Mein Körper vibriert noch immer von dem harschen Umgang mit Caspian.
Meine Gedanken rasen, bringen nichts logisches zustande... Bis auf die Tatsache das ich es zugelassen habe, das mein Entführer mich benutzt.Aber wieso?
Zum einen kann ich, selbst wenn ich noch so wütend bin nicht leugnen, das Caspian unheimlich attraktiv ist. Sein Charakter macht ihn jedoch hässlich, sehr hässlich.
Zum anderen geht etwas von ihm aus wenn er in meiner Nähe ist, daß mich sehr oft einfach total verwirrt, mich geradezu unfähig macht. Als hätte mein Kopf einen Aussetzer.Ich sollte ihn hassen. Nicht nur, daß er mich weg sperrt und mich meiner Freiheit beraubt ;
Er weiß was mit Amy geschehen ist, weil er sie umgebracht hat.Die Grenze zwischen den beiden Extremen verwischt jedoch immer mehr. Immer deutlicher.
/
Ich springe aus dem Bett, hülle meinen Körper in einen Bademantel und gehe zur Tür. Caspian ist ein Idiot wenn er denkt das die Sache hiermit erledigt ist. Laut hämmere ich mit aller Kraft gegen die Tür, rufe seinen Namen.
".. Ich weiß das du mich hörst! Ich will mit dir reden!", sage ich laut. Es ist mir egal wie spät es ist oder ob mich alle auf dem Gelände hören können.
Nach wenigen Minuten höre ich etwas auf dem Flur. Ich trete einen Schritt zurück und lausche.
"Bist du da?", rufe ich misstrauisch. "Caspian?"
Es bleibt weiter still, doch der Schatten vor meiner Tür ist keine Einbildung. Er muss da sein.
"Ich will Antworten, viele Antworten. Du kannst nicht einfach hier rein stürmen, über mich herfallen und mich dann wieder weg sperren."
Keine Reaktion.
"Warum tust du das? Warum lässt du mich nicht einfach gehen? Soll ich den Rest meines Lebens hier in diesem Zimmer eingesperrt sein?"
Das einzige was ich höre ist das atmen, das aus meinem Mund kommt.
Für den Rest der Nacht bleibt es das einzige, das ich hören kann./
Am nächsten Tag öffnet sich die Tür und Spencer steht im Türrahmen. Mit verschränkten Armen blickt er mich an, aber ich reagiere nicht darauf. Ich habe genug von den Spielchen.
"Caspian wartet. Komm.", sagt er, doch noch immer ignoriere ich ihn. Ich stehe gemütlich auf, gehe zum Fenster und sehne mich danach einfach weg laufen zu können. Gras unter meinen nackten Füßen zu spüren. Frische Luft atmen zu können.
All die Dinge, die mir seit meiner Gefangenschaft verwehrt werden sind nun Sehnsüchte, die ich unbedingt stillen möchte."Stella."
Spencer wirkt zwar äußerlich furchterregend, doch bisher hat er sich mir gegenüber nie schlecht verhalten. Aus diesem Grund denke ich auch nicht, daß er mir etwas tun wird - solange Caspian nichts anderes befiehlt. Ich treibe das ganze mit meiner Ignoranz auf die Spitze, sodass Caspian selbst gezwungen ist zu kommen, was er dann auch tut.
Anders als Spencer macht er kein Geheimnis daraus, daß ihm mein Ungehorsam stört. Er tritt näher an mich heran, legt seine Hand um meinen Arm um mich mit zu schleifen, doch ich schüttele sie ab.
"Ich will Antworten. Aber wenn du nicht bereit bist mir diese zu geben, werde ich lieber hier in diesem Zimmer versauern. Also spar dir die Mühe oder erschieß mich.", zische ich.
Das knurren von Caspian ist so laut, daß ich es kaum überhören kann. Gänsehaut schießt über meinen Körper, trotzdem halte ich an dem fest, was ich tue.
"Schließ die Tür, Spencer. Ich komme gleich nach.", murmelt er. Als sie ins Schloss fällt und wir abgeschottet von der Öffentlichkeit sind greift er in meinen Nacken und zieht mich so dicht an sich heran, das ich seinen Atem spüren kann. "Du machst es nur noch schlimmer, Stella. Also hör auf mit dem Scheiß und tu was ich sage."
Mein Blut schwappt heiß durch meine Adern, mein Herzschlag ist erhöht. Ich schlucke schwer.
"Nein."
Was erhoffe ich mir hiervon? Das er am Ende so sauer wird und tatsächlich seine Waffe auf mich richtet? Mein Leben wäre vorbei - aber ich wäre frei.
Viele Dinge die in den letzten Tagen geschehen sind geben mir Rätsel auf. Sie ergeben keinen Sinn oder zumindest sehe ich ihn nicht. Das ändert sich auch jetzt nicht als ich meine Lippen auf seine lege...
Sie sind samtweich und verführerisch, sein Duft ist einladend.
Er hat diese Wirkung auf mich, die ich nicht leugnen kann, auch wenn das total krank ist.Ich lege meine Arme um seinen Hals, lasse mich von ihm hoch heben und gegen die Wand drücken. Meine Beine schlingen sich um seine Taille. Für den Moment versuche ich auszublenden dass er ein Monster ist. Das er für Gräueltaten verantwortlich ist, die ich nicht verzeihen kann.
Alles was ich spüre sind seine Arme die mich halten, seine Hände, die mich sachte streicheln und seine Zunge, die sich erotisch um meine bewegt.
"Ich kann dich nicht gehen lassen. Weil ich es nicht will.", murmelt er zwischen den Küssen. Damit beantwortet er mir meine Frage und gleichzeitig erscheinen neue in meinem Kopf...
Was will er wirklich?
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Caspian - Son of Devil
Mystery / ThrillerCaspian Macciare ist der Sohn des Teufels - einem rücksichtslosem Menschenhändler. Und Stella? Sie ist zur falschen Zeit am falschen Ort. TEIL 1 der MACCIARE CHRONICLES