Sound of Silence

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Kälte, Dunkelheit und Schmerz war das einzige was ich seit jeher kannte. An manchen Tagen, erhellte Licht diese anhaltende Dunkelheit. Doch mit dem Licht erfuhr ich Schmerz. Die einzige Wärme die kannte, war die meines eigenes Blutes und der ekelerregende Atem der Männer, die sich an mir vergingen. Meine Stimme war eines Tages verstummt. Meine Schreie verliefen ins leere. Niemand würde kommen und mich retten. Mit den Jahren gewöhnte ich mich an den Schmerz den diese Männer mit zufügten, Tag ein Tag aus. Ich lernte zu gehorchen und hörte auf mich gegen sie zu wehren. Was sollte ich auch anderes tun? In den Augen meines Vaters war ich eine Hurre, eine Missgeburt, die man bei der Geburt hätte töten sollen. Und wenn ich fragte warum er mich am Leben gelassen hatte, war seine Antwort glasklar. Je jünger um so williger. Doch ich wurde erwachsen und auch wenn ich mich den Willen der Männer beugte, der Wille von hier zu fliehen wurde immer stärker. Es gefiel ihm nicht und das zeigte er mir. Diese Schmerzen die er mir zufügte waren kaum zu ertragen. Jeder Muskel fühlte sich an als wenn er reißen würde. Meine Lungen zogen sich zusammen und die Luft zum Atmen wurde immer dünner, bis mich die Dunkelheit in die Erlösung trieb. Aber das war nur von kurzer Dauer. Kaum erwachte ich wieder, stieg mir ein metallenere, modriger Geruch, gemischt mit dem der Männer in die Nase. Ein widerlicher Geruch, an den ich mich bis heute nicht gewohnt hatte. Zum Glück war mein Magen leer und das einzige was hoch kam war Spucke. Hunger ein grausames Gefühl, dass mich oft Tage lang quälte und immer dann wenn ich kurz davor war aufzugeben, kam jemand und brachte mir etwas zu essen. Es reichte kaum aus um meinen Hunger zu stillen, aber immerhin besser als nichts. Ich vernahm Schritte, sie klangen unsicher, nicht so wie all die anderen, die die Treppen schon beinahe herunter rannten. Die Tür wurde geräuschvoll geöffnet, leise war dies kaum möglich. Sie quietschte grässlich und das schon seit Jahren. Ich bereitete mich auf weitere qualvolle Stunden meines Lebems vor, denn Erlösung würde ich hier kaum finden. So unsicher die Schritte vorhin klangen, so verunsichert betrat der mir unbekannte den Raum. Ihre Masken hatten sich in mein Gedächtnis eingebrannt, doch diese war mir völlig neu. Langsam hob er seine Hand und hielt seinen Zauberstab auf mich gerichtet, doch es kam kein Wort über seine Lippen. Seine Hand fing an zu zittern ehe er diese sinken ließ und auf mich zu kam.

„Wie ist dein Name?" Seine Stimme klang verzehrt durch die Maske, aber dennoch gab sie mir Hoffnung.

„Ich habe keinen Namen.", antwortete ich leise und griff nach seiner Maske. Erschrocken wich er zurück und zückte seinen Zauberstab.

„Verzeiht, ich wollte nur einmal dass Gesicht sehen, dass mich quält.", flüsterte ich mit zitternder Stimme.

„Ich kann das nicht.", hauchte er und nahm seine Maske ab. Noch nie hatte ich das Gesicht eines anderen gesehen. Er machte einen verzweifelten Eindruck. Ich bekam das Gefühl, dass auch er zu Dingen gezwungen wurde die er nicht wollte, aber nicht den Mut fand sich dagegen zu wehren. Sein Blick huschte zur Tür. Nervös laute er auf seinen Lippen und schien zu überlegen, was er nun tun sollte. Es war doch so einfach, zumindest für jene die ich kannte. Was aber war an ihm so anders?

„Komm. Schnell bevor Yaxley zurück kommt.", kam es hastig von ihm.

„Ich würde gerne, aber ich kann kaum laufen.", erwiderte ich und richtete mich auf. Die Schnerzen zwangen mich beinahe in die Knie, doch bevor ich den Boden berührten konnte, fand ich mich in seinen Armen wieder.

„Danke."

„Danke mir nicht zu früh. Noch sind wir hier nicht raus. Erwischt Yaxley uns sind wir beide tot.", flüstere er leise und stieg langsam die Treppen hoch.

-Louannes Sicht-

Ich könnte Camille verfluchen, für ihre Ratschläge. Ja sie meinte es nur gut, aber meine Laune war den halben Tag am Tiefpunkt. Das Ganze ging soweit, dass ich sogar heute morgen den Wunsch geäußert hatte mit Sev den Körper zu tauschen. Père weigerte sich mir mehr als zwei Schmerztränke an einem Tag zu geben, weshalb ich ihn schon fast auf den Scheiterhaufen werfen wollte. Nun diese Drohung sorgte für Gelächter unter dem Männlichen Geschlecht.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt