When the party's over

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-Louannes Sicht-

Je älter wir wurden umso komplizierter erschien mir unsere gemeinsame Zeit. Wir wurden erwachsen. Nachdem Tag am Strand mit Père und Sev, war ich mir nicht sicher, ob ich das überhaupt wollte. Grübelnd über die letzten Jahre, vor allem seit Severus hier war, saß ich auf meinem Bett. Jeder der mein Zimmer betreten würde, würde glauben ich würde lernen. Schließlich saß ich dort umgeben von Anatomiebüchern. Erst als diese stechend grauen Augen in mein Blickfeld kamen, tauchte ich aus meinen Gedanken wieder auf.

„Soleil?"

„Hat Chloé dich sitzen lassen, oder warum erinnerst du dich wieder daran, dass du eine Schwester hast?", murrte ich und zog wahllos einer der Bücher zu mir. Es stammte von den Muggeln und war äußerst interessant. Viele Dinge waren für uns Magier viel einfacher und dennoch gab es Wege bei den Muggeln, die für uns unvorstellbar waren.

„Wenn ich ehrlich bin geht es um sie.", antwortete er leise. Genervt atmete ich aus, klappte das Buch zu und machte für Lucius Platz.

„Nun was liegt dir auf dem Herzen? Sicher, dass es nicht besser wäre Père in solchen Dingen um Rat zu fragen? Ich meine ja nur, ich habe keine Ahnung von Beziehungen und alles was damit zu tun hat.", meinte ich zähneknirschend. Ich wollte dieses Gespräch nicht führen, andererseits war Lucius mein Bruder und ich wollte ihm nicht mit derselben Kälte entgegen treten wie er es teils mir gegenüber tat. Ich wollte anders sein als diejenigen, die mich immer wieder verletzten und es offensichtlich nicht einmal bemerkten.

„Gaël würde mich wohl erschlagen, wenn er von uns wüsste."

„Qui, würde er.", bestätigte ich und zog fragend eine Augenbraue nach oben.

„Ich muss Chloé vergessen bevor diese Woche vorbei ist und du musst mir helfen.", wisperte er und verzog das Gesicht. Ich konnte nicht anders als darüber zu lachen. So leid mit Lucius auch tat, er war selbst schuld an dieser Misere.

„Was ist daran so witzig?", zischte er wütend.

„Eigentlich nichts. Ich weiß nur nicht wie ich dir helfen sollte?", lachte ich und ließ mich ins Kissen fallen.

„Oblivate..."

„Ich bin noch nicht einmal fünfzehn Lune! Der Zauber..."

„Du bist hochbegabt und deinen Klassenkameraden weit voraus!", unterbrach er mich mit einem flehenden Blick.

„In Heilmagie vielleicht, aber doch nicht in solchen Dingen. Hast du schon einmal darüber nachgedacht was alles passieren kann, wenn etwas schief geht?", erwiderte ich leise und schüttelte den Kopf. Das konnte er nicht von mir verlangen. Ich wollte nicht die Konsequenzen dafür tragen, wenn mein Bruder danach unfähig war alleine zu leben. Wobei er das so an manchen Tagen auch schon war, aber dies lag wohl an seinem unüberlegten Handeln.

„Tatsächlich habe ich das. Sämtliche wichtige Erinnerungen seit meiner Geburt sind in Phiolen verschlossen. Sollte etwas schiefgehen kannst du mir diese einpflanzen.", gab er mit einem leichten Lächeln von sich und holte etwas aus seiner Hosentasche. Stirnrunzelnd sah ich dabei zu wie er das kleine Kästchen wieder in seine ursprüngliche Form zurückverwandelte und zwischen uns abstellte. Zögerlich nahm ich den Deckel ab und staunte. Es waren nicht gerade wenige Erinnerungen die Lucius gesammelt hatte. Mit zitternden Fingern entnahm ich eine davon und beäugte diese kritisch.

„Auch wenn es funktionieren sollte, bleiben sie bei dir.", murmelte er vor sich hin und nahm mir die Phiole aus der Hand. Vorsichtig steckte er sie zurück und verschloss die Kiste wieder. Stumm verfolgte ich sein tun. Ich würde an diese Erinnerungen nicht herankommen, so viel stand fest. Außer ich würde Severus bitten diese Kiste aus dem obersten Fach meines Schrankes zu holen. Irgendwo war da Neugier, aber auch Angst. Lucius Erzählungen reichten mir aus um nicht sehen zu wollen, welche Erinnerungen sich in dieser Kiste befanden.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt