-Louannes Sicht-
Ich hatte Severus noch nie so lachen gesehen, wie eben in diesem Moment. Zugegeben Luc so zu beschreiben war schon witzig, aber es war nun einmal die Wahrheit. Severus sah nachdenklich aus dem Fenster bei meiner Frage und musterte mich danach durchdringlich.
„Wir können uns gemeinsam im Labor verstecken und das was wir diese Woche gemeinsam theoretisch gelernt haben, praktisch noch einmal durch machen." Schlug er vor und sah mich schon fast flehend an. Wie sollte ich da nein sagen? Zaubertränke war jetzt nicht unbedingt mein Lieblingsfach, ich verzweifelte darin schon fast, wäre da nicht André der mir nach dem Unterricht noch einmal alles erklärte.
„Ich habe dich vorgewarnt. Ich bin miserabel in diesem Fach." Meinte ich und biss mir auf die Lippen.
„So schlimm wird es schon nicht werden. Immerhin steht das Haus noch."
„Reichen die Zutaten dafür noch aus?" fragte ich stirnrunzelnd. Severus hatte sich meist den halben Tag lang im Labor aufgehalten, da Fiona der Auffassung war, ich sollte schlafen um schnellstmöglich wieder auf die Beine zu kommen. Das faul herumliegen, wie sie es nannte, würde mir schaden.
„Lucius hat Nachschub mitgebracht vor zwei Tagen." Antwortete Severus mit einem auffordernden Blick in Richtung Tür. Warum hatte ich auch gefragt? Jetzt musste ich da durch, allerdings hatte Severus schon genug für mich getan in den letzten Tagen, also nahm ich es liebend gern in Kauf, dass er mich womöglich quälen würde, oder ich ihn, dass konnte man jetzt sehen, wie man wollte. Mehr oder weniger freiwillig folgte ich Severus ins Labor und hörte ihm aufmerksam zu. Irgendwo war die Situation schon witzig. Severus saß in seinem Sessel und erklärte den einfachsten Erkältungstrank bis ins kleinste Detail. Seine Begeisterung dafür war förmlich spürbar, seine Augen funkelten bei jedem Wort, das er sprach, dass es schon fast niedlich war. Okay Moment hatte ich gerade...oh Merlin. Nein, nein, ich finde das nicht niedlich. Okay, ein klein wenig niedlich war es schon. Verdammt noch eins! Es war zum dahinschmelzen, wie er sprach und dabei in seiner ganz eigenen Welt versank. Resigniert seufzte ich, es hatte wohl wenig Sinn mit mir selbst darüber zu streiten, ob Sev niedlich war oder nicht.
„Langweile ich dich?" Schlagartig holte mich Severus Stimme aus meinen innerlich Disput.
„Nein keineswegs. Sprich weiter." Meinte ich hastig und versuchte mich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren. Danke Luc, ich hielt mich konsequent von allen Jungs fern, mit der Ausnahme von André und was macht mein Bruder? Schleppt ein männliches Wesen hier an in das ich mich, so wie es aussah, immer mehr verknallte. Ganz toll!
„Lou?"
„Hmmh?" Murmelte ich abwesend.
„Wo bist du mit deinen Gedanken."
„Schwarzhaarig und ganz niedlich."
„Was?" Verwirrt sah ich Severus an.
„Entschuldige was hast du gesagt?" fragte ich verlegen und hoffte es wäre nichts Wichtiges gewesen.
„Wo du mit deinen Gedanken bist, allerdings hat mich deine Antwort gerade verwirrt." Antwortete leicht lächelnd.
„Ähm...was genau habe ich gesagt?" hakte ich nach. Oh Merlin Louanne wie tief willst du dein Grab noch Schaufeln.
„Schwarzhaarig und ganz niedlich." Okay, das wars, wo ist das Loch, dass einen verschluckt? Lass dir was einfallen Louanne, und zwar schnell, bevor ihm auffällt das du ihn damit gemeint hast.
„Andrés Kniesel ist Schwarzhaarig und ganz niedlich." Meinte ich und biss mir auf die Lippen. André hatte nicht einmal einen Kniesel.
„Aha, wie kommst du von einem Erkältungstrank auf einen Kniesel?" bohrte Severus nach. Was wird das, ein Kreuzverhör? Ich konnte noch nie gut lügen und was Besseres war mir in diesem Augenblick nicht eingefallen.
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Entre ombre et lumière
FanfictionEine scheinbare Freundschaft, durchwoben von verborgenen Banden, und eine Geschwisterliebe, die sich gegen die Dunkelheit erhebt. Zwischen Licht und Schatten erstreckt sich ein Leben, geprägt von einer Liebe, die auf die Probe gestellt wird. Die Fra...