Un Nouveau Soleil

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-Gaëls Sicht-

Frank und André standen in der Küche und sahen mich beide fragend und dennoch besorgt an.

„Wenn es euch nichts ausmacht, verbringen wir den restlichen Tag mit Kaffee, Heißer Schokolade und Keksen im Bett, die Weihnachtsgeschichten nicht zu vergessen.", meinte ich und sah hilfesuchend zu Frank. Ich kannte zwar dieses Anwesen und großteils auch die Gepflogenheiten, dennoch wusste ich nicht wo ich die mir aufgetragenen Dinge fand.

„Nathan hat das doch immer mit Louanne gemacht.", murmelte André leise.

„Nathan hat Louanne auch den Strand gezeigt.", erwiderte ich abwesend und nahm Frank die Kekse ab.

„Ich dachte immer du wärst das gewesen.", flüsterte Frank und zog fragend die Augenbrauen nach oben. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf.

„Es dauerte fast zwei Jahre bis ich diesen wieder betreten konnte."

„Verständlich.", gab er kaum hörbar von sich und drückte mir eine Kanne Kaffee in die Hand.

„Nathan hat Louanne damals mitgenommen, seit diesem Tag wollte sie ihr eigenes Pferd. Nun es hat fast vier Jahre gedauert bis sie Sundancer bekommen hat und weitere drei Jahre bis sie diesen reiten durfte. Was meine Tochter nicht davon abgehalten hat, Sundancer Dinge beizubringen die kein anderes Pferd auf meinem Anwesen kann."

„Sundancer und Louanne sind halt ein Dreamteam.", brachte André leicht lächelnd ein und stellte ein Glas neben mich.

„Marshmallows, Louanne liebt Heiße Schokolade mit Marshmallows.", erklärte er leicht verlegen und sah zu Frank, der kurz den Kopf schüttelte.

„Nun ich denke du bist für mindestens fünf Stunden versorgt. Wir holen Camille und besuchen dann ihre Eltern in Paris, sollte etwas sein weißt du ja wie du mich kontaktieren kannst.", meinte Frank abschließend und sah auffordernd zu André, der sofort loslief. Die Frage was meine Tochter mir zeigen wollte, blieb weiterhin unbeantwortet. Nachdenklich stellte ich die die Kaffeekanne, Heiße Schokolade und ein Teller Kekse auf das Tablett und ging nach oben. Louanne mit dem Rücken zu mir am Fenster. Das erste Mal seit sie nach Beauxbâtons ging trug sie ihre Haare offen.

„Nun Prinzessin deinen Vater zerreißt es beinahe vor Neugier. Was willst du mir zeigen?", fragte ich zurückhaltend und beobachtete ihr Verhalten. Schwer atmete sie aus und legte ihre Hände an den Fenstersims.

„Bevor ich dir etwas zeige möchte ich etwas sehen.", murmelte sie leise vor sich hin und drehte sich zu mir um.

„Und was?", fragte ich völlig überrumpelt.

„Deinen Patronus.", antwortete sie kaum hörbar. Ihr grünbraunen Augen sahen mich erwartungsvoll an. Ich stellte das Tablett ab und überlegte wann ich das letzte Mal meinen Patronus heraufbeschworen hatte, als dieser Tag sich vor meinem inneren Auge abspielte. Leise seufzte ich und holte meinen Zauberstab, aus der Innentasche meiner Heilerroben.

„Expectro Patronum.", flüsterte ich mit zitternder Stimme. Es gab nur eine einzige Erinnerung in meinem Leben, die mich vollkommend mit Glück erfüllte. Über allen anderen lag ein dunkler Schatten. Ein Schatten entstanden aus Trauer, Wut und Enttäuschung, teils auch Verachtung mir selbst gegenüber. Anfangs war es nur ein kaum merkliches bläuliches Schimmern das aus meinem Zauberstab kam, doch je mehr ich an den 30 Mai 1960 dachte um so heller wurde das Schimmern und schlussendlich stand der Chimära vor Louanne. Zögerlich streckte sie ihre Hand danach aus und sah verwundert zu mir.

„Ich dachte immer Mama...", fing sie an zu sprechen und sah wieder zu der Patronus Gestalt.

„Du willst mich nur schützen, deshalb bist du so, oder?", wispert sie kaum hörbar als der Patronus verschwand. Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben, was wusste Louanne von dem was ich vor ihr verschwieg.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt