The Feast Of St.John

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-Severus Sicht-

„Scheiße Lou!", setzte ich nach und zog sie in meine Arme, als mir bewusst wurde was ich gerade angerichtet hatte. Herzzerreißend schluchzte sie auf und krallte sich in mein Hemd.

„Tut mir leid, Kleine.", murmelte ich verzweifelt. Schlagartig hörte das schluchzen auf und Louanne stieß mich mit all ihrer Kraft von sich.

„Ich versuche es jeden hier recht zu machen! Aber so wie es aussieht mache ich alles falsch! Ich wollte dich vorhin im Stall nicht so ansprechen, aber ich hatte Angst vor dem Gespräch mit meinem Vater! Jeder hier redet auf mich ein! Louanne tu dies und mach das! Aber keiner interessiert sich dafür wie ich mich dabei fühle, wenn ihr meine Entscheidungen schlecht reden wollt! Ich korrigiere die Bunétts sind die Einzigen, die mir nicht alles madig reden wollen! Jetzt pack deine Sachen! Wir sehen uns unten am Tor!", brüllte sie los und ließ mich völlig überfordert stehen. Wie oft hatte ich mich mit Lily gestritten, wegen unsinniger Dinge? Oft genug. Aber kein Streit hatte mich so sehr getroffen wie Louannes Worte eben. Das Schlimmste daran war, dass sie verdammt noch einmal recht damit hatte. Lustlos legte ich einen Stasiszauber über den Trank und lief nach oben. Lucius stand gedankenverloren am Fenster und starrte in Richtung Tor.

„Ich sagte einst Soleil sollte niemals mit Schwarzer Magie in Berührung kommen.", wisperte er und wandte den Blick ab.

„Luc ich..."

„Die Zeiten werden dunkler und ich kann sie nicht mehr länger schützen. Louanne muss anfangen sich selbst zu verteidigen.", unterbrach er mich kühl. Sein stechender Blick bereitete mir Bauchschmerzen. Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte. Wir waren noch Kinder. Strenggenommen durften wir nicht einmal außerhalb der Schule zaubern. Es fiel nur nicht auf, weil hier bis auf Chloé alles Magier und Hexen waren.

„Dein Interesse daran ist immer noch sehr stark nehme ich an?", fragte er interessiert.

„Ja.", wisperte ich und senkte den Blick.

„In den Reihen ist immer noch Platz für dich. Ich bezweifle, dass du dir das Studium leisten kannst.", flüsterte er mir ins Ohr, sah mich prüfend an und wandte sich von mir ab.

„Denk darüber nach Snape. Und jetzt sieh zu, dass du nach vorne zum Tor kommst." Hatte Lucius mir gerade das Angebot gemacht mich den Todessern anzuschließen, oder träumte ich? War es nicht er gewesen, der mir davon abgeraten hatte? Was geschah hier? Wo waren die Menschen hin, die ich vor gut drei Jahren hier kennengelernt hatte? Chloé spazierte grinsend an mir vorbei und holte mich damit zurück ins hier und jetzt.

„Noch was. Kein Wort zu Louanne über das Gespräch eben. Sie muss nicht alles wissen.", zischte Lucius im vorbei gehen. Leise seufzte ich und legte den Kopf in den Nacken. Es gefiel mir ganz und gar nicht Geheimnisse vor Lou zu haben, schließlich war sie die Einzige, die mich akzeptierte wie ich war. Einmal abgesehen von dem Streit heute. Jedoch war mir klar, dass Lou mir diese Sache niemals verzeihen würde. Leider hatte Lucius aber recht. Ohne Hilfe würde ich mir das Studium nicht leisten können. Zugegeben es wirkte beinahe zu verlockend. Kurz schüttelte ich den Kopf und warf den Gedanken in die letzte Ecke. Ich musste einen anderen Weg finden, wenn ich Lou nicht verlieren wollte und zugegeben war dies im Augenblick meine größte Angst. Schnell lief ich los in unser mittlerweile gemeinsames Zimmer und hole meine Badesachen. Als ich es endlich zum Tor geschafft hatte herrschte dort eisernes Schweigen. Unsicher trat ich auf Louanne zu, die Lucius mit ihren Blicken erdolchte.

„Lou..."

„Was ist vorgefallen, dass ihr hier ein Gesicht zieht, als wenn es seit Monaten regnet?!" Ich zuckte zusammen und drehte mich langsam um. Gaël war mir gefolgt und sah auffordernd zu Lucius.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt