-Severus Sicht-
Louanne hatte nicht übertrieben, wir hatten beide mehr als gewöhnlich zu uns genommen und saßen nun völlig überfressen, grinsend auf der Veranda.
„So fühlt sich nach Hause kommen an." Schmunzelte Louanne und schielte auf die letzte Praline.
„Iss, ich kann nicht mehr." Lachte ich leise.
„Aber ich kann auch nicht mehr und jetzt liegt sie da, einsam und alleine und keiner will sie." Antwortete Lou in einem dramatischen Tonfall, der mich in laut starkes Gelächter ausbrechen lies.
„Lach doch nicht über die arme Praline Sev." Kicherte Louanne und legte den Kopf zurück in den Nacken.
„Gut ich erbarme mich ihrer und ess sie auf." Meinte ich, immer noch lachend und schnappte Lou die Praline vor der Nase weg. Sie schmeckte einfach zu gut, auch wenn ich bis auf die Schokolade den Geschmack nicht wirklich zuordnen konnte.
„Wie aufopferungsvoll von dir." Gab Louanne mit einem verlegenen Lächeln von sich.
„Als Nathan noch gelebt hat sind wir immer hier her gekommen, nachdem er Luc von England geholt hat. Ich vermisse diese Tradition irgendwie." Setzte sie mit einem wehmütigen Lächeln nach.
„Warum habt Lucius und du diese Tradition nicht fortgeführt?" fragte ich stirnrunzelnd nach.
„Nathan starb im selben Jahr, in dem Luc einer von ihnen wurde. Auch wenn Luc der Sohn von Abraxas ist, muss er sich erst in den Reihen beweisen, weshalb er nicht wie früher jeden Tag hier ist. Es gibt einige die Luc genau beobachten und sich über jeden kleinen Fehler freuen, den er begeht." Antwortete Louannen wissend und lies ihren Blick über den Hafen der Stadt schweifen.
„Du scheinst viel darüber zu wissen." Stellte ich leise fest.
„Das liegt daran, dass ich Luc ausgequetscht habe. Erst wollte er mir davon nichts erzählen, weil ich zu jung wäre, aber ich wollte wissen welcher Ideologie mein Bruder folgt. Vor allem hat es mich interessiert, ob er dieser voll und ganz verfallen ist, aber je länger Luc hier ist umso mehr bröckelt seine perfekte Maske. Manchmal glaube ich, dass er selbst nicht weiß, was er will. Er hatte kaum die Chance sich ein eigenes Bild über die Non-Magique zu machen. Ich bin der Überzeugung, dass ein Teil von ihm Voldemort aus fester Überzeugung folgt, um endlich Anerkennung von Abraxas zu bekommen, der andere Teil von ihm wäre wohl lieber frei und würde am liebsten selbst entscheiden, wohin sein Weg ihn führt. Ich hoffe nur das er eines Tages wieder zurück auf den richtigen Weg findet." Erklärte sie mit säuerlicher Miene und sah grinsend zum Eingang des Restaurants.
„Wenn ich mir euch beide so ansehe, hat es geschmeckt." Schmunzelte Gawain.
„Wie immer vorzüglich. Da wir schlecht den ganzen Tag auf deiner Veranda verbringen können würde ich gerne bezahlen." Antwortete Louanne.
„Das geht auf mich, solange du mir versprichst diesen Sommer mindestens noch einmal vorbei zu kommen." Erwiderte Gawain und drückte Louanne eine kleine Schachtel in die Hand.
„Danke Grandpa. Wir kommen bestimmt bald wieder, Fiona ist krank und wir können beide keine Suppe mehr sehen." Gab Louanne leise lachend von sich.
„Fiona, grässliche Person." Murrte Gawain leise vor sich hin und räumte den Tisch ab. Wir verabschiedeten uns und gingen zurück zu Lucius Anwesen.
„Ich habe eine Idee. Du hast doch sicher den Olivenbaum am Rande der Koppel gesehen, oder?"
„Ja aber dort stehen die Pferde und ich weiß nicht so recht, ob ich denen näher als fünf Meter kommen will." Antwortete ich ihr leicht panisch.
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Entre ombre et lumière
FanfictionEine scheinbare Freundschaft, durchwoben von verborgenen Banden, und eine Geschwisterliebe, die sich gegen die Dunkelheit erhebt. Zwischen Licht und Schatten erstreckt sich ein Leben, geprägt von einer Liebe, die auf die Probe gestellt wird. Die Fra...