-Severus Sicht-
Schnell steckte ich das Säckchen ein und gab mir Mühe meine Emotionen unter Kontrolle zu bekommen, bevor ich mich zu Lily umdrehte.
„Es ist auch schön dich wiederzusehen.", gab ich mit einem gezwungenen Lächeln von mir, als ich die Rumtreiber keine zwei Meter hinter ihr erkannte, drehte sich mir der Magen um und all das schöne, was ich in den letzten Wochen erlebt hatte, verschwand augenblicklich in den Hintergrund.
„Wo warst du?", fragte sie säuerlich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Zuhause.", antwortete ich leise und ging Richtung Wagon.
„Ich war beinahe täglich bei dir Zuhause, aber deine Mutter sagte du wärst nicht da.", zischte sie.
„Ich rede auch nicht von Spinners End sondern von Frankreich. Du hättest mir ja auch schreiben können.", erwiderte ich genervt. Merlin sei dank hatte ich ein freies Abteil gefunden. Ich war todmüde und wollte die Zeit nutzen um etwas Schlaf nachzuholen.
„Warum hast du mir nicht geschrieben?"
„Möglicherweise, weil ich beschäftigt war.", antwortete ich schulterzuckend. Ich hatte wahrlich keine Lust auf dieses Verhör, zudem ich mir das Wiedersehen mit Lily ganz anders vorgestellt hatte.
„Aha und mit was? Vor allem wie kommst du nach Frankreich? Du hast nie etwas davon erwähnt und plötzlich ist es dein Zuhause!"
„Lucius hat mich nach Frankreich gebracht. Ja ich nenne es mein Zuhause, weil ich meine Sommerferien in Zukunft immer dort verbringen werde. Ich war beschäftigt mit lernen, Schach spielen und Spaß haben. Ist das so verwerflich? Bist du deshalb so zickig?", zischte ich leise.
„Natürlich dein Todesserfreund.", schnaubte sie abfällig. Wäre ich nicht in Frankreich gewesen, hätte ich dies womöglich einfach so hingenommen, schließlich war es kein Geheimnis was Lily von uns Slytherins hielt. Aber Lucius hatte mich quasi diesen Sommer vor dem Terror Zuhause bewahrt, weshalb ich diese Aussage nicht gänzlich auf mir sitzen lassen wollte.
„Wenigstens erkennt er, wenn jemand beschissen behandelt wird, was bei dir nicht der Fall zu sein scheint. Lass Lucius aus deinen Hetzreden gegen die Slytherins heraus, du kennst keinen von ihnen sondern redest nach den Mund der anderen Gryffindors.", meinte ich zynisch. Innerlich hoffte ich, dass sie mich für heute einfach in Ruhe lassen würde.
„Ich habe James und Sirius oft genug gesagt sie sollen den Unsinn lassen.", kam es eingeschnappt von ihr. Ich konnte nicht anders als darüber zu lachen, wohl eher aus der Verzweiflung heraus.
„Du nennst es also Unsinn?", fragte ich und zog die Stirn in Falten.
„Sev jetzt sieh das Ganze doch nicht so eng. Du bist nicht der einzige der ihren Späßen zum Opfer fällt."
„Lily Spaß ist etwas anderes.", knurrte ich leise und versuchte mich mit aller Gewalt zur Ruhe zu zwingen.
„Sev ich bitte dich. Warum nimmst du das so persönlich?", fragte sie und setzte sich zu meinem Bedauern mir gegenüber.
„Vielleicht weil es persönlich ist? Du findest es also witzig, wenn sie auf schwächere los gehen? Ergötzt du dich daran, dass ich nicht wie sie aus einem reichen Haus komme? Nennst du das Spaß, wenn man deshalb auf sein Äußeres reduziert wird?", stellte ich ihr die Gegenfrage und kramte ein Blatt Pergament und Tinte hervor um Louanne wenigstens zu danken.
„So meinte ich das doch gar nicht."
„So klang es aber. Weißt du Lily für dich mag es nach Spaß aussehen, weil du selbst kein Opfer von ihnen bist, aber für diejenigen die unter ihren Streichen, wie du es so schön sagst leiden, ist es die pure Hölle. Du machst mir Vorwürfe mit wem ich befreundet bin, aber ich soll deine Freunde alle akzeptieren? Ein wenig ironisch, wenn man bedenkt wie oft mich diese bloßgestellt. Hat Lucius dir jemals etwas getan? Soweit ich weiß, nicht und jetzt entschuldige mich, aber ich muss einen kleinen Engel noch einen Brief schreiben.", erwiderte ich leise und holte Chouchou aus ihrem Käfig, band ihr die Pergamentrolle ums Bein und hielt ihr ein Eulenkeks vor den Schnabel.
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Entre ombre et lumière
FanfictionEine scheinbare Freundschaft, durchwoben von verborgenen Banden, und eine Geschwisterliebe, die sich gegen die Dunkelheit erhebt. Zwischen Licht und Schatten erstreckt sich ein Leben, geprägt von einer Liebe, die auf die Probe gestellt wird. Die Fra...