-Severus Sicht-
Die Rumtreiber verhielten sich eine Zeitlang ruhig, meines Erachtens zu ruhig und da ich aus Lily nichts rausbekam, musste ich der Sache selbst auf den Grund gehen. Ich hätte es besser bleiben lassen sollen, aber meine Neugier war nun einmal stärker. Einmal im Monat verschwanden sie am frühen Abend und kehrten auch zur Sperrstunde nicht mehr zurück. So viel hatte ich in den letzten vier Monaten herausgefunden. Noch zwei Monate und ich war wieder in Frankreich, bei Lou. Hoffentlich konnte sie ihren Plan bezüglich ihrer Freundin umsetzten. Es gab Briefe in den letzten Monaten wo ich teilweise eifersüchtig auf André war, was ich mir selbst nicht erklären konnte, schließlich passte er ja nur auf Louanne auf, zumindest schrieb sie das. Vielleicht waren sie auch ein Paar und Lou wollte niemanden davon erzählen. Heute war wieder Vollmond, jene Nacht in der die Rumtreiber sich aus dem Staub machten.
„Snape!" Erschrocken drehte ich mich um. Black stand keine zwei Meter von mir entfernt und musterte mich.
„Was willst du?", fragte ich zurückhaltend.
„Nun wir haben nachgedacht, über unser Verhalten in den letzten zwei fast drei Schuljahren und sind zu dem Entschluss gekommen, dass du eigentlich gar nicht so übel bist. Nun Lily hat uns das wohl eher klar gemacht. Aber sei's drum es ist Vergangenheit. Lily ist eine gemeinsame Freundin von uns, weshalb wir dachten, dass es vielleicht vom Vorteil wäre, mit dir befreundet zu sein. Komm mit, wir feiern ein wenig. Siehe es als ein Zeichen des guten Willens.", antwortete er mit einer aufforderten Geste. Ich wusste nicht so recht wie ernst er dies meinte, aber am Ende nahm meine Neugier überhand und ich folgte Black durch etliche mir völlig unbekannte Gänge. Wir kamen schließlich an einem Baum an, interessiert folgte ich dem Geschehen, wohl nicht wachsam genug.
„Wir treffen uns am Ende des Gangs.", meinte Black. Stumm nickte ich und begab mich in das Erdloch nahe am Stamm des Baumes. Mit jedem Schritt den ich machte wurde mir mulmiger zu mute. Ich hatte soeben die Schulregeln gebrochen, noch dazu vertraute ich offensichtlich Black, der mich die letzten Jahre nur gepiesackt hatte. Am Ende angekommen, wurde mir schlagartig klar, dass dies nur eine Falle war. Ich hörte ein Knurren und als ich aufsah erblickte ich eine schreckliche Kreatur, die die Zähne fletschte und langsam auf mich zukam. Ich wollte davonlaufen, aber mein Körper reagierte nicht. Plötzlich ging alles so schnell, ich hörte Potter und dann Stille und Dunkelheit. Tief atmete ich durch und öffnete langsam die Augen. Sternenklarere Himmel, ich hatte es geschafft von dort weg zu kommen, aber damit war der Abend nicht zu Ende. Dumbledore und einige andere Professoren hatten Wind bekommen von unserem nächtlichen Ausflug. Wir alle wurden in den Krankenflügel gebracht und sollten morgen früh beim Schulleiter erscheinen. An Schlaf war nach dieser Begegnung nicht mehr zu denken. Kaum schloss ich meine Augen, tauchten diese Fratze wieder auf und riss mich aus dem Schlaf. Warum war ich so dämlich gewesen und hatte nicht nachgedacht? Als wenn Potter und Black sich so sehr ändern würden, wohl eher kaum. Aber die Aussicht mehr Zeit mit Lily zu verbringen, vor allem aber meine Neugier, hatte mir wohl die Sinne vernebelt. Und nun lag ich hier, mit einem schmerzenden Arm, über mich und meine Dummheit fluchend. Irgendwann siegte die Müdigkeit und ich fand in einen wenig erholsamen Schlaf. Mir war nicht aufgefallen, dass Lupin letzte Nacht nicht anwesend gewesen war, aber allmählich dämmerte mir, was er war und warum sie alle immer zu Vollmond verschwanden. Ich konnte selbst nicht fassen wie selten dämlich und naiv ich letzte Nacht gewesen war, aber die Krönung von all dem war, dass nur ich bestraft wurde und die Rumtreiber mit einer Verwarnung fein aus der Sache rauswaren. Niedergeschlagen und teils immer noch von den Schrecken der letzten Nacht regiert kehrte ich zurück in meinen Gemeinschaftsraum. Ich wollte Lou schreiben und ihr davon erzählen, ließ es aber dann bleiben, aus Angst sie könnte mich für völlig dämlich halten. Hätte ich doch nur eine Sekunde nachgedacht, dann hätte Slytherin keine Hauspunkte verloren und ich müsste nicht nachsitzen, aber aus Fehlern lernt man bekanntlich. So schnell würde ich wahrscheinlich nicht mehr auf Black und seine Freunde reinfallen. Nachdem Vorfall herrschte eine Zeit lang Ruhe, aber auch Funkstille zwischen Lily und mir. Was auch immer die Rumtreiber ihr erzählt hatten, in dieser Sache war ich der Sündenbock. Es störte mich extrem, dass diese Freundschaft immer mehr zerbrach, vor allem, weil ich Lily verfallen war und egal was sie tat, ich verzieh ihr alles. Tatsächlich hatte ich Frank nochmal geschrieben, bezüglich der Familie Dumont, immerhin war er mit jemanden befreundet dessen Vater einen schrecklichen Ruf hatte und ich hatte die Freundschaft zwischen Luc und mir die letzten Wochen immer wieder in Frage gestellt. Auf eine Antwort musste ich allerdings länger warten. Und jeder Tag, der ohne diese, verging war eine Qual. Ich stand zwischen den Stühlen, aber Luc war da, wenn ich etwas brauchte, anders als die anderen. Heute allerdings saß die Schneeeule auf dem Fenstersims und es war wohl das Beste an diesem Tag. Auch wenn ich versuchte mich von Ärger fern zu halten, offensichtlich würde dieser mich auch in einem Rattenloch finden.
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Entre ombre et lumière
FanfictionEine scheinbare Freundschaft, durchwoben von verborgenen Banden, und eine Geschwisterliebe, die sich gegen die Dunkelheit erhebt. Zwischen Licht und Schatten erstreckt sich ein Leben, geprägt von einer Liebe, die auf die Probe gestellt wird. Die Fra...