-Lucius Sicht-
Neues Jahr, neues Glück, das würden wohl die meisten sagen, am Neujahrstag. Aber das neue Jahr fing genauso grausam an, wie das alte geendet hatte. Narcissa schlief zu meinem Glück bereits tief und fest und bekam so meine Heimkehr nicht mit. Der Jahreswechsel wurde natürlich gebührend gefeiert, so würden es die meisten unter uns bezeichnen. Ich hatte es Großteiles geschafft den Aufgaben zu entkommen, mit dem simplen Vorschlag wache zu halten und Alarm zu schlagen, sollten die Auroren auftauchen. Das Los, das ich allerdings gezogen hatte, war nach deren „Feier" die Leichen verschwinden zu lassen. Ein grauenvoller Anblick, an den ich mich wohl niemals gewöhnen werde. Ich schlich mich hoch in mein Gemach und rief nach Eloy, meines Wissens nach müsste er bei Severus sein. Keine zwei Sekunden später stand er vor mir und sah mich ängstlich aus seinen blauen Glubschaugen an.
„Wie geht es ihm?", hakte ich nach, während ich mich entkleidete und mich unter die Dusche stellte. Das Wasser war angenehm warm, es löste die Verspannungen und ließ die Schmerzen des Cruciatus allmählich verschwinden. Eloy druckste herum und fing an ihm Kreis zu laufen, bevor er tief Luft holte und endlich anfing zu sprechen:
„Sein Vater ist ausgerastet kurz vor Mitternacht. Master Snape hat einige Verletzungen davongetragen, die Eloy geheilt hat, so wie Master Malfoy Junior es ihm befohlen hat."
„Da ist noch etwas?", meinte ich.
„Master Snape wollte fliehen, als die Schreie seiner Mutter immer lauter wurden. Er sagte so hätte er sie noch nie schreien hören. Nur deshalb hat sein Vater ihn erwischt und laut seiner Aussage härter bestraft als jemals zuvor.", piepste er ängstlich.
„War es schlimmer, als das was du kennst?", bohrte ich weiter und lehnte den Kopf gegen die kühle Fliesenwand.
„Eloy kann es nicht beurteilen Sir. Der Master hat früh gelernt, sämtliche Qualen die sein Vater ihm zugefügt hat still zu ertragen, anders als der Junge. Seine Schreie waren fürchterlich.", antwortete er verzweifelt und ließ seine Ohren hängen.
„Schaffst du es Severus hierher zu bringen und bevor der Tag anbricht zurück zu bringen?"
„Das ist äußerst riskant Sir."
„Das ist mir durchaus bewusst, nur würde ich mir gerne selbst ein Bild von seinem Zustand machen.", zischte ich leise, woraufhin er nur knapp nickte und verschwand. Schnell sprang ich aus der Dusche und zog mir frische Kleidung an. Eloy tauschte zehn Minuten später mit Severus auf, der mich mit einem gequälten Lächeln ansah.
„Sagte Louanne nicht du solltest dich nicht in Schwierigkeiten bringen?", fragte ich ruhig und musterte ihn von oben bis unten.
„Ich weiß, aber diese Schreie waren grauenvoll. Ich konnte es nicht mehr ertragen Luc.", murmelte er verlegen und senkte den Blick.
„Warum hast du nicht Eloy zu mir oder zu Gaël geschickt?", hakte ich nach.
„Lou geht es doch selbst nicht gut."
„Was genau meinst du?"
„Gawain, er starb in der Nacht auf Weihnachten.", antwortete er betroffen.
„Davon wusste ich nichts.", flüsterte ich und rieb mir angestrengt die Nasenwurzel.
„Eloy war ein paar Mal auf dem Dumont Anwesen. Es ist leer.", brachte Eloy ein.
„Leer?", fragten Severus und ich gleichzeitig.
„Als Eloy der Lady das Geschenk von Master Malfoy Junior brachte, war ein Mann bei ihr. Sie nannte ihn Frank."
„Bunétt.", hauchte ich und zog die Stirn in Falten. Frank Bunétt war einer der fachkundigsten Heiler was magische Seuchen betraf und meines Wissens nach einer der wenigen Freunde von Gaël. Soviel hatte ich im Sommer herausgefunden, aber was machte Frank auf dem Dumont Anwesen.
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Entre ombre et lumière
FanfictionEine scheinbare Freundschaft, durchwoben von verborgenen Banden, und eine Geschwisterliebe, die sich gegen die Dunkelheit erhebt. Zwischen Licht und Schatten erstreckt sich ein Leben, geprägt von einer Liebe, die auf die Probe gestellt wird. Die Fra...