Kapitel 1

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Diese Geschichte wird in der „Ich-Perspektive" erzählt. An Stellen mit Y/N kannst du deinen Namen/bevorzugten Namen einsetzen. Du bist in dieser Story Suzie Bingham's große Schwester. Im Laufe der Handlung treten viele Charaktere aus der Stranger Things Serie auf. Die Handlung und manche Hintergründe der genannten Personen sind dabei frei erfunden, sowie dein eigener Charakter und es sollten daher eigentlich keine wirklichen Spoiler vorkommen. Viel Spaß!



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„Suzie, ich schwöre dir, wenn du nicht gleich wieder im Auto sitzt, fahre ich ohne dich weiter."

Es liegen noch 2 Stunden Autofahrt vor uns. Wie soll ich das bloß überleben? „Ich komme ja schon!" rief Suzie. „Ok mein Dusty-Bär, wir sind in 2 Stunden da und dann..." Suzies Walkie Talkie gab nur noch ein nervenbetäubendes Rauschen von sich. „Ach, Mist verdammter!" schrie sie genervt, als sie sich wieder auf den Beifahrersitz fallen ließ. „Kannst du bitte, BITTE an der nächsten Abfahrt noch einmal halten? Ich muss doch Dusty erzählen das wir..." - „Vergiss es." Fuhr ich sie an, drückte meinen Fuß auf das Gaspedal und fädelte mich wieder in den Verkehr der Landstraße ein.

Meine kleine Schwester war durch und durch ein Nerd. Jetzt hatte sie auch noch einen Freund, einen mit dem sie seit gut einem Jahr nur per Walkie Talkie Kontakt hatte. Absurder konnte mein Leben und die darin wohl oder übel enthaltenden Menschen gar nicht mehr werden. „Okay hör mal, ich kann nicht alle Nase lang anhalten. Das geht auf den Sprit und du willst doch schnell in Hawkins sein, oder?" sprach ich versucht beruhigter weiter. Mir war aufgefallen, dass ich ziemlich harsch zu Suzie gewesen sein muss, da sie seitdem sie wieder im Auto sitzt, stumm aus dem Fenster schaute. „Weißt du, Y/N, ich freue mich wirklich das wir nach Hawkins ziehen. Und eigentlich habe ich mich auch gefreut, dass wir beide ein paar Tage vorher da sind, als Dad und die anderen. Und eigentlich fand ich auch die Vorstellung cool, dass du nun endlich meinen Dusty-Bär kennen lernst, aber mittlerweile denke ich das das keine gute Idee mehr ist. Nicht, dass du ihn noch vergraulst." Suzie rappelte sich selbstbewusst im Sitz neben mir auf und verschränkt die Arme vor der Brust, das Walkie Talkie immer noch fest mit der einen Hand umklammert.

„Ich hatte mich auch gefreut, Suzie. Ich freue mich auch ehrlich, dass du so happy in Love mit deinem Dusty Hasi bist. Aber ich will einfach nur ankommen und meine Ruhe haben, okay?" versuchte ich sie weiter zu beruhigen. Das letzte, was ich jetzt gebrauchen könnte, war eine heulende Suzie neben mir. „Bär." Raunte sie zurück. „Was?" - „Es heißt, Dusty-Bär und nicht Hasi. Fahr einfach weiter und bring mich in einem Stück nach Hawkins." Wow. Diese Pubertierende Mistkrücke würde mich irgendwann noch völlig aus der Haut fahren lassen, dessen war ich mir sicher.

Nichts destotrotz konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Sie war mittlerweile so schlagfertig geworden, nach all den Sachen, die in Utah passiert war, sah ich mich ab und zu sogar in ihr wieder. Tief in mir, wusste ich, wie unglaublich stolz ich auf sie war. Aber eben auch, dass sie für immer meine kleine Schwester bleiben würde, für die ich durch jedes Feuer gehen würde.

„Kannst du Dad anrufen? Sagst du ihm das wir angekommen sind?" schrie Suzie mir zu, während sie die Treppe in unserem neuen Haus nach oben sprintete. Nach weiteren 2 Stunden qualvollem Stop- und Go Verkehr, waren wir nun endlich in unserem neuen Haus angekommen. Es war riesig und ich fragte mich wirklich, wie Dad sich das hier leisten konnte. Aber eigentlich, war es mir auch egal. All die Jahre habe ich alles stehen und liegen gelassen, um mich irgendwie um meine Geschwister kümmern zu können. Und nicht ein einziges Mal habe ich von unserem Vater dafür auch nur einen Funken Anerkennung, geschweige denn ein Dankeschön zuhören bekommen.

Genervt griff ich zum Telefon, welches an der Küchenwand hing und zog den Hörer samt erstaunlich langer Strippe zur Kücheninsel. Ich lies mich auf den danebenstehenden Hocker fallen und wählte unsere alte Telefonnummer in Utah. „Mr. Bingham hier" meldete sich mein Vater schon nach dem zweiten Klingeln. Na klar. Wie sonst auch muss er bestimmt in seinem Arbeitszimmer sitzen, mit mindestens ein Dutzend Zigaretten und Whiskeygläser intus.  „Y/N hier. Wir sind angekommen." „Oh, sehr schön Y/N! Vielen Dank, ich hoffe ihr hattet eine angenehme Fahrt. Ich hoffe auch, dass es euch wirklich nichts ausmacht das ich erst in ein paar Tagen nachkommen kann. Du weißt ja, Cornelius und Sterling haben noch ihre Schulaufführung und - „ - „Jup." Unterbrach ich ihn nur und legte auf. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie mein Vater dies erst nach wenigen weiteren belanglosen Ausreden seinerseits mitbekam und ließ den Hörer mit einem Lächeln fallen.

Ich rutschte im Stuhl weiter nach unten und holte meine Packung Zigaretten aus der Hosentasche. Gerade als ich mir genüsslich eine anzünden wollte, sprang Suzie die Treppe hinunter. „HEY, du darfst hier nicht rauchen!" schrie sie, als sie mit hastigen Schritten zu mir eilte. „Und? Willst du Dad anrufen? Der ist bestimmt noch in der Leitung und hat nicht mal mitbekommen das ich aufgelegt habe." Die Kappe meines Zippo Feuerzeugs schnellte nach oben und mit einem Klicken brachte ich meine Zigarette zum Brennen. „Ach man, Y/N." Suzie lies sich auf den Hocker neben mir nieder. Ihre Brille rutschte ihr beinahe vom Nasenrücken, als sie den Kopf nach unten hängen lies. Nervös spielte sie mit ihren Fingern herum.

„Was willst du, Suzie?" Ich kannte diesen Anblick nur zu gut. Irgendwas will sie. „Naja also, wir sind ja jetzt hier und ich habe auch schon mit Dustin gesprochen und irgendwie hat er eine Überraschung für mich geplant. Ich soll so schnell es geht zur Schule kommen und..." „Alles klar. Aber dann war es das mit dem Taxi spielen. Ich bringe dich hin und hole dich um 8 Uhr wieder ab." Unterbrach ich sie, in der Angst noch mehr Details über den Wortaustausch zwischen ihr und ihrem kleinen, ebenso nerdigen Freund hören zu müssen. Suzie sprang vom Hocker und mit einer Umarmung auf mich zu. Sie hatte so viel Schwung, dass wir beide beinahe das Gleichgewicht verloren. „Schon gut. Aber ich guck mir deinen Dusty-Hasi vorab erstmal genau an. Nicht, das er doch so ein Mitte vierzig jähriger Idiot mit Bierbauch und langen Haaren ist." Suzie willigte ein, verdrehte allerdings die Augen und machte sich mit dem breitesten Lächeln überhaupt auf den Weg zu meinem Auto.

Down for you - Fanfic EDDIE MUNSON x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt