Short Life

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-Louannes Sicht-

Das Severus nicht gleich am ersten September hierher komm würde, war mir von Anfang an klar gewesen. Aber mittlerweile war Oktober und bis auf ein paar Bilder hatte er Elouan noch nicht gesehen. Ich vermisste nicht nur Severus, sondern auch Sundancer, allerdings stand dieser auf dem Dumont Anwesen und ich hatte keine große Lust darauf meinem Vater in die Arme zu laufen. Nur um mir wieder an den Kopf knallen lassen zu können, wie dämlich ich gewesen sei, dass ich mich schwängern hatte lassen. Ja, vielleicht war der Zeitpunkt alles andere als passend gewesen, aber es war nun einmal passiert und ich konnte es nicht mehr ändern. Severus würde erst in frühestens vier Jahren zu uns nach Frankreich ziehen, aber Elouan deswegen herzugeben war keine Option für mich. Also war ich hier unter gekommen in Saint-Malo. Lucius tauchte nur während der Sommerferien hier auf, also war die Gefahr mehr als gering das er von unserer Beziehung und Elouan erfahren würde. Es war ungewohnt wieder völlig alleine zu sein, nachdem André es geschafft hatte Sophia anzunehmen, auch wenn er immer wieder mit der Kleinen vorbeikam. So war ich am Ende des Tages alleine mit meinen Sorgen um Severus und mit Elouan, den ich kaum ablegen konnte. Die letzten Wochen hatten mich ausgelaugt, ich fühlte mich schwach, aber ich konnte dies nicht zu lassen ich musste da sein für Elouan. Ihn bei einer Hauselfe abzuschieben, kam für mich nicht in Frage. Es kostete mich jegliche Überwindung etwas zu Essen, denn Hunger verspürte ich kaum, aber es musste sein. Langsam ging ich die Treppen hoch in das Kaminzimmer, wo ich neunzig Prozent des Tages damit verbrachte die Fotoalben der letzten zwanzig Jahre anzusehen. Ich warf einen Blick aus dem Fenster, mit der leisen Hoffnung Severus würde vor den Toren auftauchen, aber dem war nun einmal nicht so. An manchen Tagen viel es mir schwer überhaupt daran zu glauben, dass Severus wieder kommen würde. Ein enttäuschtes seufzen verließ meine Lippen. Es wäre auch zu schön gewesen. Mir stockte der Atem als plötzlich vor den Toren des Anwesens ein Mann auftauchte. Nur nicht jener auf den ich seit Wochen wartete. Ich würde ihn unter einer Million Menschen wieder erkennen. Niemand den ich kannte hatte solch weißblonden Haare wie mein Bruder.
„Madre.", fluchte ich leise und sah panisch auf das Bündel in meinen Armen.

„Louanne?!" Ich konnte Elouan nicht mehr versteckten, tief atmete ich ein und wieder aus. Zwang mich ruhig zu bleiben und starrte auf die Tür, die sich eben in diesem Augenblick öffnete.

-Lucius Sicht-

Ich war mehr als nur wütend auf Gaël. Was bei Salazar Slytherin war in ihn gefahren, dass er es geschafft hatte, dass Louanne seit Wochen nicht mehr zuhause war. Da ich sie nicht in Hospital finden konnte, vermutete ich das Louanne hier war. Die letzte Möglichkeit wäre in Hogwarts bei Severus, wobei ich dies bezweifelte. Ich riss die Tür auf und binnen Sekunden war sämtliche Wut verraucht. Verwundert sah ich auf meine Schwester und das Baby, dass in ihren Armen friedlich schlief.

„Luc was machst du hier?" Ihre Stimme zitterte leicht. Angst spiegelte sich in ihren sonst so strahlenden Augen wider. War ich wirklich so ein arschloch als Bruder das sie Angst vor mir hatte und mir obendrauf noch verheimlichte das sie schwanger gewesen war?

„Ich war in Avignon, Chloé sagte du wärst seit über einem Monat nicht mehr Zuhause gewesen und lässt keinen an dich ran. Was ist los Kleines, außer dass du offensichtlich Mutter geworden bist?", fragte ich und musterte sie besorgt.

„Gaël.", murmelte sie kaum hörbar und versuchte meinen Blicken auszuweichen.

„Er wirft dir einen Fehler, vor den er selbst vor dreiunddreißig Jahren begangen hat. Liege ich richtig?", bohrte ich nach und strich sanft über die Wange meines Neffens. Louanne nickte kaum merklich und fing schließlich an zu erzählen was im Hause Dumont seit bekannt werden ihrer Schwangerschaft vor sich gegangen war. Die Wut kehrte erneut zurück, nur um so viel stärker als davor und vermischte sich mit Hass. Ich zog Louanne in meine Arme, versuchte auf diese Weise sie wieder zu beruhigen. Es versetzte mir einen sich ins Herz meine Schwester so zu stehen. Warum war nicht schon viel früher auf die Idee gekommen hier her zu kommen? Vielleicht hätte ich ihr helfen können.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt