Jar of Heart

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-Louannes Sicht-

Gedanklich war ich bei Severus und seinem ersten Hogsmeade Wochenende. Ich hoffte wirklich, dass es etwas Schönes war und nicht in einem Desaster endete. Wenn Lucius hierher kam, dann dürfte Sev wohl mit Lily das kleine Dorf besuchen gehen, was mich zugegebenermaßen ein klein wenig störte. Es gab Tage in dieser Woche, wo ich immer wieder darüber nachdachte die Schule zu wechseln. Der Vorfall im Unterricht hatte sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule vorbereitet. Sie zerrissen sich darüber die Mäuler. Das Ganze ging so weit, dass einige sogar die Behauptung aufstellten, dass nicht Gaël Dumont mein Vater war, sondern ich die Enkelin von Grindelwald und meinen richtigen Vater im Kleinkindalter ermordet hatte. André wusste mittlerweile wer Lucius war und half mir die Tage meine Angst zu bekämpfen, auch wenn dies hieß mich ihr jeden Tag aufs Neue zu stellen, bis ich es schaffte meinen Irrwicht ansatzweise lächerlich zu machen. Es würde nicht reichen um diesen zu verjagen, aber es war ein Anfang.

„Nain, wir sehen uns beim Abendessen. Papa kommt gleich.", verabschiedete sich André und umarmte mich kurz. Hogwarts hatte das Privileg einmal im Monat das Dorf zu besuchen, während wir nach Hause durften. Allerdings hatte ich dies noch nie genutzt. Was wohl daran lag das Papa im Hospital wohnte. Ich ging noch einmal hoch in mein Zimmer, überprüfte mein Aussehen und sah bedrückt auf mein Kopfkissen. Chouchou fehlte mir, aber die hatte es bei Sev mindestens genauso gut wie hier. Kurz schüttelte ich den Kopf, schob sämtliche Bedenken und Sorgen in den Hintergrund, bevor ich mich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt machte. Eigentlich hätte ich Luc die Kette selbst geben können, aber da wusste ich noch nicht, dass er nach Frankreich kommen würde. Ich betrat gerade die Lichtung, als ich einen leisen Knall hörte. Leicht lächelnd sah ich zu meinem Bruder, der offensichtlich nicht alleine gekommen war.

-Severus Sicht-

Ich hatte kaum etwas gegessen was wohl daran lag das ich extrem nervös war. Auf dem schnellsten Weg, vor allem aber ungesehen machte ich mich auf den Weg zum Eberkopf.

„Schön dich zu sehen. Wir machen einen Ausflug.", begrüßte Lucius mich kühl und hielt mir seinen Arm entgegen. Er machte einen besorgten Eindruck, was mich binnen Sekunden noch nervöser machte als ich so schon war. Mit zitternden Fingern umklammerte ich seinen Arm, als ich im nächsten Moment auch schon den Sog der Appartion spürte. Verwundert sah ich mich um.

„Wo sind wir?", fragte ich immer noch leicht benommen und versuchte mir die Übelkeit nicht anmerken zu lassen.

„In Südfrankreich. Hat Louanne dir geschrieben?", antwortete er leise und sah mich fragend an.

„Erst gestern kam ein Brief von ihr.", murmelte ich und erzählte Lucius von dem Inhalt. Kurz hielt ich inne und suchte das kleine Kästchen mit der Kette in meiner Hosentasche. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen als er dieses öffnete.

„Da kommt sie schon.", schmunzelte er und zeigte in Richtung eines Baumes. Lou kam auf uns zugelaufen und fiel mir direkt um den Hals. So fühlte es sich also an, wenn sich jemand darüber freute einen wieder zu sehen. Ich zog meine Arme um ihren Körper und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Tief zog ich ihren Duft ein und lächelte leicht.

„Solltest du nicht Hogsmeade unsicher machen?", flüsterte sie leise in mein Ohr.

„Ich mache lieber Südfrankreich unsicher.", murmelte ich leise. Lou löste sich aus der Umarmung und wandte sich Lucius zu, der die Zeit damit verbracht hatte seine neue Kette genauer unter die Lupe zu nehmen. Lou streckte ihren Kopf durch seine Arme und kuschelte sich an seine Brust.

„Soleil hast du dein ganzes Taschengeld dafür ausgegeben?", hörte ich Lucius leise fragen.

„Nein, ein Teil davon ging an Sev.", gab sie grinsend zur Antwort, wodurch ich sofort ein schlechtes Gewissen bekam. Lucius schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt