Stella | 16

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Gierig sauge ich die Luft ein.

Gerade hat Caspian's Lakai dafür gesorgt das ich überlebe, schon beschleicht mich ein beklemmendes Gefühl :

In meiner Notlage habe ich keinen anderen Ausweg gesehen als zu betteln. Es ist mir zuwider, besonders weil es sich hierbei um Caspian dreht... Aber offensichtlich muss ich irgend etwas getan haben, was ihn beeindruckt hat... Oder spielt er nur ein falsches Spiel mit mir?

/

Er nähert sich mir und hält mir sogar die Hand hin, um mir auf zu helfen. Diese überaus nette Geste könnte womöglich schon eine Falle sein, trotzdem tappe ich hinein, ergreife seine Hand.
Der kalte Ausdruck in seinen Augen lässt mich frösteln.

Zu mir gewandt bekommt er nicht mit was hinter ihm geschieht. Pavel, dieser miese Dreckskerl trickst Caspian's Lakai aus und zieht ein weiteres Messer, das er in unsere Richtung wirft. Instinktiv stoße ich mit meinem Entführer zusammen um ihn aus der Schusslinie zu bekommen... Weil er derzeit meine einzige Rettung ist.

Es ist makaber und widersprüchlich... Alles andere als logisch, doch ich tue es. Er knurrt mich an, sieht dann aber zu dem Messer das ihn knapp verfehlt hat.

"Spencer! Bring sie in ihr Zimmer!", schreit er.

Ich bekomme nur noch mit wie er wütend auf Pavel zu marschiert und ihn am Kragen hinaus zerrt. Alles andere bleibt meiner Fantasie überlassen...

/

Spencer wirkt gelassen und ruhig, wohl, weil ich anstandslos seinen Forderungen folge und mich zu "meinem" Zimmer geleiten lasse.
Kurz nachdem ich es betrete verschließt er die Tür und geht, bis ich auf dem Gang nichts mehr höre. Einzig mein Herzschlag, der rasend laut erscheint, ist zu hören.

Es vergehen Stunden ohne das etwas passiert. Stunden, in denen ich ausgiebig und lange Dusche, auf dem Boden der Dusche sitze und weine. Ich weine, weil ich es gerade so geschafft habe zu überleben, obwohl ich mich so bemüht habe. Ich weine aber auch, weil ich weiß das ich weiterhin in Gefangenschaft lebe, ganz gleich ob nun bei Pavel oder Caspian.

/

Spät abends höre ich etwas vor der Tür. In einem übergroßen Bademantel gewickelt sitze ich auf dem Boden und schaue verängstigt zur Tür.

Caspian kommt herein.
In der Hand hält er ein Tablett, das er wenig galant auf dem Bett abstellt. Dann schaut er mich an.

"Du wirst ab morgen einige Dinge für mich tun. Und du wirst nicht ein einziges mal widersprechen.
Ich bin der Grund wieso du überhaupt noch atmest... Sieh es also als Schuldenabbau. Widersetzt du dich mir werde ich dafür sorgen das du es sehr schnell bereust.", knurrt er. "Du bist nicht in Sicherheit, Prinzessin."

Er kniet sich zu mir runter, spielt mit einer Haarsträhne von mir. An seinem Jacket erkenne ich Blutflecken und weiche unwillkürlich zurück.

"Du bist in der Hölle und aus ihr gibt es kein entkommen."

Caspian - Son of Devil Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt