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-Severus Sicht-

Niemand wusste was in der Heulenden Hütte vorgefallen war. Ich hatte zu schweigen, dass machte mir Dumbledore eindrücklich klar. Und ich tat wie von mir verlangt, auch wenn es mir schwerfiel, Lou nicht zu erzählen, was mich seit diesem Tag an, nachts quälte. Doch all das war heute egal. Heute zählte nur eines und dass war endlich wieder heimzukehren. So schnell wie heute hatte ich meine Sachen noch nie gepackt. Das Schuljahr war zu Ende und auf mich wartete Frankreich. Die Frage war nur wann Luc mich holen würde. Aber die wenigen Tage Zuhause würde ich überstehen, die Aussicht auf den restlichen Sommer ist immerhin traumhaft. Dadurch, dass ich schweigen musste, erfuhr Lily nicht was vorgefallen war, was unserer Freundschaft zu Gute kam.

„Wir könnten in den Sommerferien etwas gemeinsam machen.", durchbrach sie plötzlich meine Gedankengänge. Seit der Zug ins Rollen gekommen war, starrte ich aus dem Fenster und beteiligte mich kaum an den Gesprächen. Mein Blick haftete an der Grünen Landschaft von Schottland.

„Ich bin nicht da.", murmelte ich abwesend.

„Wo bist du denn?"

„In Frankreich wie letztes Jahr.", antwortete ich leicht lächelnd.

„Ich weiß nicht ob mir das gefällt Sev.", murrte sie zynisch. Ich schüttelte kurz den Kopf, wandte meinen Blick von den vorbeiziehenden Feldern ab und sah sie stirnrunzeld an.

„Selbst, wenn ich bei meinen Eltern wäre, würden wir uns nicht treffen können. Dir mag es nicht gefallen, dass ich den Sommer in Frankreich verbringen, aber mir gefällt es. Dort stellt niemand in frage was ich tue. Tatsächlich freut man sich mit mir und zwingt mich nicht zu Dingen, die ich nicht will. Dort fügt mir keiner Schmerzen zu. Denk das nächste Mal nach, bevor du solch einen Schwachsinn von dir gibst.", antwortete ich monoton.

„Du könnstest auch mit zu mir kommen.", kam es unbeholfen von ihr. Wäre Lou nicht hätte ich diesem Vorschlag sofort zugestimmt, aber ich wollte hier weg und endlich zur Ruhe kommen. Ja Lilys Eltern waren stolz auf sie, weil sie etwas Besonderes war, aber ihre Schwester teilte die Meinung meines Vaters.

„Ich habe es satt als Missgeburt bezeichnet zu werden Lily. Ich will nach Hause und dieses grauenhafte Schuljahr vergessen.", meinte ich und verkniff mir den letzten Satz. Richtig als Freunde bezeichnen konnte ich sie nicht wirklich, unnötig Streit provozieren auf den Weg nach England wollte ich aber auch nicht, also schwieg ich die restliche Fahrt über. Angekommen am Bahnsteig verabschiedete sich Lily recht zügig. Suchend sah ich mich um, aber ich konnte meine Mutter unter den Menschenmassen nicht ausmachen.

„Severus." Ruckartig drehte ich mich um und fing direkt an zu Grinsen.

„Nachdem was in den Weihnachtsferien vorgefallen ist, waren Louanne und ich der Meinung es wäre besser dich gleich hier abzuholen. Deine Mutter wurde benachrichtigt und ist damit einverstanden.", teilte Gaël mir mit.

„Wo ist Lou?", fragte ich zurückhaltend.

„Bei Sundancer. Sie erwartet dich bereits sehnsüchtigst.", antwortete er leicht lächelnd. Magisch verkleinerte er meinen Koffer und steckte diesen ein.

„Brauchst du bis auf die Schulsachen für das kommende Schuljahr noch etwas, was wir nur hier in England bekommen?", fragte er nach und musterte mich.

„Hmmh, nicht wirklich. Hat Lou ihr Geburtstagsgeschenk gefallen?"

„Durchaus, sie kann das Buch nun auswendig und wünscht sich einen Donnervogel zu Weihnachten.", antwortete er leise lachend und hielt mir seinen Arm entgegen.

„Das war nicht meine Absicht.", murmelte ich verlegen und griff nach seinem Arm. Es war eine Herausforderung gewesen für Lou ein passendes Geburtstagsgeschenk zu finden. Am Ende hatten Luc und ich uns für das Buch über den Donnervogel entschieden, nachdem wir den ganzen Tag durch Hogsmeade gelaufen waren, aber nichts gut genug für sie war. Wir landeten vor dem Dumont Anwesen. Während Gaël vorauslief brauchte ich noch eine Weile. So sehr ich mich die letzten Wochen auf diesem Moment gefreut hatte, so ganz hatte ich es noch nicht realisiert. Ein heißer Atem streifte mein Ohr und holte mich zurück ins hier und jetzt. Leicht irritiert sah ich zu dem Schwarzen Hengst der mich leicht anstupste.

Entre ombre et lumière Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt