorfreude und dem noch breiteren Lächeln, konnte ich nun wirklich nichts abschlagen.

Im Handumdrehen, hatte Eddie bereits meine Gitarre am zweiten Verstärker angeschlossen. Nachdem ich mir den Gurt umgelegt hatte und zu meiner Kette griff, um das Plektrum davon zu lösen, sprang er mit hüpfenden Haaren herum.
„Hach, das wird der beste Tag meines Lebens!" rief er aufgeregt, ehe er sich seine Warlock wieder umhing und ebenfalls das Plektrum von seiner Kette löste. Selbst im schummrigen Licht der Garage, konnte man seine braunen Augen goldig schimmern sehen. Ein Lächeln schlich auf meine Lippen. Eddie so fröhlich und aufgeregt zu sehen, wie ein kleines Kind das sein Superhelden Idol zum ersten mal trifft, war der schönste Anblick seit langem.

Down for you - Fanfic EDDIE MUNSON x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt