-Severus Sicht-
Lucius hatte mich gewarnt, aber ich wollte es nicht glauben. Das Dunkle Mal brannte höllisch, doch nun gab es keinen Weg mehr zurück. Ich hatte mich entschieden kurz nach dem Streit mit Lily. Nach der Sache zu Weihnachten mit meiner Mutter war mein Weg sonnenklar. Das erstmal nach langer Zeit hatte ich Zweifel in Lucius Blicken gesehen, dennoch schwieg er. Der Schmerz ebbte allmählich ab. Langsam öffnete ich die Augen und kniff sie zusammen.
„Lou..."
„Sprich mich nie wieder so an. Dir scheint es wieder gut zu gehen, also kann ich gehen.", zischte sie leise und verschwand aus meinem Blickfeld.
„Louanne lass es mich erklären.", murrte ich leise und quälte mich aus dem Bett. Verwundert sah ich zu ihr. Wie konnte es sein, dass Louanne bereits jetzt im Hospital arbeitete? Ihr Studium hatte doch gerade erst begonnen.
„Was genau willst du mir erklären Severus? Das du selten dämlich bist? Das du mich gleich siehst wie Lily? Oder dass die Todesser die beste Wahl waren? Es gibt nichts mehr was du mir erklären könntest Severus Snape! Unsere Freundschaft endet mit dem heutigen Tag. Wenn einer von euch beiden Père oder mich braucht werden wir da sein, ansonsten bist du nichts weiter für mich als eine Erinnerung aus Kindertagen. Du hast dich für dieses Leben entschieden, also leb mit deiner Entscheidung!", spie sie mir entgegen und verließ Wutentbrannt das Zimmer. Schmerzhaft biss ich mir auf die Lippen. Ich wusste, dass ich Louanne mit dieser Entscheidung möglicherweise verlieren würde, dennoch schmerzte die Realität mehr, als ich mir ausmalen hätte können.
„Wo willst du hin?!" Es war Lucius, der seiner Schwester nachrief. Der Knall, der als Antwort kam ließ nichts Gutes vermuten. So schnell wie ich konnte lief ich die Treppen nach unten.
„Wage es nicht noch einen Schritt weiterzugehen!", brüllte Louanne und richtete den Zauberstab auf mich.
„Es geht euch nichts an wohin ich gehe! Mein Leben hat euch nicht mehr zu interessieren! Ihr beide seid als Freund und Bruder für mich gestorben!"
„Soleil ich bitte dich.", krächzte Lucius, der allmählich wieder zu sich kam und sich schwerfällig am Geländer der Treppe hochzog.
„Dein Sonnenschein wird zu deinem größten Albtraum, Malfoy, wenn du mich nicht in Ruhe lässt! Ich habe dir alles verziehen, doch nun kann ich dies nicht mehr! Dein Freund hätte ein besseres Leben verdient, doch du ziehst ihn mit in den Abgrund!" Noch bevor einer von uns beiden etwas sagen konnte fiel die Tür zu und eine unheimliche Stille brach aus.
„Putain de merde!", fluchte Lucius leise und ließ sich auf die letzte Treppe fallen.
„Und jetzt?", fragte ich unbeholfen. Es war eine selten dämliche Frage meinerseits das war mir bewusst, aber es musste einen Weg geben um Louanne wieder zu beruhigen.
„Wir haben sie verloren Sev. Sie war oft wütend in letzter Zeit, aber nicht so.", antwortete er leise und vergrub sein Gesicht in den Händen.
„Du hattest also Kontakt zu ihr?", hakte ich nach. Mein Kontakt hatte sich auf ein paar Briefe beschränkt, aber in diesen gab Lou kaum etwas über sich selbst preis.
„Gezwungenermaßen. Du weißt ja nun selbst wie schnell man einen Heiler brauchen kann."
„Aber Lou hat gerade..."
„Louanne's Aufnahmeprüfung war die Abschlussprüfung des vierten Semesters. Anders als ihre Freunde ist Louanne bereits im dritten Jahr und arbeitet neben dem Studium bereits im Hospital. Ich weiß das nur von Gaël. Mir erzählt sie genauso wenig wie dir. Als das mit deiner Mutter geschah, sagte Louanne zu Gaël, dass sie Angst vor deiner Zukunft hätte. Sie hat sich absichtlich distanziert. Wohl weil sie tief im inneren wusste was passieren würde. Es geht um den Ruf der Familie Dumont. Zwei Todesser in seiner Nähe zu haben, wäre alles andere als vom Vorteil. Alle Augen sind auf das Wunderkind von Gaël Dumont gerichtet.", unterbrach er mich leise und sah gequält zu mir hoch. Ich schluckte schwer und setzte mich schließlich neben ihn.
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Entre ombre et lumière
FanfictionEine scheinbare Freundschaft, durchwoben von verborgenen Banden, und eine Geschwisterliebe, die sich gegen die Dunkelheit erhebt. Zwischen Licht und Schatten erstreckt sich ein Leben, geprägt von einer Liebe, die auf die Probe gestellt wird. Die Fra...