Kapitel 11

837 53 1
                                    

Y/N'S POV


Ich spielte AC/DC's Thunderstruck etwa bis zur Hälfte, ehe ich die Klänge der Fender in meiner Hand immer etwas leiser werden ließ, um sie schlussendlich ganz verstummen zu lassen. Ich wusste nicht so recht, was ich nun tun sollte, oder wohin ich schauen sollte. Vor lauter Aufregung, begann ich mit den Zähnen an meiner Unterlippe rumzuknabbern. Etwas verlegen, erhob ich dann meinen Blick. Ohne es zu kontrollieren, traf ich direkt Eddie's Augen. Obwohl er etwas weiter von mir entfernt saß, in der hintersten Reihe, konnte ich das Braun seiner Iris erkennen. Sein Mund stand offen, seine Blick schien beinahe entsetzt. Schnell huschte mein Blick über die anderen Schüler. Die Blonde, welche dachte sie hätte mich vorführen können, wippte mit ihrem überschlagenem Bein und starrte auf ihre Fingernägel, pulte etwas daran herum und verdrehte anschließend genervt die Augen. Die Mädels hinter ihr, sahen mich mit aufgerissenen Augen an. Sowie fast alle anderen im Raum, einschließlich Mr. Henry.

Die Hitze in meinen Wangen brachte mich beinahe zum überkochen. Ich musste mich bewegen, also fummelte ich an meiner Kette herum, um das Plektrum wieder zu befestigen. Mr. Henry war der erste, der seine Sprache wiederfand.

"Miss Bingham, ich weiß nicht was ich sagen soll. Das war... weltklasse!" Aufgeregt klatschte er in die Hände, sowie er es auch die ganze Zeit während ich gespielt hatte, getan hat. "Ich will, nein ich muss unbedingt noch mehr hören! Was können sie denn noch spielen, Miss Bingahm?"

Wieder merkte ich das aufgeregte Kribbeln unterhalb meines Magens. Echt jetzt, noch etwas? Meine Handflächen wurden immer schwitziger. "Ähm... also hauptsächlich spiele ich eher Rock oder Metal, aber auch ein paar Balladen... also, kommt drauf an, was sie hören wollen." Ich sah Mr. Henry beim reden nicht an, sein überschwängliches Lächeln war mir dann doch etwas zu viel. "Was immer sie wollen, Miss Bingham. Vielleicht, etwas popigeres?" Ich nickte nur knapp, das käme mir tatsächlich ganz gelegen. Ich entschied mich für "The Passenger" von Iggy Pop, da die Chords nicht wirklich aufregend oder doll abwechslungsreich waren. Perfekt für meine schwitzigen Hände. "Also, das sind ja nicht viele Griffe, aber ich würde es halt so spielen..." sagte ich, in der Hoffnung mich würden nicht alle verstehen und begann zu spielen.

Ich spielte, etwa eine halbe Minute und ließ dann die Gitarre wieder verstummen. "Wahnsinn! Das ist einfach nur hammer! Sie spielt viel besser als unser Gitarrist!" rief dann plötzlich ein Junge vor mir. Er saß in der ersten Reihe und musste der Schulband angehören. "Du solltest unbedingt bei uns mitmachen! Kannst du auch singen?" Ich spürte wieder die Hitze, meine Augen weiteten sich. Um mir nichts anmerken zu lassen, stand ich schnell auf und begann, die Gitarre wieder wegzupacken. "Oh nein, nicht wirklich.." stammelte ich nur, ich hoffte niemand würde weiter nachfragen und ich nicht auch noch vor all den Leuten hier singen müssen.

Ohne das Mr. Henry mich abhalten konnte, stieg ich von der Bühne und schummelte mich zwischen den anderen Schülern hindurch, zurück zu meinem Platz. Eddie, auf dem Stuhl neben meinem, sah mich immer noch mit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund an.

"Wahsinn..." sagte er nur leise, löste den Blick nicht von mir. Ich duckte mich etwas in meinem Stuhl und starrte auf meine Hände.

"Miss Bingham, ich kann sie nicht zwingen aber sie wären die beste Bereicherung unserer Schulband seit langem. Bitte überdenken sie doch, ob sie uns nicht beitreten wollen." rief Mr. Henry und ich hörte die Blonde von vorhin verächtlich schnauben.

Noch nie in meiner ganzen Schulzeit, habe ich das Klingeln der Pausenglocke so vergöttert, wie jetzt. Das Echo des schrillen Tons, war noch nicht mal ganz verstummt, da stand ich schon auf den Beinen, meinen Rucksack auf den Schultern.

Als erste verließ ich den Raum und steuerte, in der Hoffnung ich würde mir den Weg gemerkt haben, den Platz an welchen Eddie mir vorhin gezeigt hatte. Ganz, ganz dringend, brauchte ich jetzt etwas Nikotin.

"Y/N, warte doch!" rief dieser mir schon hinterher, ehe er mich mit großen Schritten eingeholt hatte. Sobald er neben mir stand, ging es auch schon los. "DAS. WAR. HAMMER. Ich muss dich unbedingt öfter spielen hören! Wir sollten auch mal zusammen spielen, ich hab eine Band mit Gareth und -" Meine Hand pfiff in sein Gesicht und drückte sich auf seinen Mund. Seine Augen weiteten sich augenblicklich und sahen mich verwirrt an. "Eddie, ich will in keine Band, ich will auch nicht vor anderen Leuten spielen. Ich spiele für mich, weil ich es liebe, aber ich will dabei verdammt noch mal meine Ruhe haben. Und jetzt halt die Klappe, bevor ich dich kastriere." Mit eine warnendem Blick, zog ich langsam meine Hand aus seinem Gesicht zurück.

"Rauchen?" fragte Eddie dann, nach kurzen Momenten die wir uns einfach nur ansahen. Ich immer noch mit einem warnendem Blick, Eddie mit aufeinandergepressten Lippen. "Ja, sehr, sehr gerne." sagte ich angestrengt, wand mich ab und lief los. "Andere Richtung, Prinzessin." rief Eddie mir nur hinterher und mit einem Augendrehen, machte ich kehrt und lief eilig an Eddie vorbei. Dieser lachte, trottete mir dann hinterher.



Down for you - Fanfic EDDIE MUNSON x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt